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Vollständige Version anzeigen : Supergau bei jungen L46 :(


Indina
04.11.2003, 12:38
Hallo liebe Leut,

ich bin noch völlig erschüttert, versuche aber mal einigermassen nachvollziehbar zu berichten, was mir dieses Wochenende passiert ist...

Vor einer Woche bekam (bzw. holte) ich – nach monatelanger Wartezeit wegen eines Fischlausbefalls in einem meiner Welsbecken – 6 sehr junge (ca. 3 cm) L46 aus einer privaten Nachzucht. Mit ihnen und den mir verbliebenen 3 adulten Tieren wollte ich eine Zuchtgruppe aufbauen.

Die Hypancistren sind in recht hartem Wasser (Tanganjikabecken) gezüchtet worden, und verbrachten die ersten Monate ihres Lebens in einem Aufzuchtbecken.
Leider konnte ich die Werte dort nicht messen, und der Züchter konnte mir auch nicht sagen, wie hart etc. sein Wasser ist. Er misst schon lange nicht mehr.

Mir kamen die Jungfische noch SEHR klein vor, der Züchter sagte mir, dass sie so ‚ein halbes bis dreiviertel jahr’ alt seien, und er kein Problem im Umsetzen sähe.
Er züchtet schon viele Jahre diese und andere L-Welse.

Das Wasser in meinem Becken ist mit PH 7, KH 3 und GH 5 sicher um einiges weicher als die Jungfische es gewohnt waren.

Dennoch hat entgegen meiner Befürchtung ob der Lüttheit und der unterschiedlichen Wasserwerte das Umsetzen sehr gut geklappt - die 6 Krümel und 3 auch noch mitgebrachte genauso kleine L144 haben sich am gleichen Abend nach Erkundung des nun grösseren Reviers ans Futtern gemacht.

Der Besatz in dem (später gegen ein grösseres ausgetauscht werdenden) Aquarium ist folgender: 1 junger und 2 adulte L46, 2 semiadulte L260 (alle rekonvaleszente Fischlausopfer), ein paar Sternflecksalmler, 3 Corydoras, 2 Amanos, 1 Apfelschnecke und ein paar der sehr kleinen Badis Scarlet. Plus der obligatorischen Quellblasenschnecken. Bodengrund ist sehr feiner, angebl. qualitativ hochwertiger (Fachhandel) und unbedenklicher schwarzer Kies, diverse Wurzeln, Höhlen, Schieferbungalows und 1 Anubia, Cabomba und viel Hornkraut zum Abschatten und Nitratzehren, etwas Javamoos und eine rotblättrige lotusähnliche Pflanze, deren Namen mir entfallen ist und 1 Seemandelbaumblatt.

Gefüttert wird z.Zt. mit abgespültem Frostfutter diverser Art, lebenden Wasserflöhen und weissen Mülas, und ab und an Enchyträen oder etwas Tubifex, den ich ein paar Tage gewässert habe, um die Schadstoffbelastung gering zu halten. Letzteren, da die Welse mit den Wasserflöhen und Mülas ja nicht viel anfangen können (da unerreichbar).
Des weiteren täglich verschiedene Granulatsorten von Dupla, Tetrafresh Delica, Tetra Wafers, Hikari Algae Wafers und JBL-Welstabletten. Ich füttere 2-3x täglich kleinere Mengen, damit nichts liegenbleibt und gammeln kann. Alle paar Tage gibt es etwas blanchiertes Gemüse aus dem Bioladen.

Nun zum Eigentlichen.
Sonntagmitttag fiel mir auf, dass zwei der kleinen 46er unruhig an der Scheibe schwammen, und vor allem, dass bei einem rötliche Adern an der Seite durchschimmerten.
Aufgrund diverser threads hier und in anderen Foren zum Thema ‚red disease’ und anderen Krankheitsbildern mit ähnlichem Symptom war ich alarmiert, und schaute mir die Tiere genauer an. Bei zweien begann die Schwanzflosse sich quasi aufzulösen, und
die Körperseite war deutlich gerötet. Es sah aus wie geplatzte Äderchen.
Der Bauch war aber weiss.

Sofort wechselte ich 40% des Wassers, um eventuellen Keimdruck zu senken.
Ansonsten habe ich in der letzten Woche wegen der kleinen 3 mal 30% Wasser gewechselt, um die Versorgung mit sauberem Wasser zu gewährleisten. Und so waren sie es ja auch aus ihrem Aufzuchtbecken beim Züchter gewohnt.

