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Vollständige Version anzeigen : Corysterben


mainframe
26.05.2004, 10:57
mir ist grad zum Heulen.
Vor einer Stunde komm ich kurz heim, weil ich eigentlich nur etwas holen wollte, und da seh ich in einem Aq einen toten Corydoras liegen.
Also Kescher genommen, naeher ans Aq ran und mich hat der Schlag getroffen. Auf den ersten Blick seh ich fuenf tote Panzerwelse. Die anderen, die sich blicken liessen, hechelten fuerchterlich und sahen teilweise schlimm aus. Den beiden Cochliodons war nichts ungewoehnliches anzusehen.

Als erstes hab ich den Schlauch ausgerollt und Wasser ablaufen lassen.
Dann die Fischleichen raus. Etwa 80%WW. Die zwei Cochliodons habe ich in ein freies 160l AQ ausquartiert.

Das Aq fasst knapp 300l und war mit Corydoras sterbai, C. concolor und zwei Cochliodons sp. besetzt, dazu noch die unvermeidlichen Invasionsgarnelen. Mattenfilter, Sandboden, sehr viel Holz, Vallisnerien und die Wurzeln einer Efeutute.

Das Aq selbst laeuft seit 6 Jahren. Der jetzige Besatz ist relativ neu. Die Cochliodons seit einem Jahr, Neun C. concolor Nachzuchttiere (jetzt etwa ein Jahr alt) und sechs Wildfaenge seit etwas mehr als einem halben Jahr, etwa 15 (genau weiss ich es nicht) Nachzuchtsterbais vier Monate alt.

Das viele Holz kam zusammen mit den Cochliodons vor einem Jahr ins AQ. Dazu kamen zwei dicke Bambusroehren vom drta Treffen in Abensberg.

Keine Aenderung beim Fuettern, keine Aenderungen bei den WWs. Nichts.
Leitwert immer um die 100µs, pH leicht schwankend bei 6,0 bis 6,5.

Mir ist das unerklaerlich.

Bisher scheint es nur die Concolor getroffen zu haben. Ich hab jetzt mal alles Holz raus, um einen Ueberblick zu haben. Mir scheint die Atmung beruhigt sich etwas.
Alle Corys draengen sich jetzt in einem Haufen in der hintersten Ecke zwischen den Vallisnerien, genaueres kann ich deshalb noch nicht erkennen.

Eine moegliche Ursache fuer das Sterben liegt vielleicht, aber nur sehr vielleicht, in den Kanalarbeiten, die nicht weit vom Haus durchgefuehrt werden. Aber wieso dann nur die Corydoras und wahrscheinlich auch nur die Concolor. Den Garnelen und den Schnecken ist nichts anzumerken. Den Fischen in den uebrigen Aqs auch nicht. Und was zum Teufel kann ueber Kanalarbeiten, Wasseranschluss, Umkehrosmoseanlage, Permeatsammeltonne ins Aq gelangen?

Total ratlos
Trixie

Gitta
26.05.2004, 11:22
Hi Trixie,


oh shiet!

das meiste weißt Du ja selber.

Für mich klingt es tatsächlich ein wenig nach Vergiftung. Wann war denn der letzte Wasserwechsel vor dem Gau?
Kein Gift im Bambus? Gammelstellen irgendwo?
Ist sicher nichts anderes hineingelangt? Evtl durch Kinderhände?

Vielleicht filterst Du mal ein paar Tage über Kohle und UV. Hast Du mit den Wasserwerken gesprochen?

Hast Du die Möglichkeit die Tiere rauszufangen und in "sicheres" Wasser zu setzen? Eimer mit Regenwasser o.ä.?

