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Vollständige Version anzeigen : Aktuell und überholt (aquaristik – Aktuelle Süßwasserpraxis 1/2009)


L-ko
17.12.2008, 18:40
Hi,

bereits am Wochenende wurde ich von einem Freund auf die aktuelle Ausgabe der Zeitschrift "aquaristik – Aktuelle Süßwasserpraxis" aufmerksam gemacht. Das Design der Zeitschrift hat sich zum Jahreswechsel merklich, m. E. zum Positiven geändert. Ich möchte Euch wieder auf ein paar Artikel aufmerksam machen.

Der Leitartikel stammt von Ingo Seidel "Hypancistrus-Arten aus Brasilien". Ingo geht auf die verschiedenen Probleme in Brasilien ein, dass bestimmte Welse nicht mehr zu uns nach Europa kommen. Neben dem Exportverbot für Hypancistren, Panaques und Pseudacanthicus (ein paar Ausnahmen gibt es noch) stehen auch die Zerstörung der Lebensräume und das Ausbleiben von speziellen Fangexpeditionen zur Diskussion. Ingo leitet daraus Konsequenzen für die europäische Aquaristik ab.
Wie wir ja auch wissen, ist die Geschäftemacherei mit verschiedenen Hypancistren, angeblichen "L 173", "L 236" und "L 250" nicht erst seit heute ein Problem. Ingos Hinweis, dass man sich beim Erwerb derartiger Nachzuchten auf jeden Fall die Elterntiere zeigen lassen soll, kann ich mich nur anschließen, hatte ich auch schon mal Hybriden als "L173" angeboten bekommen. Die Frage nach den Elterntieren löste dann ein gewisses "Unwohlsein" beim Anbieter aus.
Weiter wissen wir, dass insbesondere gestreifte Hypancistren bestenfalls schwer am Körperbau (nicht anhand von Farbe und Muster) zu identifizieren sind. Um artreine Nachzuchten sicherzustellen sollten immer hinreichend viele Tiere aus einer Gruppe (aus Import oder Nachzucht) erworben werden.
Um insbesondere die Arterhaltung durch Nachzuchten sicherzustellen, wurde wie schon mehrfach berichtet die Arbeitsgruppe L-Welse gegründet. Sie steht unter der Schirmherrschaft der IG BSSW. Die Website der Interessengemeinschaft findet Ihr unter www.ig-bssw.org (https://www.ig-bssw.org).
Dort sind auch die Informationen zur AG L-Welse und das Formular für die Meldungen zu finden. An dieser Stelle sei angemerkt, dass die AG in wenigen Wochen eine eigene Website anbieten wird auf der wir Eure Fragen zur AG beantworten und aktuell unseren Arbeitsstand präsentieren wollen.

Dem Artikel schließt sich ein interessantes Interview mit Ingo an.


Von Andreas Spreinat ist eine Artikel über Aquarienfotografie zu lesen: "Ran ans Motiv". Einiges ist uns schon aus anderen seiner Artikel bekannt. Den einen oder anderen Tipp kann man aber sicherlich noch gut gebrauchen. Der Artikel wird durch eine paar Beispielbilder ergänzt, zu denen der Autor auch Angaben zu Kamera und Aufnahme macht.


Etwas erschrocken war ich vom Artikel "Schöne Aquarien, wenig Aufwand". (Der Autor ist leider nicht eindeutig ersichtlich. Auf Grund der Fotos nehme ich an, dass der Autor Harro Hieronimus ist.)
Heißt es doch da:
Original aquaristik - Aktuelle Süßwasserpraxis S. 49
"Die Faustregel besagt: 1 cm Fisch pro Liter Aquarium."

Auch verschiedene algenfressende Fische (z. B. L-Welse) werden als Putzerfische genannt.
Ich dachte eigentlich derartige Einstellungen wäre überholt?!

Abschließend: Bezüglich des Outfits hat bei der Zeitschrift offensichtlich eine neue Ära begonnen. Ich würde mir wünschen, dass sich dieses mehr in einzelnen Artikeln widerspiegelt.

Viele Grüße
Elko

Bensaeras
18.12.2008, 21:55
Hallo,

kann Elko nur beipflichten, der besagte Artikel ist mehr als fraglich in vielerlei Hinsicht.
Da sieht man, dass die Qualität eines Artikels maßgeblich durch den Autor beeinflusst wird(was ja auch logisch ist) - einen kritischer Kolektor würde sicher nicht schaden.

In meinem 290 Liter Becken kann ich also 29 L134(wenn man L134 mit durchschnittlich 10cm einbringt) halten^^

Andere Artikel haben mir aber trotzdem ganz gut gefallen :-)

Grüße
Ben

looser
19.12.2008, 05:23
In meinem 290 Liter Becken kann ich also 29 L134(wenn man L134 mit durchschnittlich 10cm einbringt) halten^^
Grüße
Ben
Hallo Ben,

das ginge ja noch. Aber kein 54cm Wabenschilderwels in einem 54l Becken. Dann noch die Wurzel rein und Du kannst das Wasser mit einem Zerstäuber einbringen :wacko: .