Ach ja: Ich verschneide abgestandenes Leitungswasser mit aufmineralisiertem Osmosewasser im Verhältnis 2 zu 1, um auf die erwünschten Wasserwerte zu kommen. Der Feinfilter der Osmoseanlage wurde kürzlich erneuert. Dürfte also okay sein.

Nun das furchtbare:
Innerhalb von 24 Stunden starben mir die L46 Jungwelse – einer nach dem anderen.
Ich war völlig fertig, zumal ich ihnen NULL helfen konnte!!
Bzw. ich wusste nicht, wie!!
Symptome: gerötete Adern, schnellere Atmung, zum Teil unruhiges Schwimmen an der Scheibe, Auflösung der Schwanzflosse, dann apathisch bis zum Ableben.

Die Tiere waren bis dato weder abgemagert noch sonstwie auffällig.

Ich hatte gerade erwogen, die betroffenen Tiere einzeln in Aqua-Furan (gegen bakterielle Infekte) zu baden, aber da starben schon die ersten. :(

Die anderen Welse und Fische zeigen – zum Glück!! – bis jetzt keine dieser Symptome, auch die sehr jungen L144 nicht. Alles frisst, wirkt topfit und verhält sich wie immer.
Dennoch habe ich gestern sicherheitshalber wieder 30% Wasser gewechselt.

WAS KANN DAS GEWESEN SEIN????

Ich vermute
a) die Welse waren noch zu jung, um sich an ein anderes Becken, Wasserwerte, Futter etc. zu gewöhnen.

b) sie haben sich am Frostfutter was eingefangen (aber warum die andern dann nicht?)

c) es gibt irgendeinen fiesen Erreger in dem Aquarium, der die Tiere extrem schnell dahinrafft, die eingewöhnten aber nicht (wieder die Frage: warum nicht auch die L144-kids?)

Das einzige, was ich letzte Woche anders gemacht habe als zuvor war die Zugabe von dem Wasseraufbereitungsmittel ‚Easy Life’, das ohne chem. Zusätze arbeitet.
Am Tag vor ihrem Tod gab es u.a. eine kleine Menge Tubifex. Und auch etwas Frostfutter. Kann es das gewesen sein? Ich vermute, dass die kleinen – eher algenfressenden L144 – davon nicht probiert haben.


Es ist ein verdammt beschissenes Gefühl, alles zu versuchen, den Tieren gute Bedingungen zu schaffen, und dann zusehen zu müssen, wie sie ‚irgendwas’ innerhalb ein paar Stunden killt! :(
Und noch schlimmer bei Tieren, deren Art eh' knapp vor der roten Liste steht!

Ich wäre dankbar, wenn mir jemand von Euch mit mehr Erfahrungen auch mit so jungen Welsen einen Tipp geben kann, was da so falsch gelaufen ist!!

Bitte drückt mir und vor allem den anderen Fischen im Aquarium die Daumen, dass der Gau vorbei ist!

Mit sehr traurigen Grüssen,

Indina

Ach ja, den Züchter habe ich angerufen, und ihn gefragt, was das sein könne. Er sagt, er hätte von solch einem Krankheitsbild noch nie gehört, und auch selbst noch nichts Ähnliches erlebt. Seine Tiere seien alle fit.

Guest
04.11.2003, 12:52
Hi Indina,

ich glaube die Kleinen konnten das Umsetzen von harten auf weiches (Osmose) Wasser ab. Die Anzeichen deuten darauf hin.

Guest
04.11.2003, 12:53
...konnten nicht ab. sorry

ThePapabear
04.11.2003, 13:03
Hi!

Guest könnte nicht unrecht haben. Der zu hohe Unterschied im osmotischen Druck kann z.B. solche Anzeichen mit Todesfolge hervorrufen. Gewiss lässt sich das aber nicht mehr sagen... :(

lg
Herbert

Indina
04.11.2003, 13:17
Hallo Herbert und Guest,

...auch noch nach einer Woche des sich offenbar Wohlfühlens?

Falls ja, muss dem Züchter - bzw. seinen Käufern - das ja schon öfter passiert sein. Als ich die Tiere holte, sassen sie in einem Aufzuchtkasten im Tanganjikabecken (1200 Liter), das mit reichlich Lochgestein dekoriert ist. Vorher waren sie in einem kleinen Extrabecken mit vermutlich weicherem Wasser. Geboren sind sie widerum in dem Betonbecken...