Siehst Du sonst irgendwas Auffälliges an den Tieren wie rote Stellen?
Komisch ist das mit den Wirbellosen. Die sollten eigentlich als erstes dran glauben wenns Gift ist. Apfelschnecken schnorcheln auch nicht mehr als sonst?

mehr Ideen habe ich auch nicht...


drück Dir die Daumen

Gruß Gitta

mainframe
26.05.2004, 11:25
Noch was vergessen. Das Wechselwasser jetzt war aus einer Tonne, die vor den Kanalarbeiten befüllt wurde.

Trixie

mainframe
26.05.2004, 11:41
Originally posted by Gitta@26th May 2004 - 11:26

Vergiftung. Wann war denn der letzte Wasserwechsel vor dem Gau?
Kein Gift im Bambus? Gammelstellen irgendwo?
Ist sicher nichts anderes hineingelangt? Evtl durch Kinderhände?

Vielleicht filterst Du mal ein paar Tage über Kohle. Hast Du mit den Wasserwerken gesprochen?

Hast Du die Möglichkeit die Tiere rauszufangen und in "sicheres" Wasser zu setzen? Eimer mit Regenwasser o.ä.?

Siehst Du sonst irgendwas Auffälliges an den Tieren wie rote Stellen?
Komisch ist das mit den Wirbellosen. Die sollten eigentlich als erstes dran glauben wenns Gift ist. Apfelschnecken schnorcheln auch nicht mehr als sonst?

mehr Ideen habe ich auch nicht...


drück Dir die Daumen

Gruß Gitta
Hallo Gitta,

an den Bambus hab ich auch gleich gedacht, aber die Cochliodons, die da ja am meisten herumliegen zeigen keine Auffälligkeiten. Seit Nov 03 sind die Röhren drin.
Eine faulende Wurzel halt ich auch eher für unwahrscheinlich. Gestern abend hab ich jedenfalls nichts Ungewöhnliches gesehen. Und hechelnde Fische wären mir aufgefallen. Der letzte WW war vor drei Tagen.

Es scheint wirklich nur die concolor betroffen zu haben. Eine Möglichkeit wäre eventuell noch etwas was die Wildfänge mitgebracht haben.

Und gerade die Concolor hab ich so lang händeringend gesucht. :-(

Sch.....

So 100 Liter hab ich noch in dieser Tonne, ich überlege noch, ob ich jetzt alle Corys rausfangen und in die Tonne setzen soll.

Viele Grüsse
Trixie

Gitta
26.05.2004, 12:08
Originally posted by mainframe@26th May 2004 - 12:45

Und gerade die Concolor hab ich so lang händeringend gesucht. :-(

Sch.....

So 100 Liter hab ich noch in dieser Tonne, ich überlege noch, ob ich jetzt alle Corys rausfangen und in die Tonne setzen soll.

Viele Grüsse
Trixie
Hi Trixie,

ich würds machen wenn sich in den nächsten Stunden keine Besserung der Atmung einstellt. Es muß ja nicht gleich eine Tonne sein, ein 20 Liter Eimer tuts auch, dann hast Du die Tonne fürs Osmosewasser zur Verfügung.

Hast Du noch mal genau die befallenen Fischen nach roten Stellen untersucht? Ist etwas schwerer an einem dunklen Fischkörper.
Gegen die Vergiftung spricht ja eigentlich, daß die anderen keine Auffälligkeiten zeigen. Zumindes Apfelschnecken reagieren sofort auf Gift.
Vielleicht ist es doch etwas in Richtung bakterieller Befall.
Da würde es passen dass es nur eine Art befällt. Ich hatte das hier zweimal an meinen C115, wahrscheinlich weil der Filter nicht richtig lief.
Bei denen ist es auf ihren hellen Körpern schnell sichtbar so dass man frühzeitig handeln kann. Das würde vielleicht erklären, daß sie so schnell sterben. Normalerweise dauert es dann etwas länger :-(

Ich habe sie in einen geschlossenen, belüfteten 2L Einhängekasten mit etwas frischem Sand und frischem Wasser mit etwas Grünzeug als Deckung gegeben plus 2 Tropfen Baktopur, das ich nach einem Tag durch Wasserwechsel wieder rausbekommen habe. Nach 2 Tagen war wieder alles gut.
In der Zeit hat Du Gelegenheit das große Becken wieder in Ordnung zu bringen: Bodengrund gut säubern, Filter und Schläuche prüfen, nach verfaultem suchen....
Häufige 80% Wasserwechsel mit Osmosewasser sind bei 300 Litern ja nicht mal eben so aus der Tonne zu zaubern.

