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Fischray 26.11.2011 16:34

Hi

Das Phänomen der Möpse ist ein Phänomen der Zucht.
Bei Wildfängen ist es nahezu nicht vorhanden.
Die Welse behandeln in der Natur die Eier nicht anders als im Aquarium.
Es wird keine mechanische Einwirkung sein.

Wenn die Futterbedingungen und Haltungsbedingungen geändert werden,
ist das Phänomen vorbei.
Es sind immer noch die selben rabiaten Zuchttiere und die
gleichen Höhlen.
Bei einem mechanischen Problem dürfte es sich ja nicht ändern.

Im übrigen ist die Mopsköpfigkeit langfristig auch vererbbar.
Die Wahrscheinlichkeit wird auf die Dauer höher, dass Möpse entstehen.
Das hatten Langzeituntersuchungen an Forellen in der Nahrungsmittelforschung ergeben.

Hier mal ein L 71-Mops.





Gruß Ralf

Alenquer 26.11.2011 16:57

Hi Ralf

Zitat:

Zitat von Fischray (Beitrag 209901)
Die Welse behandeln in der Natur die Eier nicht anders als im Aquarium.
Es wird keine mechanische Einwirkung sein.

Wo gesehen?
Zitat:

Zitat von Fischray (Beitrag 209901)
Wenn die Futterbedingungen und Haltungsbedingungen geändert werden,
ist das Phänomen vorbei.
Es sind immer noch die selben rabiaten Zuchttiere und die
gleichen Höhlen.
Bei einem mechanischen Problem dürfte es sich ja nicht ändern.

Stimmt, kein kräftiges Putzen oder aussortieren der tauben Eier durch schlechte Wasserqualität, die entsteht wenn das Futter minderwertig ist.
Zitat:

Zitat von Fischray (Beitrag 209901)
Im übrigen ist die Mopsköpfigkeit langfristig auch vererbbar.
Die Wahrscheinlichkeit wird auf die Dauer höher, dass Möpse entstehen.
Das hatten Langzeituntersuchungen an Forellen in der Nahrungsmittelforschung ergeben.

Wie, keine Untersuchung in einem abgesperrten Flussabschnitt sondern ein Teich mit Massentierhaltung, schlechter Wasserqualität und Testfutter ohne Ende.
Für mich nicht repräsentativ.

Blues-Ank 26.11.2011 18:53

Hi Ralf!

Zitat:

Die Welse behandeln in der Natur die Eier nicht anders als im Aquarium.
Hmmm da stellen sich mir paar Fragen: Bevorzugen die Tiere in freier Natur eher getöpferte und gebrannte Tonröhren oder brüten sie lieber in mit Silikon verklebten Schieferhöhlen? Und warum bleiben sie in freier Wildbahn ganz ruhig liegen wenn man mit der Taschenlampe 1x täglich in ihre Höhle leuchtet? Sind die Gelege in der Natur dann auch regelmäßig kleineren Ammoniumpeaks ausgesetzt weil die anderen Tiere der Gruppe grade gefüttert wurden? Bleiben sie in der Natur auch ganz ruhig liegen wenn man Wasser wechselt und die Scheiben putzt?
Damit will ich sagen: Doch! Die Welse behandeln in der Natur die Eier höchstwahrscheinlich anders als im Aquarium. Wenn die Wasserqualität die einzige Ursache wäre, wären wohl keine WF-Mopse bekannt. Dass es aber WF-Mopse gibt, spricht dafür, dass es sich um mechanische Einflüsse handelt. Die Natur hält ihre Wasserwerte ja meist in Ordnung.

Zum jetzigen Zeitpunkt, und mit meinem jetzigen Kenntnisstand bin ich davon überzeugt, dass schlechte Wasserqualität die Eier/Larven besonders empfindlich macht gegenüber mechanischer Gewalteinwirkung. Wenn z.B. das Skelett aufgrund von Mangelerscheinungen oder sonstwas weich ist, und verformt wird, wird es vielleicht so bleiben und sich niemals wieder auswachsen. Die Deformation selbst wird vermutlich das Ergebnis von Krafteinwirkung sein.
Wasser gut + Gelege gequetscht = alles gut.
Wasser schlecht + Gelege nicht gequetscht = alles gut.
Wasser schlecht + Gelege gequetscht = die die es abbekommen haben sind Mopse/deformiert, die die mehr innen im Gelege waren sind ok.
So in etwa stell ich mir das vor.

lg Ansgar

Fischray 26.11.2011 22:16

Hi

Um es noch mal zu wiederholen:
Auch Freilaicher und Maulbrüter bringen Mopsköpfe hervor.
Wie soll ein Gelege von Freilaichern an die Höhlenwand gedrückt werden?
Es geht nicht um Versteifungen der Wirbelsäule sondern um das
Phänomen Mopskopf.
Es ist ja nicht möglich, dass beim Einklemmen in einer Höhle
immer der Wels im Ei genau von vorne erwischt wird.
Das wäre ja schon unmöglich, da es ja immer Mopsköpfe sind.