Das könnte auch erklären, warum die L144 keine Symptome zeigen. Die sassen nämlich in einem Aquarium mit weniger Lochgestein.

Na, erstmal danke für den Hinweis!!

Man sollte also wohl immer seinen Testkoffer mitnehmen...
Mit dem Züchter besprach ich die Problematik des Umsetzens von hart auf weich. Er sagte, er hätte damit noch nie Probleme gehabt (bzw. die Leute, die Jungfische von ihm hatten).

Aber warum löst sich dann - und innerhalb ein paar Stunden - 'nur' die Schwanzflosse auf?
Ich las mal irgendwo, dass das in Kombination mit den geplatzten Äderchen auf bakteriellen Befall hindeutet.

Indina

LameraRa
04.11.2003, 13:31
Hi Indiana!

Du hast nicht geschrieben wie und wie schnell (oder langsam) du die Welse umgesetzt hast!

lese dir mal den Link durch!
Ist zwar für Garnelen, aber empfindliche Tiere sollten so umgesetzt werden!

https://www.garnelenzucht.de/datei_eingewoe.../infoblatt1.pdf (https://www.garnelenzucht.de/datei_eingewoehnung/infoblatt1.pdf)

Gruß Ralph!

Norman
04.11.2003, 13:52
Hi Ralph,

Na ob das so das wahre für Fische ist ???
Schon allein wenn ich Wasseraufbereiter sehe wird mir übel...
und auch die Aussage wie mindestens 1 Stunde... lieber mehr... :blink:
Das bedeutet für die Tiere Stress... nichts anderes... helfen tut es nicht...
Naja... aber das Thema hatten wir ja schonmal... ;)

ciao
Norman

LameraRa
04.11.2003, 14:01
Hi Namron!

da scheiden sich wohl die Geister! ;)

Im Prinzip hat jeder seine Lieblingsmethode!
Aber lieber zu vorsichtig, als ein paar :l46: zu verlieren!

Noch mehr Zeit ist aber auf alle fälle kein Fehler!

Gruß Ralph! :hi:

moonflower
04.11.2003, 14:09
sehe ich ähnlich wie norman

bei jedem anderen wels würde sicher nicht soviel tamtam gemacht und grad bei zebras die eher unproblematisch sind wird so rumgeziert und da gibt es sicher viel viel empfindlichere welse

noch mehr zeit bedeutet auch noch mehr stress und der kommt zu den veränderten lebensbedingungen auch noch dazu, das ist für winzige zebrajunge ganz einfach zuviel

ich habe leider keine ahnung warum die welse das nicht überlebt haben, klingt mir aber eher nach einem pilzbefall :hmm:

Indina
04.11.2003, 14:11
...umgesetzt/angepasst habe ich sie (nach einem ca. 3-stündigen Transport) in 2 bis 2,5 Stunden.

Ich wollte die Prozedur nicht zu lang ausdehnen, eben um Stress zu vermeiden.
Und ich habe auch auf die Angaben des Züchters gebaut, der meinte, mit seinen Tieren hätte es
noch nie Probleme mit dem Umsetzen (zumindest nicht aufgrund der Wasserhärte) gegeben.

Aber letztendlich ist so eine Aussage wohl eher für die Katz.

Der Wasseraufbereiter, den ich benutzt habe wird hier beschrieben:
https://www.easylife.nl/deutsch/index.html?id=06

Gruss, Indina

moonflower
04.11.2003, 14:13
ne am wasseraufbereiter liegts sicherlich nicht, easylife ist super :spze:

aber 2,5 stunden! :blink:
vielleicht wurde ihnen surch 3 stunden transport und dann nochmal 2,5 stunden eingewöhnen schlichtweg zu kalt

Indina
04.11.2003, 14:20
Kerstin, die Temperatur schwankte während der Zeit aber nicht.
Oder nur minimal.
Das Wasser im Transportbeutel war noch gut warm, und ich habe sie
dann im Beutel im Aquarium angepasst.

Erst zum Umsetzen kamen sie in einen Eimer, da ich das Transportwasser nicht mit
ins Becken schütten wollte.

Oder machen 2, 3 Grad Temperaturunterschied doch schon was aus?

Norman
04.11.2003, 14:22
2,5 Stunden ??? :wirr: :wirr:
Das ist schlichtweg übertrieben !

