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Ist mein neues Holz wirklich Morkien?
Hallo Leute,
Bitte schickt mich nicht auf die Holzseiten, hab alle acht durch, aber hat mir trotzdem nicht weitergeholfen. Ich war bei meinem Händler und hab nach Morkienholz gefragt, er gab mir dann das einzige Stück, das er hatte, sagt er, das ist rießig groß, trichterförmig, oben 40cm breit, 35 hoch, unten 15cm breit und Durchmesser nach hinten 10cm. Habs seit ner Woche gewässert, Wasser ist nach zweitägigem Wechsel schon heller geworden, wenn ich mit dem Fingernagel leicht drüberstreich, läßt sich die Oberfläche ganz leicht abschaben und teilweise gehen kleine Splitter ab. Ich kenne Morkien nur von Bildern und deshalb fehlen mir die Vergleichsmöglichkeiten. Meines ist übrigens rötlich, einfarbig, hat beim Kauf etwas porös ausgeschaut und ist an der Unterseite auf die gesamte Breite von 15cm abgesägt. Ich bin total unsicher bezüglich der Holzart, hat bisher nur Mopani, und weiß auch nicht, ob diese Holzsplitter meinen Welsen guttun. Kann mir da jemand vielleicht weiterhelfen? Wär sehr dankbar dafür. Lg Andrea |
Hi Andrea,
wenn es so weich ist, daß man es mit dem Fingernagel ritzen kann, ist es zumindest kein Mopani, das ist härter. Eine Blindbestimmung von Holzarten ist leider ziemlich unmöglich, vieleicht stellst du mal ein Foto ein. |
Hallo Andrea,
wenn du sagst es sieht rötlich aus und ist an einer Seite schwer abgesägt, dann erinnert mich das sehr an Mangrovenholz so wie das bei einigen Händlern angeboten wird und ich auch habe. Wäre dann für die Welse schon ok, aber so ganz genau kann mans natürlich in der Ferne nich bestimmen. Grüße vom Doc |
Hy Doc,
Tendiere auf Grund der Informationen aus dem Forum hier auch am ehesten zu Mangrove, obwohl mein Händler es ausdrücklich verneint hat. Der ist gerade beim Umzug und ich hatte den Eindruck, daß er das Teil wohl loswerden wollte, deshalb versuch ich halt auf diesem Weg, das Rätsel zu lösen. Wenn es was vernünftiges ist, behalt ichs trotzdem, weils sehr dekorativ auch ist, sonst hau ichs dem Schlingel um die Ohren. Ist denn Dein Mangrove auch so extrem weich? Das macht mir die meisten Sorgen.Weich ist ja gut, aber ist das normal, daß ich da ohne Druck ne Kerbe reinritzen kann? @ Mike: Hab leider keine Kamera, nur Handy, das wird wohl nix. Lg Andrea |
hallo andrea!
gehts dir darum,dass das holz so weich ist,damit es deine welse abraspeln können? wenn das der grund ist,und du mit dem fingernagel ritzen kannst-dann passts auch für die welse. die holzsplitter machen deinen welsen nix,werden wahrscheinlich eh verschwinden. klingt aber so,als ob das teil ein sehr unhandlicher klotz ist,der wenig/keine höhlen,verstecke hat,oder? baba marion |
Mahlzeit!
"Echtes" Moorkienholz verkaufen die wenigsten Geschäfte. Warum? - Weil's nie austrocknen darf, nicht vom Abbau bis zum Verkauf. Denn wenn's zwischendurch mal ausgetrocknet war, verliert es quasi seine Konservierung und die Gefahr ist hoch, dass es irgendwann (von innen) anfängt zu gammeln. Wenn man also die Absicht hat, (echtes) Moorkien zu kaufen, sollte man wenigstens drauf achten, dass es sich noch in feuchtem Zustand befindet und in Folie eingeschweißt ist. Aber selbst das ist natürlich keine Garantie, dass es nicht zwischenduch mal ausgetrocknet war und nachher nur wieder gewässert wurde. Ein Hinweis darauf wiederum ist, dass es stellenweise verpilzt ist (weißliche Stellen/Verfärbungen). --Michael |
Hi Michael,
ich schätze Deine Meinungen sehr, aber bitte erklär mir wie Du auf die Idee kommst das Moorkien nicht austrocknen darf respektive fürs Aquarium unbrauchbar wird wenn es trocken war. Da ich, vorsichtig ausgedrückt, eine Menge Erfahrung damit habe, und weder bei mir noch bei meinen Kunden jemals etwas negatives erfahren durfte, wäre ich um eine Erklärung deinerseits, mit der man sich auseinandersetzen kann, sehr dankbar. |
Mahlzeit!