Schiefe Wirbelsäulen oder die dabei ebenfalls vorkommenden schiefen Köpfe
sind ein Problem des Schlupfes, das ist was anderes.
Die Flossenfehler (Verkrüppelungen) sind vererbbar. Das ist ein Erbgutfehler.
Das habe
ich selber schon getestet.
Flossenschäden ("gebrochene"/"abgebrochene" Flossen) sind etwas anderes.
Die können wieder zurechtwachsen, wenigstens teilweise.

Möpse werden definitiv nicht durch mechanische Gewalteinwirkung ausgelöst.
Dabei bin ich mir doch recht sicher, sonst müssten ja mal meine Nachzuchten
Möpse haben, wenn ich sie extrem ausschüttle.

Die Überlegung sollte wohl eher dahin gehen: Was passiert, wenn die Fische Möpse ausbilden?
Das ist ja nicht nur bei Welsen der Fall, soviel mal zu der Höhlen-Theorie.

Gruß Ralf

Blues-Ank 26.11.2011 23:22

Hi Ralf!

Die Gewalteinwirkungstheorie ist keine Höhlentheorie. Das ist sie natürlich nur für Höhlenbrüter. Vielmehr basiert sie auf einer erhöhten Empfindlichkeit der Larve. auch Freilaicher- und Maulbrüterlarven können Kontakt mit harten Oberflächen haben.

lg Ansgar

Alenquer 27.11.2011 07:21

Moin

Zitat:

Wie soll ein Gelege von Freilaichern an die Höhlenwand gedrückt werden?
Liegen die nicht auf teilweise auf hartem Untergrund und werden mit dem Maul der Eltern gepflegt, geputz und bei Schlupf teilweise woanders hingebracht?

Zitat:

und Maulbrüter bringen Mopsköpfe hervor.
Die Eier werden "durchgekaut", im Maul umhergeworden und dadurch geputzt.
Teilweise fressen einige Maulbrüter so nebenbei.

Ralf warum betrifft die Mopsköpfigkeit nicht alle Tiere?
Das Wasser ist für alle schlecht und die Eltertiere wurden vorher mangelhaft ernährt worden.
Also müssten auch alle Nachkommen das Phänomen haben.
Solange es da keine vernünftige ERklärung gibt, bleibt eigentlich nur die These der mechanischen Deformation.

Fischray 27.11.2011 10:22

Hi Volker

Zitat:

Ralf warum betrifft die Mopsköpfigkeit nicht alle Tiere?

Es betrifft alle Arten. Manche sind anfälliger als andere.
Es ist auch nicht auf die Welse festgelegt.

Zitat:

Die Eier werden "durchgekaut", im Maul umhergeworden und dadurch geputzt.
Teilweise fressen einige Maulbrüter so nebenbei.

Wenn ich ein Barschgelege den Eltern wegnehme und erbrüte, wird da nichts
durchgekaut. Bei den Offenbrütern ist das künstliche Erbrüten bei mir meist der Normalfall.






Zitat:

Also müssten auch alle Nachkommen das Phänomen haben.

Das ist wie bei jeder Krankheit. Es kriegt ja nicht jeder Krebs.
Wenn du mit Möpsen weiterzüchtest, erhöhst du aber die Wahrscheinlichkeit.
Das haben Untersuchungen bei Forellen gezeigt. In die Nahrungsmittelforschung
werden viele Steuergelder investiert. Für die Zierfischforschung ist kein Geld da.

Zitat:

Solange es da keine vernünftige ERklärung gibt, bleibt eigentlich nur die These der mechanischen Deformation.

Es kann keine mechanische Deformation sein, da der Kopf immer vorne verkürzt ist.
Bei einer mechanischen Einwirkung müssten alle Richtungen einer Deformatinon vorkommen.
Oder richtet der Elternwels die Jungen erst mal aus, bevor sie an die Wand gequetscht werden?
Im übrigen müssten dann nämlich die Deformationen von oben sein, da die Jungtiere
bei den Harnischwelsen sich in der Regel ansaugen, also mit dem Bauch oder Dottersack
in Richtung Höhle liegen.

Zitat:

bleibt eigentlich nur die These der mechanischen Deformation.

Fazit: mechanische Einwirkung ist nie identisch!

Zitat:

Solange es da keine vernünftige ERklärung gibt,

Es gibt eine genetische Komponente, die zudem auch weitervererbbar ist.
Vererbt wird aber die Wahrscheinlichkeit und nicht wie bei Schleierflossen die Form an sich.
Bei bestimmten Haltungsfaktoren erhöht sich dann die Mopsgefahr.