Wofür das ganze so lange ausdehnen ? Was bringt es ? Im Prinzip gar nichts...

1 Stunde lass ich keine Fische eingewöhnen. Meist zwischen 15 und 30min, mehr nicht, und das ist auch gut so.

mfg
Norman

ThePapabear
04.11.2003, 14:54
Hi, nochmal!

...auch noch nach einer Woche des sich offenbar Wohlfühlens?
Huch... Hab ich das wo überlesen? Ne, nach einer Woche kann das nicht mehr die Ursache sein. Das würde kurzfristig auftreten.
2,5 Stunden für´s Einsetzen halte ich auch für absolut überieben. Ich gewöhne alle Fische (L-Welse, Diskus,...) über genau eine Eimerfüllung (ca. 20 - 30 min.) ein. Das sollte im Normalfall (Temperatur/Allgemeinunterschied des Wassers nicht zu extrem) absolut reichen. Mir ist bei Werten vom Händlerbecken KH >=8 in mein Aquarium KH <=1 da noch nie ein Fisch gestorben.

lg
Herbert

JayJay
04.11.2003, 15:22
Hi Indina

Erst mal tut es mir um Deine kleinen leid.
So wie ich das lese glaube ich nicht, dass es die veränderten Wasserwertwe waren,die ausschlaggebend waren, denn so empfindlich sind die Zebbies nun auch wieder nicht. Ich denke vielmehr das es sich um eine bakterielle Infektion gehandelt hat, da Du geschrieben hast, dass sich alles erst eine Woche nach dem Umsetzten ereignet hat.


Gruß Olaf

P.S. Ich halte 2,5 Stunden Umgewöhnung auch für absoulut übertrieben.

HoKo
04.11.2003, 16:07
Halli !
Also ich wuerde mal auf das veraenderte Bakterienmilieu tippen.
greetz

Indina
04.11.2003, 16:10
Danke Olaf.

Mir tut es auch um die kleinen leid. :cry:
Ich war und bin fix und foxi, zumal ich mir wirklich Mühe gegeben habe, ihnen alles 'recht' zu machen.

Zum Umsetzen nochmal -
Normalerweise setze ich innerhalb 1 Stunde um. In diesem Falle länger - wegen der grossen Wasserhärte-Differenz. Es waren aber eher 1,5 bis 2 Stunden, die die Prozedur dauerte. Licht war hierzu wie üblich ausgeschaltet, und die Tierchen scheinen die Zeit auch gut gerafft zu haben.

Der einzige Trost: das ganze ging sehr schnell, die Welschen mussten wenigstens nicht allzu lange leiden. Der zweite Trost: es waren keine Wildfänge und die Eltern vermehren sich seit Jahren sehr rege. Trotzdem fühlt man sich irgendwie mitschuldig am Tod der Tiere und sucht nach eventuell gemachten Fehlern.

Rolo
04.11.2003, 16:48
Also, ob nun 20 Minuten oder 2,5 Stunden umgewöhnen.... die Wahrheit liegt sicher irgendwo dazwischen. Bei langem Transport und großen Unterschieden würde ich die 20 Minuten (die ich sonst auch nur dafür aufwende) auch ausdehnen. 2,5 Std. finde ich aber arg lang.

Naja, wie auch immer, m.E. ist das Umsetzen allein aber nicht Grund genug. Es ist oft so, daß sich die Verluste und bakt. Befälle erst nach etwa 1 Woche auswirken.
Meiner Meinung nach liegt es daran, daß die Tiere NACH dem Einsetzen den Streß nicht wieder ausreichend abbauen können, also daß der Streß in der neuen Umgebung sich fortsetzt. Mögliche Gründe hierfür können ungünstige Gesellschaft durch andere Beckenbewohner, ungeeignete, streßfördernde Dekoration (Verstecke, Licht, etc.) oder nicht ideale Wasserbedingungen sein (O2, Keimzahl, Härte, etc.)

Ein gesunder Fisch, der in eine gute, streßmindernde Umgebung eingesetzt wird, sollte solch einen Transport und eine gewisse Wasserveränderung wegstecken können, besonders, wenn die Wasseranpassung so langsam vor sich ging. 3 Stunden Transport und 2,5 Stunden im Eimer allein bringt keinen Hypancistrus um.... so memmenhaft sind die nicht.