Moorkienholz verdankt seine aquaristische Tauglichkeit meines Wissens durch die spezielle Art der Konservierung. Und die ist darauf zurückzuführen, dass es Jahrtausende unter Luftabschluss in feuchtem, saurem Moorboden gelegen hat, ein Grund, warum es nach so langer Zeit überhaupt noch vorhanden ist, und nicht schon längst durch mikrobielle Tätigkeit mineralisiert wurde. Wenn es austrocknet, dann enstehen winzige Hohlräume, die sich mit Luft füllen. Wenn du's jetzt wieder wässerst, kannste nur hoffen, dass es komplett bis in die kleinsten Winkel wieder durchtränkt wird (was fraglich bleibt, wenn kleinste Kanäle während des vorherigen Verdunstens durch Mikropartikel verschlossen wurden), sonst hast du bei späterer Verwendung im Aquarium teilweise aerobe Verhältnisse im Inneren des Holzstückes, mit der Folge der mikrobiellen Zersetzung und des "Gammelns". Und die Gefahr ist m. E. am größten, je dicker das Holzstück ist und wenn es aus irgendeinem Grunde noch nicht bis ins Innerste "konserviert" war, quasi noch im Urzustand. Deshalb versteh' ich auch die Leute nicht, die mit aller Gewalt (wie z.B. Auskochen, künstliches Beschweren, wochenlanges "Wässern") ihrem Moorkienholz die Schwimmfähigkeit auszutreiben versuchen. Das erübrigt sich nämlich weitestgehend, wenn man "echtes" verwendet, das nie ausgetrocknet war. Bei Savannenholz, Mopani, Mangrove und Co. mögen die Verhältnisse anders liegen, weil dort die Art der Konservierung, die die Totholzstücke erfahren haben, eine andere ist als bei Moorkien (bzw. durch spezielle Behandlung wie Sandstrahlen etc. zustande gekommen ist). Du und andere haben nur gute Erfahrungen mit deinem Moorkien gemacht, OK, registriert, einverstanden! Wieder andere haben angebliches Moorkienholz in ihren Becken gehabt, welches auf einmal anfing von innen heraus zu faulen. Soll jeder selber entscheiden. Ich kauf' auf keinen Fall (aus-)getrocknetes Moorkienholz (oder solches, das mit Salz haltbar gemacht wurde, das is' noch die allergrößte Unsitte IMHO). --Michael |
Zitat:
Doch wir sind doch sicher auch einer Meinung, das der wesentliche mikrobielle Abbau, sei er aerob oder anaerob nur im feuchten Milieu stattfindet. So nun kommt das Austrocknen, wodurch sicher kleinste Mengen von Sauerstoff ins Holzinnere vordringen. Jetzt wird’s wieder feucht, und nach Deiner Argumentation finden jetzt aerobe Prozesse statt, weil ja im Holzinneren wieder Sauerstoff vorhanden ist. O.k., doch hast Du Dir mal Gedanken gemacht darüber, wie viel Sauerstoff dort sein kann und wie viele aerobe Prozesse damit stattfinden können? Was macht die Diffusion von Sauerstoff ins innere der Wurzel im Aquarium dagegen aus? Weiter, die absolut äußerste Schicht wird durch Oxidationsprozesse anfangen zu verrotten, na klar in jedem Aquarium, denn hier ist natürlich Sauerstoff im Wasser, wäre schlecht für die Fische wenn das nicht so wäre. Aber genau dieser im Aquarium stattfindenden aeroben Prozess vornehmlich an der Oberfläche des Holzes ist ja gerade gewollt, bildet doch genau diese Schicht aus Mikroorganismen und verrottendem Holz (der so genannte Biofilm) die Nahrungsgrundlage für viele Tiere, insbesondere eine Reihe von L-Welsen. Holz alleine wäre eine sehr schlecht verwertbare Nahrungsquelle (sehr schwierig enzymatisch zu knacken und wenig Energie), erst die Energie aus den Mikroorganismen macht die Sache für die Fische rentabel. Und zum Abschluss eins noch, Moorkien wird in seinem Prozess bis zum Verkauf in der Aquaristik