Wir kennen ja noch ein weiteres Problem: dass die Jungen nicht rechtzeitig aus dem
Ei kommen.
Nur kommte es da nicht einfach zu Mopsköpfen, sondern hauptsächlich zu
Verkrümmungen der Wirbelsäule.



Gruß Ralf

Jost 27.11.2011 12:40

Zitat:

Zitat von Alenquer (Beitrag 209914)

Ralf warum betrifft die Mopsköpfigkeit nicht alle Tiere?
Das Wasser ist für alle schlecht und die Eltertiere wurden vorher mangelhaft ernährt worden.
Also müssten auch alle Nachkommen das Phänomen haben.
Solange es da keine vernünftige ERklärung gibt, bleibt eigentlich nur die These der mechanischen Deformation.

Moin Volker
glaube es mir oder glaube es mir nicht, Volker, Du bist auf dem Holzweg.

Die Beispiele von Ralf sind absolut zielführend wenn ein Wissenschaftler für diese Frage eine Hypothese aufstellen würde, die er gerne exerimentell überprüfen wollte. Deine Alternativhypothese ist dieses aus meiner Sicht absolut nicht.

Claudia 17.01.2013 21:04

Hallo Christian,

Zitat:

ich kann mich da nicht mit anschließen, bei mein L46 lag es am Futter. Ein Gespräch mit Ingo und seine Überlegung, sagte er zu mir, das ich mal anderes Futter anbieten sollte.

Ich tat dies auch, habe aber nur eine Sorte Futter weggelassen woran ich selbst meine bedenken hatte. Wo ich aber nie dachte, das es der Auslöser dafür sei.

Seitdem habe ich nicht ein Tier mehr dabei, was deformiert ist.

Gruss Christian

welches Futter hast Du denn jetzt weggelassen?
gruß
Claudia

Fischray 17.01.2013 21:32

Hi Claudia

Zitat:

Ingo hat des öfteren darüber spekuliert, dass es in Richtung
Omega3 Fettsäuren geht, oder eher gesagt den Mangel daran.
Gruß Ralf

Acanthicus 18.01.2013 12:54

Da fällt mir ein, Markus und ich waren ja zusammen bei den "Catfish Paralympics".


Pseudacanthicus sp. "L 65"


lg Daniel

Fischray 18.01.2013 14:26

Hi Daniel

Der passt gut hier rein:
https://www.l-welse.com/reviewpost/s...ate/1345292049

Gruß Ralf

Claudia 18.01.2013 17:52

Hallo,
Ja ,aber was hat er weggelassen?
Gruß
Claudia

ChristianB 18.01.2013 20:25

Hallo Claudia,

ich habe damals, SV-2000 mit Rinderherz ( für Discus ) gefüttert. Habe es etwa 3-4 mal die Woche angeboten. Den Alttieren kam es anscheinend sehr gut, nur die Wasserqualität war nicht so toll.
Ingo meinte ich sollte das Frostfutter ( SV-2000) mal weglassen und normales Frostfutter wie Artemia, Mückenlarven, Cyclops usw. anbieten. Gut wäre dies auf dauer für die Tiere auch nicht.

Seit dem hat sich das sehr gut gebessert.

Gruss Christian

Claudia 18.01.2013 20:50

Hallo Christian,
Vielen Dank. leider füttere ich das garnicht und habe trotzdem immer wieder Mopsköpfe.
Übrigens auch Jungtiere die vorher normal waren entwickeln sich zu Möpsen..
Inzwischen bin ich ziemlich ratlos..
Viele Grüße
Claudia

Fischray 18.01.2013 21:18

Hi Claudia

Zitat:

Übrigens auch Jungtiere die vorher normal waren entwickeln sich zu Möpsen..
Inzwischen bin ich ziemlich ratlos..
Zitat:

Habe es etwa 3-4 mal die Woche angeboten. Den Alttieren kam es anscheinend sehr gut, nur die Wasserqualität war nicht so toll.
Gruß Ralf

hp924 19.01.2013 13:20

Hallo,

hat jemand schon mal versucht, Bruthöhlen in Form eines Kuhhorns zu basteln ?
Ist also ein Kegel, nur leicht gebogen. Innenwand sollte glatt sein.
Durch die Verjüngung kann das Männchen nur bis zu einem bestimmten Punkt schieben
und es wird nichts mehr gequetscht.
Durch die leichte Biegung rutschen die Eier/Larven aber auch wieder Richtung Männchen,
bleiben also erreichbar.
Muß Jost mal fragen, ob er so was anfertigen könnte ?