Gruß,
Rolo

fisker
04.11.2003, 17:30
hallo !

ich habe es mir zur gewohnheit gemacht, bei zu erwartenden stress-situationen, wie sie beim einsetzen neuer fische in ein becken vorliegen, mit einem mittel aus der homöopathie die stress-wirkungen weitestgehend zu mindern.
das mittel heisst ACONITUM und ist das für derartige umstände angesagt.

da ich auch bei anderen erkrankungen schon gute erfahrungen mit mitteln aus der homöopathie habe sammeln können, kann ich diese empfehlung hier geben.

der entscheidende umstand für die erkrankung der neuen fische ist in den allermeisten fällen das durch den transport geschwächte abwehrsystem, das es den krankheitserregern- egal welcher coleur- einfach macht, ihr werk zu vollbringen.

Indina
04.11.2003, 17:47
Originally posted by fisker@Nov 4 2003, 18:34
der entscheidende umstand für die erkrankung der neuen fische ist in den allermeisten fällen das durch den transport geschwächte abwehrsystem, das es den krankheitserregern- egal welcher coleur- einfach macht, ihr werk zu vollbringen.
Hi Fisker,

...so ähnlich vermute ich auch - und die genauso jungen L144 scheinen da einfach robuster zu sein. Wegen des Stresses hab ich ja auch das easy-life dazugegeben. Abgesehen davon probiere ich es eh' momentan aus, als Ersatz zu dem vorher verwendeten Wasseraufbereiter von ELOS. Langfristig werde ich wohl auf Null-Wasserzusatz hinsteuern.

Ich hatte nicht die Nerven, die Fische einzufrieren - somit kann man jetzt im Nachhinein natürlich auch keine genaue Diagnose mehr stellen. Aufgefallen war mir, dass die Tiere zwar - vor allem an der Flanke - geplatzte Äderchen zu haben schienen, aber bei weitem nicht so krass, wie ich das auf einigen Fotos von erkrankten L134 und L46 gesehen hatte.

Zum Glück (knock on wood!!) geht es den anderen Welsen und Fischen im betroffenen Becken nach wie vor unverändert gut. Ich werde also diese Woche zur Senkung des evtl. vorhandenen Keimdruckes noch 2x Wasser wechseln (statt wie üblich 1x), aber sonst nichts weiter in Richtung Medikamentation unternehmen.

Oder was meint Ihr?

Gitta
04.11.2003, 18:56
Hi Indina,

so ein Mist...
Das sind ja alles schlechte Nachrichten in letzter Zeit...
Ich schreib mal einfach frei weg was mir so in den Sinn kommt, zum diskutieren:

1. Den schwarzen Sand den Du hast habe ich auch und ich find ihn nicht ganz unbedenklich. Es ist der Basaltsand aus der Grotte, oder? Ich habe ihn gerade zu Frank aus der DRTA geschickt, der ihn untersucht. Ich habe ihn in meinem Aufzuchtbecken und messe täglich die Werte. Irgendwie scheint er den Ph- Wert in die Höhe zu treiben, bin mir aber nicht sicher. Vielleicht ist es auch was anderes. (s. mein Beitrag in der DRTA: DRTA-Link (https://groups.google.de/groups?hl=de&lr=&ie=UTF-8&frame=right&rnum=1&thl=0,1012528041,1012526813,1012522943,1012521152, 1012477471,1012452876,1012421855,1012382357,101178 8944,1011557423,1012452926&seekm=bnlubt%2412rh60%241%40ID-136378.news.uni-berlin.de#link1)

2. Die Tiere waren noch sehr klein, genauso wie die verstorbenen L134, die ich eigentlich als sehr robuste Tiere kenne, aber so klein (2-3 cm) finde ich schon heftig. Ich weiß nicht, aber in der Größe würde ich die Tiere nicht kaufen oder verkaufen.
Trotzdem ist da irgendwo bei Dir der Wurm drin.

Wie hast Du die Tiere denn nun genau umgesetzt?