MFG Michael

skullymaster
19.12.2008, 07:22
Hi,

In meinem 290 Liter Becken kann ich also 29 L134(wenn man L134 mit durchschnittlich 10cm einbringt) halten^^

Kann man nicht? :p

Bensaeras
19.12.2008, 09:23
Hallo Michael,

naja, das Becken ist 70cm hoch und hat nur eine Grundfläche von 65x65.
Gut, meine Filterung ist für 1000l ausgelegt und wenn ich die Höhlen stapel könnte es gehen :-P

Du hast natürlich recht, ein 54cm Fisch in einem 54l Becken passt genau wenig wie bei mir ein 290cm Fisch(das wäre ja ein PO-Waller):evil:

Ich meine, die Formel in dem Bericht ist viel zu pauschal und man geht nicht mal auf die verschiedenen Wasserschichten ein. Er schreibt z.B an einer Stelle, dass ein 54l mit 12 Neon oder 6 Panzerwelsen gut besetzt ist.
Die Fische würden sich ja gar nicht gegenseitig stören und könnte man meiner Meinung nach problemlos zusammen in einem 54l Becken pflegen.

Hi Tobi,

Zitat:
In meinem 290 Liter Becken kann ich also 29 L134(wenn man L134 mit durchschnittlich 10cm einbringt) halten^^
Kann man nicht? :p

Ich möchte es nicht herausfinden außerdem will ich noch andere Fische darin halten und da muss ich mit der 1cm/1l Regel genau rechnen:egl:

Viele Grüße
Ben

Flo S.
21.12.2008, 15:49
Etwas erschrocken war ich vom Artikel "Schöne Aquarien, wenig Aufwand". (Der Autor ist leider nicht eindeutig ersichtlich. Auf Grund der Fotos nehme ich an, dass der Autor Harro Hieronimus ist.)
Heißt es doch da:

Auch verschiedene algenfressende Fische (z. B. L-Welse) werden als Putzerfische genannt.
Ich dachte eigentlich derartige Einstellungen wäre überholt?!


Aus meinen Erfahrungen im Zierfischhandel kann ich nur sagen, dass diese Erfahrungen bei 95 % der Aquarianer noch fest verankert sind. Das dies in Zeitschriiften weiter gefördert wird, ist natürlich erschreckend.

Kino Muza
28.12.2008, 03:14
Hmm,

vielleicht hören sich 29 auf 290 Liter etwas übertrieben an, aber ich hätte trotzdem keine Probleme 25 L134 in nem 120x50x50 Becken zu halten.

Diese veraltete Pauschalregel ist natürlich trotzdem nur für die einfachsten Besitzer eines Standardbeckens geeignet, damit in nem 60 Liter Becken maximal 20 Neons gehalten werden. Aber auch das ist eher unrealistisch.

Ade.

Philipp Nrw
29.12.2008, 00:44
Hallo

ich bin noch ganz frisch im Forum..Finde Rubrik "Medienspiegel" nicht schlecht!!
Ich bin eigentlich Datz leser da ich die von Freunden umsonst bekomme, habe mir zum ersten mal die Süsswasserpraxis gekauft und finde die recht gut( Habe keine Erfahrungen wie die vorher war)..
Leider hat der Autor des Textes "schöne Aq´s wenig aufwand" überholte Faustformeln und leider ist es bei vielen Aquarianer noch fest in den Köpfen drin!! Trotzdem muß ich sagen das Cover der Zeitung hatte mich angesprochen da ich mich in anderen Foren über den L173 unterhielt.. Wußte vorher nicht viel über den L173 und die Machenschaften mancher Händler..ist ja echte abzocke..

Mal schnell eine Frage wie erkenne ich denn einen L173 richtig? Kopfform, Körper, Flossen?? Da man Ihn an der Zeichnung ja nicht erkennen kann. (Falls die Frage nicht hierhin gehört, sorry-dann bitte löschen!!)
Das Heft hatte ein paar gute Artike wie Lebendgeb. Schnecken oder der Foto-Wettbewerb passend dazu Tipps und Tricks zur Fotografie. Alles in allem recht schön gemacht

MfG
Philipp

Olaf Deters
01.01.2009, 09:29
Guten morgen und ein frohes neues Jahr erstmal,

Hallo,
Da sieht man, dass die Qualität eines Artikels maßgeblich durch den Autor beeinflusst wird(was ja auch logisch ist) - einen kritischer Kolektor würde sicher nicht schaden.

nur dazu angefügt. Richtig ist, dass der Redaktionsbeirat die Artikel sichten und schlimmes vermeiden soll. Allerdings muss der jeweilige Autor auch mitspielen und wenn der sagt "nein, ich will das aber so..", dann hat der Redakteur ein Problem: Der Artikel ist einerseits eingeplant und er ist wohlmöglich in der vorhergehenden Ausgabe schon vorangekündigt worden, dann ist nix mit Ersatz und so. Auch ist eh meistens alles eilig. Andererseits stellt sich der Autor quer und hat als Rechtsinhaber des Artikels das letzte Wort. Der Redakteur kann den Artikel dann nur so nehmen und hoffen.