Gruß Herbert (der so was jede Woche live erlebt.Dort sitzt das Männchen seit Monaten in der Höhle)

Bummipo 21.01.2013 13:04

Hallo,

hier mal meine Erfahrungen bezüglich Deformationen/Mops:

Ich persönlich hatte noch nie Mopsköpfe. Benutze neben der natürlichen Brutpflege auch EHK/Inkubatoren (wenn nötig).
Mein Nachbar hat bei L333 Mopsköpfe gehabt. Das lag aber eindeutig an Mangelernährung mit 0815 Futter. Die Wasserqualität selber ist bei 1000l+ Anlage mit Dauerfrischwasser immer sehr gut. Wie gesagt, nachdem er Futter umgestellt hat, nie wieder aufgetaucht. Sonst rein garnix geändert (natürliche Zucht im 3m Becken).
Ein Freund in Norddeutschland hatte auch nur einmal L46 Mopsis, weil er über 2 Wochen nur 0815 Futter füttern konnte und weniger WW wie üblich. Das anschließende Gelege hatte Mopsis. Sonst nie wieder.
Diese Beobachtungen machten auch einige Züchter, mit den ich mich über dieses Thema unterhalten habe.

Ich selber kenne nur Deformationen bei L181/L182. Gerade bei den L182, welche immer 200+Eier hatten, bekam ich anfangs sehr viele "Z" Schwänze. Ich bezeichne das mal vorsichtig als Skoliose. Der Vorbesitzer kannte das garnicht. Dieser hatte aber auch besseres Futter und keine EHK.
Mir wurde dann gesagt, das läge an "Inzucht" usw.
Nachdem ich dann mehr WW machte (man unterschätzt wieviel Dreck 500+ Jungtiere machen) und das Futter verändert habe, war das nicht mehr der Fall. Bei Aufzucht einiger Gelege in Inkus und EHK, waren die Beobachtungen gleich.
Die Jungtiere waren aber anfangs alle normal und die Deformationen begannen erst nach etwa 1,5cm. Erst die abgeknickten Schwanzflosse und dann nach und nach die Flossen/Wirbelsäulendeformationen. Meine L181 hatten das auch einige Male. Immer dann wenn zu wenig gutes Futter und zu wenig WW. Ich bilde mir auch ein, dass es da weniger um die Jungtiere geht, sondern mehr um die Eltern.

Interessant war aber, das die L183 mit gleichem Wasser dies nicht hatten. Egal was ich da gefüttert habe. Die hatten andere Probleme ;)

LG
Markus

Cattleya 04.02.2013 08:39

Salü
Volker
erklär mir mal, wiso es vereinzelt zu Mopsköpfigkeit gekommen ist , obwohl das Gelege schon nach wenigen Minuten vom jungen Vater (ich nenne ihn absichtlich Bock , ) ausgeworfen und das Gelege künstlich erbrütet wurde.
why ?

Gruss

Alenquer 04.02.2013 09:55

Moin Udo

Staub aus den Becken gelassen?

Welcome back.

Zitat:

ausgeworfen und das Gelege künstlich erbrütet wurde.
Vielleicht genau deswegen?

Acanthicus 24.07.2013 09:54

Guten Morgen,


Megalechis thoracata / Gemalter Schwielenwels

Auch bei anderen Welsfamilien kommt es offensichtlich zu solchen Deformationen.


lg Daniel

Schelle 24.07.2013 11:04

Ich habe eine neue Theorie ... diese bedarf allerdings noch einiger Beobachtungen.

Daniel ist beteiligt mal sehen ob da was stichhaltiges bei rauskommt bis mitte nächsten Jahres.

claro 26.08.2013 20:44

Hallo,

ich denke mich alleweile, dass der Grund für Mopskopf ist Problem mit dem Schlüpfen.
In den meisten Fällen sind die Schaden bei der L-Welse oder Loricaria simillima welche die Eier in großen Haufen haben.
Meine erste Teorie ist, dass die Mops sind aus Eiern, die in der Mitte der Eiertraube sind. Schwächere Fische haben ein Problem durch mehrere Schichten von Eiverpackung herausdrücken. Wobei es könnte weichen Kopf beschädigt werden.
Die zweite Möglichkeit ist, wenn das Eiverpackung ist übermäßig fest (aufgrund der schlechten Wasserqualität) und Fry bleibt in Eier länger als es sollte. Die Knochen des Kopfes beginnt es zu verhärten. Wenn in diesem Zeit sind die Larven noch verhaftet im runden Eiverpackung, haben sie dann rund Mopskopf.