3. Hast Du mal den Sauerstoffgehalt Deiner Becken gecheckt? Was machen die Schnecken?

4. Hast Du noch ein Medikament drin, irgendwelche Reste von den Behandlungen an den Zebras im Boden?

5. Bedenklich finde ich, daß _alle_ fast zur gleichen Zeit gestorben sind. Würde es wirklich am Umsetzen gelegen habe sterben sie doch nicht nach 1 Woche alle innerhalb so kurzer Zeit? War da nicht noch was anderes? Wie machst Du Deine Wasserwechsel?


mehr fällt mir nicht ein :-(

Gruß Gitta

Walter
04.11.2003, 19:18
Hi,
tut mir leid um Deine Fische :(
Das Alter kannst Du IMO als Grund ausschließen.
Ich hatte mir vor einem Jahr auch 6 ganz junge Hypancistrus zebra geholt, von Helmut aus Karlsruhe.
Die Tiere waren noch weitaus kleiner als die Deinen, vielleicht 2 - 2,5 cm im Schnitt. Und ich hab sie von Karlsruhe nach Wien transportiert, das waren schon mal 6 oder 7 (oder noch mehr? Weiß es nimmer genau) Stunden Transport in einer Kühlbox, die Wasserwerte waren auch unterschiedlich, die Eingewöhnung dauerte dann auch nochmals einige Zeit. Trotzdem kein Ausfall.
Einer der oben genannten Gründe wird schon zutreffen, aber dass es am Alter bzw. der Jugend der Tiere liegt, glaub ich nicht unbedingt.

Indina
04.11.2003, 19:30
Originally posted by Gitta@Nov 4 2003, 20:00
1. Den schwarzen Sand den Du hast habe ich auch und ich find ihn nicht ganz unbedenklich. Es ist der Basaltsand aus der Grotte, oder?

2. Die Tiere waren noch sehr klein, genauso wie die verstorbenen L134, die ich eigentlich als sehr robuste Tiere kenne, aber so klein (2-3 cm) finde ich schon heftig. <snip>


3. Hast Du mal den Sauerstoffgehalt Deiner Becken gecheckt? Was machen die Schnecken?

4. Hast Du noch ein Medikament drin, irgendwelche Reste von den Behandlungen an den Zebras im Boden?

5. Bedenklich finde ich, daß _alle_ fast zur gleichen Zeit gestorben sind. Würde es wirklich am Umsetzen gelegen habe sterben sie doch nicht nach 1 Woche alle innerhalb so kurzer Zeit? War da nicht noch was anderes? Wie machst Du Deine Wasserwechsel?

Hallo Gitta,

erstmal dank für Deine vielen Gedanken! Ich versuch mal, der Reihe nach zu antworten...

Zu 1.
Der Sand ist nicht der aus der Grotte (der kam mir zu 'plastikhaft' vor), sondern aus Tonndorf (Aquaristik-Fachhandel - für die Nicht-HamburgerInnen), und mir wurde versichert, dass er qualitativ 1A sei. Irgendsoein spezialummanteltes Zeug, sehr fein, sauteuer, 5 Teuronen der Liter und angeblich völlig unbedenklich) Sie haben ihn auch in fast allen Becken.
Ich hab den noch in einem andren Aquarium, wo ich noch keine Verluste dieser Art hatte.

Zu 2.
Zur Info für die anderen: Vor ein paar Wochen hatte ich 2 kleine L134 (aus einer NZ) bei Karstadt gekauft, die nach dem Umsetzen innerhalb einer Stunde verstarben. Es stellte sich heraus, dass die Jungwelse bei Karstadt offenbar dem Kupfergehalt des Wassers einer defekten Osmoseanlage zum Opfer gefallen waren. Das erneute Umsetzen zu mir überlebten sie dann nicht. :(
Als ich meine toten tiefgefrosteten Fische am nächsten Tag dorthinbrachte, waren ihnen mittlerweile auch fast alle Welschen gestorben. :(

Zu 3. und 4.
In dem Aquarium laufen seit einiger Zeit 2 Filter - ein Eheim Aussenfilter mit Diffusor, der zieml. fein ausströmt, und ein kleinerer Innenfilter. Ich habe nicht nachgemessen, aber die Wasseroberfläche ist gut in Bewegung, und es blubbert fleissig. Ich denke, genug O2 ist da drin!
Den Schnecken geht es blendend, Medikamente hatt ich in dem betroffenen Becken noch nie im Einsatz.

Zu 5. - war da nicht noch was anderes und WW
Das einzig andere war eine mir unerklärliche Temperaturerhöhung von den üblichen 28 auf 30 Grad. Es war an dem Tag aber draussen sehr mild. Gibt imo aber auch nicht viel her...
Im Aussenfilter liegt eine Lage Rowaphos, da der Phosphatgehalt erhöht war. Das Zeug gibt angeblich *nichts* ins Becken ab und gilt als unbedenklich.