sicher mehrfach trocken. Wer etwas anderes behauptet verkennt schlichtweg die Realität, da es heute bei uns wohl kaum noch möglich ist in ein völlig intaktes Moor zu gehen und dort aus den feuchten Torfbereichen sich seine Wurzeln auszugraben (wenn dies so überhaupt geht, in einem intakten Moor liegen die Wurzeln ja meterweit unten!). Und auch in Weißrussland oder wo auch immer das tolle eingeschweißte herkommt werden die Moore trockengelegt bevor ein Torfabbau beginnen kann. Also ist dieser Satz "gutes Moorkienholz wird zum fauligen Holz wenn es zwischendurch ausgetrocknet war" nichts als ein billiges, vor allem, siehe oben, inhaltlich völlig aus der Luft gegriffenes Verkaufsargument. :kef: |
Hallo,
Zitat:
Mir fällt ehrlich gesagt dazu nichts ein. |
Hallo alle zusammen,
ich danke Euch recht herzlich für Eure Antworten und für die wertvollen Informationen zum Moorkienholz. Sollte mir doch mal welches unterkommen, werde ich es auf jeden Fall genau unter die Lupe nehmen. Da kann man sich doch manchen Ärger ersparen. Dank Eurer Antworten bin ich mir nun doch sicher, daß meines Mangrove ist und auf keinen Fall Moorkien, wie der Verkäufer behauptet hat. Aber nachdem ich zweimal nachgehakt hatte, ob das wirklich Moorkien ist und er immer noch bei seiner Behauptung blieb, hab ich mich nicht getraut, noch mal nachzufragen, denn das wäre eine offensichtliche Infragestellung seiner Kompetenz oder Ehrlichkeit gewesen. Eins davon trifft auf ihn sicher zu, nun frag ich mich, unter welchen Namen der seine Fische an den Mann bringt! Erinnert mich an manche Beiträge in" welcher Wels ist das?". Ohne Foren wie dieses hier wär man doch oft hilflos den kleinen und großen Scharlatanen ausgeliefert. In diesem Sinne Dank nochmal an Euch. Damit sind meine Befürchtungen, daß es für meine Welse gar nicht geeignet ist, wenigstens ausgeräumt. @Marion: Schon Klotz, hat aber die Form eines Schiffes, ist an den Außenkanten abgerundet und mit etwas Begrünung kann man schon was draus machen. Holzverstecke haben wir schon viele mit Mopani, ist aber stressig, seit wir den L22 haben, weil der mag es nicht so gerne, wenn die Anderen an seinem Häuschen knuspern. Deshalb versuch ichs jetzt mal mit Holz, wo sich keiner verstecken kann und Höhlen, die keiner essen kann. Liebe Grüße von Andrea. |
Hallo Jost und Walter,
sorry, daß ich mich mitten in Eure fachliche Diskussion reingepflanzt hab, hab nen Schreibfehler ausgebessert und fand mich plötzlich da, wo ihr wohl eher mit dem Michael gerechnet hattet. Werde Eure Diskussion aber mit Interesse weiterverfolgen. Lg Andrea |
Zitat:
Ja, das mag schon sein, heißt aber nicht, dass das vormals komplett durchtränkte Holz dann null Feuchtigkeit im Inneren mehr aufweist. Und da geht's mir halt speziell drum, was sich da später evtl. im Inneren tut, nicht was sich an der Oberfläche so abspielt (was du ja auch geschildert hast) - das is' ja klar. Und ich denke, es ist nicht dasselbe, wenn du ein "original-feuchtes" einem ausgetrockneten und später wieder gewässerten Moorkien gleichsetzt, weder von der Zusammensetzung der "Flüssigkeit" im Inneren, noch von den Strukturen im Holz bzw. dessen Beschaffenheit selbst. Und was diese Unterschiede dann auf die Haltbarkeit für einen Einfluss haben, egal ob es sich jetzt um den Luftsauerstoff handelt, der durch das Austrocknen ins Innere kommt, oder den nachher eindiffundierenden Sauerstoff aus dem Aquarienwasser. Und darüber kann ich keine (wissenschaftlichen) Beweise liefern. Ich