Milan

Karsten S. 30.08.2013 20:24

Hallo Milan,

Cory-Larven, die zu lange in den Eiern bleiben, haben vor allem das Problem einer verkrümmten Wirbelsäule (die im eingerollten Zustand "ausgehärtet" ist). Insofern könnte es schon sein, dass auch Teile des Kopfes im "verdrückten Zustand aushärten". Plausibel erscheint es mir dennoch nicht, da der Dottersack ja recht weich und nachgiebig ist und sich die Larven zudem im Ei ständig bewegen/drehen.

Dass überwiegend Arten mit großen Eiballen betroffen sind, kann ich nicht bestätigen. Ich hatte dies mehrfach bei einzelnen Tiere bei Hexenwelsen (die die Eier nur in einer Lage legen), bei Ancistren hatte ich bisher kaum Probleme; nie bei sehr großen Gelegen, in zwei Fällen allerdings bei (am Ende) kleinen Gelegen in tendenziell vernachlässigten Becken (am Ende des Urlaubs).
Ich hatte jeweils eher die Wasserwerte / hygienischen Bedingungen in Verdacht.

Gruß,
Karsten

Jost 22.10.2013 14:35

Moin zusammen
ich wollte mal nachfragen was zu Mopsköpfigkeit bei anderen Fischgruppen außer Welsen bekannt ist.
Hintergrund, wir finden aktuell im Rhein bei den invasiven Grundeln auch vermehrt (gegnüber anderen Jahren) Möpse

Grüße
Jost

Fischray 22.10.2013 19:41

Hi Jost

Es kommt in einer Vielzahl von Fischgruppen vor.
In einem älteren Fischereibuch wurde über Untersuchungen
an Forellen geschrieben.
Ich kann ja mal schauen, welches Buch das genau war.

Gruß Ralf

MichaeL411 22.10.2013 21:45

Hallo Welsfreunde,

eine Theorie meinerseits mal einfach in den Raum geworfen:

Könnte Mopsköpfigkeit nicht etwa das Resultat massiver Inzucht bzw. die vehemente Kreuzung mit ein und dem selben genetischen Erbmaterial sein ?!?

Es hat für mich den Anschein, dass allzuoft die Dollarzeichen in den Augen der Pfleger im Vordergrund stehen und die Pfleglinge die Leidtragenden sind.

Man kaufe sich ein Paar Fische; schaffe günstige Bedingungen und schon kann man auf die leichte Art und relativ geringen Einsatz nen Dicken Reibach machen ... ?!?

Fische sind natürlich nicht mit dem Menschen vergleichbar, aber stelle man sich vor, dass Fische uns auf diese Weise züchten wie wir es mit ihnen machen; ich glaub nach der x-ten Generation bekämen wir auch irgendwann Mopsköpfe ...

!!! Diese Theorie natürlich nur laienhaft aus dem gesunden Bauch und in keinster Weise wissenschaftlich hinterlegt belegt !!!

=> "Fehlt nur noch, dass man Mopsköpfigkeit als neue Unterart verkauft bekommt ..."

kuhmuhvieh 22.10.2013 21:50

Hi Micha,

Deine Vermutung kann relativ leicht Widerlegt werden, z.B.
Kommen Möpse auch bei Wildfangnchzuchten vor.

Viele Grüsse Robin

Bensaeras 24.10.2013 22:44

Hi,

ein mögliches Argument, dass jegliche mechanische Einflüsse bei der Entstehung der „Mopsköpfigkeit“ ausschließt ist das folgende: Die Deformationen sind in ihren Erscheinungsformen als Form an sich viel zu gleichförmig und symmetrisch. Die Wahrscheinlichkeit, dass alle Larven (wenn man denn vom Larvenstadium ausgeht, ansonsten vom sich entwickelnden Ei) der gleichen mechanischen Größe ausgesetzt werden und diese dann später zu nahezu gleichförmig aussehenden Fehlentwicklungen führt, ist sehr gering.
Ein schlechtes Beispiel: Man nehme zehn Hundewelpen in die Hand (es wäre eine Person mit einer sehr großen Hand) und man schlage die Hundewelpen gleichzeitig gegen eine Hauswand, so wären die dabei hervorgerufenen Deformationen sicherlich bei allen Hundewelpen verschiedenartig ausgeprägt.

Da symmetrische Entwicklungen typischerweise bei fast allen Lebewesen in ihrem Heranwachsen auftreten (linke Körperhälfte, rechte Körperhälfte), dürfte die Veränderung/der Einfluss ontogenetischer Natur sein und zwar entweder während der Entwicklung der Larve im Ei oder während der Entwicklung der Larve zum Fisch angesiedelt sein.
Nimmt man irgendeinen Umwelteinfluss an (und irgendein äußerer Einfluss wird die Entwicklung auslösen) der diese Form hervorruft und auf die Entwicklung als solche wirkt, dann kann es sich auch „nur“ um hohe phänotypische Plastizität handeln. Wenn man von der Form (von Deformierung würde ich nicht sprechen), der äußeren Erscheinung absieht, dann gibt es keine Hinweise, dass „mopsköpfige“ Fische irgendeinen Nachteil gegenüber „nicht-mopsköpfigen“ Fischen haben.