.Olaf

L-ko
01.01.2009, 10:10
Hallo Olaf,

auch Dir alles Gute für 2009.

Danke für Deine Info. Auch ich hatte die Vorstellung, dass der Redaktionsbeirat etwas mehr, ungezwungener Einfluss nehmen kann. Schade, wenn dem nicht so ist.

Viele Grüße
Elko

Walter
01.01.2009, 16:01
Hallo,
man kann als Redakteur Artikel doch auch ablehnen...

Also liegt die Qualität einer Zeitschrift durchaus zu einem guten Teil an dem/n Redakteur/en.

Wenn man allerdings händeringend nach Artikeln sucht, sind einem diesbezüglich wahrscheinlich in gewissem Maße die Hände gebunden.

Muss man "alles" drucken, wird die Qualität schlechter, mosern die Leser, bleiben die Leser aus, ...

Olaf Deters
01.01.2009, 20:36
Hallo,

Danke für Deine Info. Auch ich hatte die Vorstellung, dass der Redaktionsbeirat etwas mehr, ungezwungener Einfluss nehmen kann. Schade, wenn dem nicht so ist.

kann er, es hängt allerdings sehr vom Kooperationswillen der Autoren ab. Einige sind entspannt, andere sind sehr verspannt und wollen ihr Werk quasi 1:1 abgedruckt sehen.
Bei der Zentimeterregel geht es zu dem noch um eine weiche Meinungsfrage. Den Artikel deswegen abzuwürgen wäre so, als würdet ihr hier ein entsprechendes Posting löschen, das Wort "Zensur" wäre nicht mehr weit. Das passiert in Zeitschriften sicherlich mehr als man denkt, nur dass der Leser davon nichts mitbekommt, wie auch...

.Olaf

Acanthicus
01.01.2009, 21:45
Hi,

sicherlich steht an erster und wichtigster Stelle immer der Autor selbst, aber es ist unabdingbar, dass auch die zuständige Redaktion einmal drüberguckt und gegebenenfalls auch Textpassagen geändert oder sogar gelöscht werden.

Wenn jeder Autor schreibt was er will, und das muss nicht falsch sein, dann driftet er automatisch in eine Richtung ab die ihm sehr liegt. Sei es weil das Thema in sehr reizt, ihn brennend interessiert oder weil er andere von seiner Meinung überzeugen möchte. Jedenfalls kann es passieren, dass ein Artikel dann schlußendlich zu speziell ist und da muss dann die Redaktion den Riegel vorschieben weil es sonst ganz einfach nicht mehr passen würde um die breite Menge zufrieden zu stellen.

Desweiteren bin ich mir sicher, dass die "guten Zeitschriften" (jeder hat da bestimmt seine eigene Vorstellung von) auch Artikel ablehnen, die qualitativ einfach nicht gut genug sind. Und sollte ein Autor so dermaßen unzufrieden sein mit der Bearbeitung seines Artikels, dann kann er ihn immer noch zurückziehen.


viele Grüße,
Daniel

Olaf Deters
02.01.2009, 08:19
Hallo,

sicherlich steht an erster und wichtigster Stelle immer der Autor selbst, aber es ist unabdingbar, dass auch die zuständige Redaktion einmal drüberguckt und gegebenenfalls auch Textpassagen geändert oder sogar gelöscht werden.

m.W. darf ein Redakteur ohne Zustimmung des Autoren einen Artikel inhaltlich nicht anfassen, es ist juristisch verboten (Urheberrecht). Wenn dem Redakteur etwas missfällt, dann kann er den Autoren lediglich darauf hinweisen und es mit ihm besprechen und hoffen das er Einsicht zeigt. Nie aber darf er ohne Zustimmung selber Hand an den Inhalt legen.
Das geht wohl nur, wenn es sich, wie bei Zeitungen, um festangestellte Journalisten handelt, die im Auftrage ihres Arbeitgebers schreiben. Da dürfte die Sache anders liegen.

L-ko
02.01.2009, 08:43
Moin,

... ich kenn das auch so wie Olaf geschrieben hat. Ohne Zustimmung des Autors darf der Redakteur keine inhaltlichen Änderungen vornehmen. Es macht natürlich Sinn, wenn Redakteur und Autor Hand in Hand arbeiten.
Bei festangestellten Journalisten gehen durch die Anstellung die Rechte an den Arbeitgeber über.

Viele Grüße
Elko

Acanthicus
02.01.2009, 11:41
Moin Olaf,

Wenn dem Redakteur etwas missfällt, dann kann er den Autoren lediglich darauf hinweisen und es mit ihm besprechen und hoffen das er Einsicht zeigt. Nie aber darf er ohne Zustimmung selber Hand an den Inhalt legen.

das versteht sich von selbst! Deswewgen hatte ich das nicht extra erwähnt.


Viele Grüße, Daniel