weiß halt nur, dass es auch andere Erfahrungen gibt, als die guten, von dir geschilderten, dass nämlich Moorkienwurzeln von innen heraus verfault bzw. verrottet sind. Ob's jetzt in jedem Einzelfall zwingendermaßen auf die "falsche" Lagerung bzw. Behandlung zurückzuführen war, bleibt sowieso dahingestellt. Auf jeden Fall gibt es einige Firmen (z.B. amtra, oder tropicus.de, sind halt so mit die ersten Teffer für "Moorkien" bei Google), die ihr Moorkienholz nur feucht und eingeschweißt in den Handel bringen, naturbelassen, sofort verwendbar. Die verkennen dann "schlichtweg die Realität", wenn ich deinen Ausführungen vertraue. Da will ich mir für meinen Teil allerdings kein Urteil erlauben, hab's nicht gesehen, kenne da die speziellen Hintergründe nicht etc. --Michael |
Zitat:
Das ist deshalb 'ne Unsitte bzw. schlecht, weil Moorkienholz ein Naturprodukt ist, das in absolut mineralienarmen Boden gelegen hat und aufgrund der großen Kationenaustauschkapazität der in ihm enthaltenen Huminstoffe Kationen in rauhen Mengen adsorbiert, wenn's mit Salz(en) behandelt wird. Und was du mit Wässern wieder entfernst, das ist zum überwiegenden Teil das noch anhaftende, "überschüssige" Salz, dessen Kationen nicht adsorbiert wurden. Und "das Andere" kannste nicht so einfach und schnell durch Wässern wieder loswerden bzw. die Adsorption rückgängig machen, weil der Witz bei Huminstoffen ja gerade darin besteht, dass Löslichkeiten verändert werden und sie die Eigenschaft haben, in Böden die mineralischen Stoffe (Nährsalze) zu binden und ein Lösen (Ausschwemmen) dieser gerade zu verhindern. Abhängig von vielen Bedingungen wird also dein so behandeltes Moorkienholz trotz vorherigem Wässern über einen längeren Zeitraum ständig kleine bis größere Mengen zuvor adsorbierter (Metall-)Kationen wieder ins Aquarienwasser "zurücktauschen", was in Becken, die mit allem möglichen technischen Furz und Feuerstein mit möglichst salzarmem Wasser betrieben werden, nicht gerade der Hit ist. --Michael |
Hi Michael,
Zitat:
Genau das sind die Gründe warum es bei den großen nur die eingescheißte Ware gibt, und viele kleine Händler ordern wiederum bei den großen, weil auch sie nicht die Zeit und Lust haben es anders zu machen. Aber wirkliche fachliche Gründe die genannt werden sind bestenfalls vorgeschoben, aber sicher mit nichts begründet. |
Hallo,
Zitat:
Da hätt ich eher Bedenken vor Pilzen und Mikroorganismen bei unbehandeltem Holz, das wochen/monatelang feucht gelagert wird. Alles andere sind doch Mutmaßungen - da könnt man ja irgendwie genauso drauf kommen, dass dauernd feucht gelagertes Moorkienholz z.B. noch Anionen wie Phosphate und Nitrate in Massen enthält, die ebenfalls ihre "Auswirkungen" auf das Weichwasser zeigen. |
Zitat:
Äh, Freudscher Versprecher, oder was? Zitat:
https://www.l-welse.com/forum/showthread.php?t=3664 begonnene "Test" trotz anfänglicher erheblicher Leitfähigkeitserhöhungen langfristig zumindest zufriedenstellende Ergebnisse gebracht hat? --Michael |
Hallo Ätzer,
jo - wenn Du so willst. Man sollte IMHO bei diesen Tüten-gepackten Wurzeln IMHO nur vermerken, dass die Wurzeln mehrere Tage (mit WW) gewässert werden sollten, bevor sie ins Aquarium eingebracht werden. Allerdings - Langzeitversuch? Hab ich ehrlich gesagt nicht wirklich gemacht, die Wurzeln sind "im Einsatz", und Negatives hab ich nicht bemerkt. (Hab jetzt allerdings auch keine Wasseruntersuchungen oder so gemacht...). |
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