Viele Grüße
Ben

Schelle 25.10.2013 06:40

Moin Moin

Folgende beobachten konnten in den letzten Monaten gemacht werden.

Pseudacanthicus leopardus welche sich bis 3,5 - 4 cm normale entwickelt haben sind bei dem neuen Besitzer im EHK zu Möpsen geworden ... und zwar 80 % der Tiere.

Auch daniel konnte dies beobachten bei einem Tier ... obwohl dieses sich bis zu einer gewissen größe normal entwickelt hatte.
Alle anderen Tiere welche schon im größeren Aquarium aufgezogen wurden entwickelten sich normal weiter. Nur der eine IM EHK begann zu mopsen ... ob sich das wieder gelegt hat oder weiter ausgeprägt hat kann ich leider nicht sagen da müsste Daniel Stellung zu beziehen.

Der Grund bleibt mir weiterhin verschlossen.

Bensaeras 25.10.2013 10:13

Hallo Timo,

das ist sehr interessant. Tatsächlich habe ich auch Hinweise dieser Art, die ich schon erwähnen wollte, welche ich aber nicht zu 100% bestätigen kann. Vor vielen Jahren (ca. 10 Jahre) kaufte ich zwei damals schon ausgewachsene L66. Eines dieser Tiere verstarb nach einigen Jahren. Das zweite Tier übergab ich neulich einem Freund, nachdem es bei mir seit Jahren in Coydoras Artenbecken nur geduldet wurde und ich den Fisch auch kaum zu Gesicht bekam. Mein Freund fragte mich, ob der L66 "ein Mops" wäre - und tatsächlich sieht er heute aus wie ein "Mops" - was mir nie aufgefallen war, da ich zum einen fast nur seine Schwanzflosse zu Gesicht bekam und ich mich auch sonst nicht weiter mit dem Tier beschäftigte.


Man müsste nur folgendes meiner oben geschriebenen Aussage hinzufügen (was nichts über den Grund an solches aussagt):
Zitat:

Da symmetrische Entwicklungen typischerweise bei fast allen Lebewesen in ihrer Entwicklungsgeschichte auftreten (linke Körperhälfte, rechte Körperhälfte), dürfte die Veränderung/der Einfluss ontogenetischer Natur sein und zwar entweder während der Entwicklung der Larve im Ei, während der Entwicklung der Larve zum Fisch oder während der weiteren Lebensgeschichte des Fisches angesiedelt sein.
Es ist auch nicht besonders verwunderlich, dass bei Lebewesen, die aus ihrer Nische entnommen werden, Veränderungen auftreten (was nicht unbedingt der Grund der Mopsköpfigkeit sein muss) können. Nimmt man an, dass Evolution als eine Geschichte der Lebewesen im fortwährenden Driften im Einklang mit dem Milieu (und das bedeutet auch, dass sich über einen sehr langen Zeitraum sowohl das Milieu als auch die Lebewesen zusammen/kongruent verändern) beschrieben werden kann, so bedeutet die Entnahme des Fisches aus seiner ökologischen Nische die Zerstörung der Einheit Lebewesen <-> Milieu.

Man könnte die Mopsköpfigkeit auch nur als besondere Form der äußeren Erscheinung eines Lebewesens betrachten ohne diese Ausprägung gleich negativ zu beschreiben. Den Züchtern könnte in dieser Hinsicht angeraten werden, Mopsköpfe als etwas Besonders zu vermarkten, statt die Tiere vergünstigt zu verkaufen (mir wurde von einem Züchter sogar mal ein Mopskopf geschenkt, da dieser nicht seinen Vorstellungen entsprach).


Viele Grüße
Ben

Acanthicus 25.10.2013 10:56

Guten Morgen,

Zitat:

Zitat von Schelle (Beitrag 229856)
... ob sich das wieder gelegt hat oder weiter ausgeprägt hat kann ich leider nicht sagen da müsste Daniel Stellung zu beziehen.