Zum WW: ich lasse das Wasser in Eimer ab, und fülle zeitlich zügig das einen Tag vorher vorbereitete mineralisierte Osmosewasser (1 Teil) und das abgestandene (kupferfreie) LW (2 Teile) dazu.
Währenddessen stelle ich aus Sicherheitsgründen Heizung und den Innenfilter ab und hole evtl. veralgte Pflanzenteile raus. Das ganze dauert in dem Becken nie länger als 15 Minuten.

Mir dünkt das korrekt...

Ich habe irgendwie eher das Gefühl, dass sich die kleinen am Frostfutter oder den Tubifex was eingefangen haben. Aber wissen kann ich das natürlich auch nicht...

Ich habe extra drauf geachtet, dass davon nichts liegen bleibt, weil ja die kleinen Hypancistren besonders empfindlich auf verdorbenes Futter reagieren (hörte ich).
Und die andren Welse sind so verfressen, da bleibt eh' nichts länger liegen. Doch - im Javamoos bleiben eventuell dort hingeströmte Teilchen hängen. Um das zukünftig zu vermeiden habe ich es gestern kräftig ausgespült und kurz unter der Wasseroberfläche plaziert (wo es auch besser wachsen soll). Das Javamoos ist Deckung für die Scarlets und Garnelen.

LG, Indina

P.S. Der Link zu Deinem Sandposting bei DRTA funzt bei mir nicht

Michael
04.11.2003, 19:39
Hallo Indina,

Es tut mir sehr Leid für dich und deine Tier.

Ich schließ mich der Meinung von Walter an. Aber es an der Größe / Alter der Tiere fest zu machen glaub ich nicht. Die L046 sind eigentlich nicht empfindlich und eher robust als so manch anderer Wels. Ich habe auch 12 Stück vor 7 Monaten gekauft, ungefähr die gleiche Größe, eingesetzt in eine eigenes Becken nach 30 min und das war’s, die schwimmen heute noch und wachsen.

Ebenso die Tiere die ich für Leute mit hole, nach 30 min Eingewöhnung ins Aufzucht Becken und die letzten 12 sind dort 2 Wochen rum geschwommen ohne Probleme. Mir ist auch nichts bekannt dass der neue Besitzer Problem hat und der hat sie auch schon eine Woche.

Ich tippe wie die meisten hier das es Bakterien waren und die Tiere durch den Umzugsstress den nicht gewachsen waren. Woher jetzt die Bakterien kommen von dir oder von Züchter kann dir wahrscheinlich keiner beantworten.

Tschüss

Michael

Sven T
04.11.2003, 19:44
Moin,

der Bundengrund ist es nicht - ich ahbe den acuh in meinen Becken und keine Probleme.

MfG
Sven

Coeke
04.11.2003, 20:00
Hi Indina,

erstmal Herzliches Beileid!

Stressbedingt sind Fische mit Sicherheit krankheitsanfälliger. Aber auch ich kann nur sagen, dass auch ich die Zebras nicht für besonders empfindlich halte. Vielleicht solltest Du, wenn Du noch einen Versuch starten willst, das Becken vorher so vorbereiten, dass die Fische sich erstmal in Ruhe eingewöhnen können. Wie ich gelesen habe, hast Du in der Woche viermal das Wasser gewechselt, ob das so pralle is, ich weiß nicht! Vielleicht liege ich ja total falsch, aber ich rühre die Becken mit neu eingesetzten Fische immer ne Weile nicht an. Bin bislang gut damit gefahren.

Gruß,
Corina

PS. Dafür hüpft mein Wels auf Flossen ;-)

Indina
04.11.2003, 20:08
Originally posted by Coeke@Nov 4 2003, 21:04
Wie ich gelesen habe, hast Du in der Woche viermal das Wasser gewechselt, ob das so pralle is, ich weiß nicht!
Hi Corina,

nö, 3 mal und jeweils ca. 20%. Sonst wechsle ich 1x die Woche 30%.
Ich dachte halt, es sei gut, ihnen möglich 'sauberes' Wasser zu bieten. Sie sassen immerhin bis dato in ihrem Aufzuchtbecken, wo alle 2 Tage ein TWW gemacht wurde.
Aber vielleicht war das wirklich zuviel?