Nitrit kann ich mir nicht vorstellen. Das müßte man dann den anderen an der Atmung ansehen. Aber messen bringt nach einem 80% Wasserwechsel eh nicht mehr viel.

Gruß Gitta

Guest
26.05.2004, 19:33
Hallo,

wenn du die Cories in Eimer umsiedelst separiere auf jeden Fall die Sterbai, da die im Streß ein Gift absondern, was anderen Fischen den Gar ausmacht: https://www.welse.net/seiten/stergift.htm

Gruß
Tobi Ow.

mainframe
26.05.2004, 20:13
Hallo,

mit etwas Abstand und zwei Wasserwechsel später, kann ich doch einiges ausschliessen.

Die Kanalbauarbeiten können nicht die Ursache sein, da ich auch schon in einem anderen Aq mit dem neueren Wasser gewechselt hatte.

Vor dem ersten WW hatte ich etwas Wasser aufgehoben und hab es zwischenzeitlich durchgetestet, mit dem was ich grad messen konnte.
NO2 nichts, Kupfer nichts, Eisentest ist nicht im Haus, pH 6,2

Äusserlich ist keinem verstorbenen Fisch etwas anzusehen, auch keine Einblutungen, Zwei tote Tiere habe ich eingefroren und werde sie mir die nächsten Tage mal genauer ansehen.

Futterursache scheidet ebenfalls aus. Gestern gabs gefrostete Fischeier insgesamt in zehn Aquarien. Auch der Bambus scheidet aus. Ich habe weitere dieser Röhren in anderen Becken.

Die Giftabsonderung bei Sterbais ist nicht ganz von der Hand zu weisen. Möglicherweise liegt hier die Ursache.
Das vorhandene Wasservolumen war auch viel kleiner als ich dachte, als die vielen Riesenwurzeln raus waren. Dazu kommt, dass doch mehr Sterbais im Becken waren. Jetzt zähle ich 21 Halbwüchsige. Einer davon war sehr stark verletzt. Er hatte eine Art tiefen Schnitt vom Brustflossenansatz bis zum Rücken.

Daraufhin hab ich mir die Wurzeln genauer angesehen. Auf der Unterseite der einen, in einem Hohlraum hat es sehr scharfe Grate, die auch durch Frassspuren der Cochliodon entstanden sein können. Daher kann die Verletzung stammen. Steine oder sonstige Deko waren nicht im Becken.

Die Corys sind immer in wilder Flucht unter die Wurzeln gerast, sobald sich jemand dem Aq näherte. Ausgelöst wurde diese Flucht immer von den Concolor Wildfängen, die unglaublich scheu waren.

Ich habe die Corys jetzt doch nicht getrennt , sondern noch einen weiteren grossen WW durchgeführt. Die Atmung der Tiere ist wieder normal und vor allem die restlichen Concolor sind wieder tiefdunkel gefärbt,. Heute morgen waren sie fast weiss. Das meinte ich mit *schlimm aussehen*.

Möglicherweise hat die Verletzung des Sterbais eine Giftabsonderung ausgelöst, der ausgerechnet die fünf Concolor zum Opfer fielen. Die fünf vielleicht auch nur, weils die Wildfänge waren, die durch den zurückliegenden Transportstress noch anfälliger waren.

Alles nur Vermutungen und zuviel vielleicht, aber sonst fällt mir nichts Vernünftiges ein.

Viele Grüsse Trixie