es war so, dass ich zu Beginn 20 Jungtiere gemeinsam in einem EHK aufgezogen habe, die sind auch sehr gut gewachsen und haben sich toll entwickelt. Alle Tiere waren zweifelsfrei normal geformt und hatten keinen Mopskopf. Bei einem Fototermin habe ich dann durch Zufall ein Tier herausgeholt welches einen dickeren ("fleischigeren") Kopf hatte als der Rest. Da aber alle weiterhin gut wuchsen habe ich erstmal nichts verändert und das Tier zu den Anderen zurückgesetzt.
Im Laufe der nächsten ein bis zwei Wochen wurde der Unterschied zwischen den Kopfformen deutlicher und parallel dazu schienen die Jungwelse nicht mehr so gut zu wachsen wie zu Beginn. Also wurden bis auf den jungen Mops und ein normales Tier alle in das Hauptbecken gesetzt. Das Wachstum im Hauptbecken verbesserte sich auf der Stelle, das im EHK blieb weiterhin langsamer. Folglich wurden auch die letzten Beiden bald darauf in das Hauptbecken gesetzt. Mittlerweile sind die leopardus knapp 10 cm groß, und ich kann den damaligen "fast Mopskopf" nicht mehr wiedererkennen.


lg Daniel

Bummipo 25.10.2013 20:41

Hallo,

vielleicht gibts auch mehrere Ursachen?

Es gibt ja auch meines Erachtens unterschiedliche "Grade" von Mopsis. Es gibt richtig krasse Mopsköpfe bis hin zu einem einfach nur etwas kürzeren Kopf.

Ich selber hatte noch nie einen Mopskopf. Selbst bei richtig schlechten Wasserwerten / EHKS / Inkus. Kann also nur bedingt mitreden.

Bei meinem Kumpel, der eine L333 Zuchtgruppe in einem 3m Becken hat, kamen Mopsis mit unterschiedlichen „Ausprägungsgraden“ vor. Die gesamte Anlage umfasst über 1000l (ein Kreislauf). Extrem viel Frischwasserzufuhr.

Als ich zum ersten Mal bei Ihm war, sah ich sofort einige komisch geformte Köpfe. Ich gab ihm dann Futter von mir. Nach der Futterumstellung keine Mopsis mehr. Irgendwann war „mein“ Futter alle. Er wollte auch nicht mehr so „viel“ zahlen und nahm wieder sein Futter. Es dauerte nicht lange, da sah er wieder die ersten Mopsis. Jetzt hat er wieder „mein“ Futter. Mal schauen.

LG
Markus

Fischray 26.10.2013 11:32

Hi

Mopsköpfigkeit zählt zu den Phänodevianten.
Insofern ist die Veranlagung zum Auftreten der Mopsköpfigkeit vererblich und kann daher auch durch gezielte Zucht verfestigt werden.
Deshalb sollte man nicht unbedingt mit Möpsen züchten.
Die Mopsköpfigkeit wird im Allgemeinen aber erst durch äußere Einflüsse
ausgelöst.
Es ist nicht ein einzelner Auslöser, eher die Vielzahl der äußeren Einflüsse.
Für die Aquaristik heißt dies: Wasserqualität, Futterqualität,
gelöste Gase im Wasser,... Inzucht verstärkt die Häufigkeit
dieses Phänomens.

In stark besetzten Gerdkästen hatte ich Probleme mit zu wenig Sauerstoff. Nach Einbringen eines extra Durchlüftersteins im Kasten konnte ich
dann aber gegensteuern.
Ein zu geringen Wasserdurchsatz im Zuchtkasten hat einen schlechten
Einfluss auf die Aufzucht von Jungfischen.
In Kästen mit zwei Anhebern kommt es nicht zu diesem Phänomen.

Gruß Ralf

Bensaeras 26.10.2013 12:57

Hi,

ich zitiere die Erklärung aus einer Zweitquelle,
https://www.fisch-hitparade.de/angeln.php?t=19183, :

Zitat:

Aberration:

Durch Unregelmäßigkeiten bei der Reifeteilung hervorgerufene strukturelle Änderung eines Chromatosoms in stärkerem Ausmaß.

Eine von der Nominatform innerhalb ihres Verbreitungsgebietes durch Erbfehler oder Mutationen entstandene pathologische Abänderung, die außerhalb der normalen Variationsbreite liegt.

Z.B. Zwergen- oder Riesenwuchs von Körperteilen, Farbabweichungen etc.



Aberrationen (davon betroffene Individuen = Phänodevianten) sind in der Manifestation und der Häufigkeit ihres Auftretens sehr veränderlich und der genetischen Analyse schwer zugänglich.

In natürlichen Fischpopulationen kommen im Allgemeinen unterschiedliche Aberrationen vor, deren Penetranz (Häufigkeit) gewöhnlich nicht groß ist, sich in Einzelfällen aber als beträchtlich erweisen kann.



Zu den Aberrationen bei Fischen zählen Flossenmissbildungen, Mopsköpfigkeit, Reduktion des Kiemendeckels, Veränderungen der Barteln, Rückbildung oder Fehlen der Augen, Missbildungen der Wirbelsäule, Veränderungen der Haut und Schuppenstruktur etc.