P.S. Dein Hüpfbericht hat mich schwer beeindruckt. Ich finds ja schon prickelnd, wenn sie sich auf die Flossen stellen. Einer meiner L200 (der echinodorusabstinente Gemüsefan) testet grade 'ne zirkusfähige Showeinlage: Body im Ring einer abgenagten Zuccinischale, Kopp auf Möhre lutschend. :)

Indina
06.11.2003, 10:44
Nur zur Info wens interessiert:

alle verbliebenen Welse sind - zum Glück!!! - nach wie vor fit.
Das Mysteriöse 'Es' scheint also wirklich 'nur' die kleinen dahingerafft zu haben.

Und im andern Becken haben die Sterbais gelaicht. Life is a circle...

Gruss, Indina

cph
09.11.2003, 13:59
Hi,
ich hatte auch den schwarzen Kies aus Tonndorf und kann nur sagen, den muß man sehr gut durchwaschen bevor er ins Becken eingebracht wird. Wenn man das versäumt, kann es zu Problemen führen, auch noch später. Inzwischen habe ich den schwarzen kleinen Kies durch den größeren braunen Kies ausgetauscht.
Ich weiß leider nicht, was das sterben Deiner kleinen Zebras verursacht hat, habe auch leider keine Vermutung. Wahrscheinlich kommen da viele Dinge zusammen. Transport, unterschiedliche Wasserchemie, Keimzahl, Vergesellschaftung, bis hin zu Gegenständen im AQ, die Giftstoffe abgeben.
Meine am 5.9.2003 gezeugten L46 sind jetzt knapp 3,5 cm groß und man kann denen fast beim Wachsen zusehen. Deswegen kann ich nicht verstehen, das die Kleinen, die Du bekommen hast schon so alt gewesen sein sollten.
Ich verwende nur normales Leitungswasser ohne irgendwelche Zusätze. Wasseraufbereiter nützen nur der Industrie, nicht den Fischen. Die Wassertemperatur liegt bei 30 Grad und ich mache einen täglichen Wasserwechsel von 20% .
Hier mal ein Foto meiner 2 Monate alten L46:
[img]https://www.teddies-and-more.com/mediac/400_0/media/DIR_10901/L46~001.jpg' alt='' width='400' height='110' class='attach' /> (https://www.teddies-and-more.com/mediac/400_0/media/DIR_10901/L46~001.jpg)

Abwechslungsreiche Kost ( auch Pflanzlich ) ist selbstverstänlich.
Gefrorene rote Mülas werden aber kleingeschnitten, da sich kleine Welse häufig aus Gier daran verschlucken und dann qualvoll eingehen.
Ich hoffe Deinen anderen Fischen geht es gut.
Schöne Grüße aus Hamburg Rahlstedt
Claus

Indina
09.11.2003, 14:12
Originally posted by cph@9th November 2003 - 15:03

ich hatte auch den schwarzen Kies aus Tonndorf und kann nur sagen, den muß man sehr gut durchwaschen bevor er ins Becken eingebracht wird. Wenn man das versäumt, kann es zu Problemen führen, auch noch später.

Hallo Claus,

und dank Dir für Dein Posting.

Den Kies hatte ich (entgegen der Versicherung der Tonndorfer, dass man das bei dem Kies noch nicht mal brauche) vorher ausgewaschen. Ich scheue mich generell, irgendwas ins Becken zu tun, ohne es vorher zumindest abgespült zu haben. Naja, und ich habe auf die Aussage der Tonndorfer vertraut...

Den gleichen Kies benutze ich auch in einem anderen Becken ---> bislang keine Probleme.

Zu der Grösse der Tiere:
Der Züchter sagte mir, sie seien ein halbes bis dreiviertel Jahr alt. Mir selbst (habe da aber keine Erfahrung) schienen sie aber mit ihren 2,5 bis 3 cm noch arg klein. Ich hätte auf meine innere Stimme hören sollen, und sie nicht mitnehmen. Hinterher ist man schlauer. :(

Als ich ihm gestern nochmal schrieb, sprach er plötzlich von einem dreiviertel bis 1 Jahr, als es um das Alter der Tiere ging...

Gruss aus dem Univiertel,
Indina

P.S. ein sehr schönes Design hast Du Deiner Homepage gegeben!

cph
09.11.2003, 14:20
Hallo Indina,

Du kannst gerne mal bei mir in Rahlstedt vorbeikommen und Dir meine Kleinen Welse anschauen.
Wenn Deine großen L46 Nachwuchs haben, können wir ja vielleicht einige tauschen.
Schöne Grüße
Claus