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autoscooter 29.01.2005 15:49

Jo, die Seite kann ich lesen, danke Walter.

Grüße
Carsten

doc_haemmer 01.02.2005 11:04

Hallo,

ich wollte nur mal in die Runde werfen, das einige Autoren (bzw. in diesem Fall ein Autor) nicht ganz dieser Meinung ist, dass die Temperaturen überall gleich sind. :bhä:

Ich habe gestern abend gelesen das Dr. Römer im Cichliden Atlas der Meinung ist, dass z.B im Rio Negro große Temperaturunterschiede herrschen. Er spricht von 30 Grad an den Ränder und hier an der Oberfläche und von 22 Grad in der Mitte des Flusses am Grund. Ebenso spricht (bzw. schreibt) er davon, das z.B die großen Flüße wärmer seien als Abzweigungen der Flüße. Wo wahrscheinlich aber auch noch L46 vorkommen oder?

Seine Temperaturmessungen hat er in dem Buch auch durch Tabellen untermauert. :hp:

Mit den L46 kenne ich mich nicht aus, nur könnte ich mir vorstellen, dass sie auch im Rio Negro vorkommen oder? Dann wäre die Frage von Carsten(autoscooter) aus meiner Sicht schon wieder berechtigt, auch wenn Erfahrungswerte scheinbar zeigen, dass sich L46 im Aquarium bei höheren Temperaturen wohler fühlen. :tfl:

Wie gesagt mit L46 kenne ich mich nicht aus, ich wollte nur diesen Punkt mal in die Runde werfen.

Gruß Andi

Norman 01.02.2005 11:15

Hallo Andi,

Der Rio Negro liegt ein ganzes Eck vom Rio Xingu entfernt, aus dem der Hypancistrus zebra stammt. Dort gibt es diese Art ganz sicher nicht. H.zebra ist im Xingu endemisch. ;)
Zudem ist es so dass im Klarwasser (z.B. Rio Xingu) 'schönere' (farbigere) Arten als im Schwarzwasser (z.B. Rio Negro) vorkommen.

Wie es mit den Temperaturen im Rio Negro will ich nicht wiedersprechen, doch der natürliche Sachverstand sagt mir dass, was joern schon meinte:
Zitat:

Originally posted by joern
In der Gegend da unten gibt es auch Jahreszeiten...bloß etwas anders als hier, da kann nix "kalt" werden....irgendwas zwischen 27 und den paar-und-dreißig. Und dann noch ordentlich Stömung...dann "muss" es auch "unten" warm sein.
Einzig und allein die Regenzeit kann durch 'kühle' Regenschauer dazu beitragen wie Wassertemparatur zu senken. Jedoch ist dann der gesammte Fluss betroffen da das Wasser immer wieder durch die Strömung durchgewirbelt wird.

Ähnlich ist es auch hier in Mitteleuropa. Ein Fluss hat in allen Tiefen eine fast konstante Temperatur, nur die strömungsberuhigten Bereiche sind meist wärmer.

viele Grüße
Norman

doc_haemmer 01.02.2005 11:31

Hallo Norman,

ich ging jetzt vom Amazonas aus, von dem ja auch im Anfangsthread die Rede ist, und in diesen mündet ja der Rio Negro oder? Daher ging ich davon aus, dass sich die Werte einigermassen vergleichen lassen. :hmm:

Wie gesagt, ich habe die Behauptung nicht aufgestellt, und wollte nur kurz erwähnen, dass es Römer bezüglich der Temperaturen anders darstellt wie es hier besprochen wurde. Römer erwähnt in seinem Artikel auch keine jahreszeitliche Beeinflussung sondern stellt es so dar, wenn ich mich jetzt richtig erinnere (war schon kurz vor dem einschlafen :schäm: ) als wie wenn es ein ganzjährlicher Zustand wäre. :wacko:

Gruß Andi

Walter 01.02.2005 11:45

Hallo Andi,
Römers Aussagen seien mal unwidersprochen.
Normans aber auch...

Normalerweise hat Schwarzwasser durch die dunkle Farbe eine "schnellere" Temperaturaufnahmefähigkeit als Klarwasser (so wie sich ein schwarzes Auto schneller aufheizt als ein silbernes) und der Rio Negro ist bei weitem nicht so von Stromschnellen durchsetzt wie der Rio Xingu.
Der Xingu als südlicher Zufluß des Amazonas (ist eigentlich auch ein riesiger Strom) fließt nicht durch beschattete Urwaldbereiche (oder nur zu geringem Teil) wie der Rio Negro, sondern kommt aus dem Brasilianischen Hochland, großteils Steppengebiet.
Xingu und Tapajos sind ähnlich und Temperatur - mäßig durch die vielen Stromschnellenbereiche und durch die gleichmäßige Bescheinung durch das Sonnenlicht nur wenig bis kaum geschichtet.
Und der Zebrawels kommt nicht aus flachen Seitenlagunen... ;)

Walter 01.02.2005 11:46

Zitat:

Originally posted by Norman@1st February 2005 - 12:19

Einzig und allein die Regenzeit kann durch 'kühle' Regenschauer dazu beitragen wie Wassertemparatur zu senken.

Hi Norman,
in Amazonien sind Regenzeiten nicht gleichbedeutend mit Hochwasserzeiten.

doc_haemmer 01.02.2005 11:55

Hallo Walter und Norman,

:spze: Thanks, lass mich ja gerne eines besseren belehren! :spze:

Danke für die Aufklärung ( Interessant wäre jetzt, ob Römer in seiner Tabelle auch den Rio Xingu gemessen hat und was seine Erkenntnisse (bzw. Messungen) dazu wären! Vielleicht schau ich ja heute abend nochmal nach, obwohl ich Euch beiden eigentlich so glaube :tfl: ) :hi:

Gruß Andi

Walter 01.02.2005 12:56

Hi,
wenn Du wirklich einen Überblick über die verschiedenen Flusssysteme und Wasserverhältnisse Amazoniens haben willst, empfehle ich Dir andere Literatur als den Cichlidenatlas.
Extrem gut und nochdazu für ein derartiges Buch äußerst günstig ist IMHO der "Smithonean Atlas of the Amazon" (sollt ich vielleicht endlich mal in die Datenbank stellen ;) ), ganz aktuell aber leider nur in Englisch - oder so ziemlich alle anderen Bücher von Michael Goulding (Alles andere an vernünftiger Literatur diesbezüglich ist eher schwierig zu bekommen - Artikel in div. Fachblättern).
Römer macht nur punktuelle Aufnahmen - und nicht nur das wird an Hr. Dr. Römer kritisiert ;)


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