Phänodevianten kommen bei der Mehrzahl der Fischarten vor. Am häufigsten treten sie bei der Inzucht oder ungünstigen Haltungs(Umwelt)bedingungen auf.

Die wichtigsten Umweltfaktoren, welche auf Penetranz und Expressivität einer derartigen Anomalie einwirken, sind Wassertemperatur, Ernährung, Gasverhältnisse und der pH Wert des Wassers.

Bei Inzucht erreicht die Zahl der Phänodevianten zuweilen eine große Häufigkeit (30 bis 40%).

Die Vererbung ist in diesem Falle nicht den gewöhnlichen Mendelschen Gesetzmäßigkeiten unterworfen.



Das Auftreten von Phänodevianten in einer Population kann als Kennzeichen für die Verminderung der genetischen und Entwicklungshomöostase betrachtet werden. Gene oder Genkombinationen, die bei gut ausbalanciertem Genotyp und unter optimalen Haltungsbedingungen nicht sichtbar werden, manifestieren sich bei Störungen des genetischen Gleichgewichts und unter ungünstigen Umweltverhältnissen.

Die Wirkung dieser Gene hängt vom übrigen Genotyp und von vielen Mileufaktoren ab, daher fügt sich die Vererbung der Phänodevianten im Allgemeinen schlecht in den Rahmen der Mendelschen Gesetze ein.



Richtiger ist es, in solchen Fällen nur von einer erblichen Veranlagung zur Missbildung zu sprechen.



Ständige Selektion kann einige der Abberationen in Mutanten verwandeln, die den Mendelschen Gesetzen folgen (Schleierschwanz z.B.).



Phänodevianten bleiben im Allgemeinen in der Wachstumsgeschwindigkeit und Lebensfähigkeit weit hinter den „normalen“ Fisch zurück.

Die meisten Abweichungen sind bei den jüngsten Individuen festzustellen. In der Natur erfolgt eine harte, stabilisierende Auslese. Von „der Norm“ abweichende Exemplare gehen zugrunde.



… Erarbeitet unter Zuhilfenahme meiner rudimentären Kenntnisse, die vom Studium der Fischwirtschaft verblieben sowie dem Werk „Genetische Grundlagen der Fischzüchtung“ von Prof. V.S. Kirpicnikov.

m.f.G. Frank Pollmer ><<<((°> Dipolmfischereiingenieur

Fischray 26.10.2013 13:26

Hi

Zitat:

sowie dem Werk „Genetische Grundlagen der Fischzüchtung“ von Prof. V.S. Kirpicnikov.
Ab Seite 140 beginnt das Thema:
Variabilität und Heritabilität
physiologischer und biochemischer
Merkmale

Auf Seite 142 dann speziell:
Phänodevianten

@Jost

Hi Jost, hast du das Werk?
Sonst kann ich ja mal die Seiten ablichten.
Auf Seite 144 gibt es Zeichnungen von Mops-Karpfen (und Flossenveränderungen).

Gruß Ralf

Bensaeras 26.10.2013 13:32

Hi,

ich möchte für diesen Erklärungsversuch noch etwas hervorheben:

Zitat:

In natürlichen Fischpopulationen kommen im Allgemeinen unterschiedliche Aberrationen vor, deren Penetranz (Häufigkeit) gewöhnlich nicht groß ist, sich in Einzelfällen aber als beträchtlich erweisen kann.
Zitat:

Die meisten Abweichungen sind bei den jüngsten Individuen festzustellen. In der Natur erfolgt eine harte, stabilisierende Auslese. Von „der Norm“ abweichende Exemplare gehen zugrunde.
VG

Jost 27.10.2013 05:25

Zitat:

Zitat von Fischray (Beitrag 229876)
Hi



Ab Seite 140 beginnt das Thema:
Variabilität und Heritabilität
physiologischer und biochemischer
Merkmale

Auf Seite 142 dann speziell:
Phänodevianten

@Jost

Hi Jost, hast du das Werk?
Sonst kann ich ja mal die Seiten ablichten.
Auf Seite 144 gibt es Zeichnungen von Mops-Karpfen (und Flossenveränderungen).

Gruß Ralf

Moin Ralf,
das wäre echt klasse von Dir!
Danke (vielleicht noch 2-3 Bilder vo der Messe, unser Stand?)

Grüße
Jost

TAD 27.10.2013 07:17

Hi.
Ihr müsst aber aufpassen wegen Urheberrecht und so.
Nicht die Scans öffentlich posten.

Fischray 27.10.2013 18:54

Hi Horst

Zitat:

Ihr müsst aber aufpassen wegen Urheberrecht und so.
Nicht die Scans öffentlich posten.
Das ist mein Spruch!:okd:

Gruß Ralf


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