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Welse für geheizten Gartenteich
Hallo Leute,
ich bin der Axel und ich bin neu hier. Mein Aquarium ist ein geheizter 4500ltr. Gartenteich. Der geht auch im Winter nicht unter 12-14°. Ich weiß, dass das verrückt ist. Darüber hat es auch schon in anderen Foren teilweise sehr hitzige Diskussionen gegeben. Vielleicht hat das auch der eine oder andere aus diesem Forum mitbekommen. In meinem Teich haben sich bisher, neben anderen halbkalten Fischen, Corydoras paleatus sehr gut gehalten. Die haben sogar einen Heizungsausfall mit 2-wöchigen Wassertemperaturen von 4° putzmunter überstanden. Ich wusste aus meiner Jugend (vor ja 45 Jahren!!) , dass ein Züchter diese Panzerwelse ganzjährig im Teich gehalten hat. Also habe ich es einfach mal probiert und siehe da, C. paleatus haben sich als absolut kälteresistent erwiesen. Denen macht die jetzige Temperatur mehr aus, als die Wintertemperatur. Ich hätte aber gerne auch noch weitere Welse im Teich. Speziell Otocinclus und L-Welse haben es mir angetan. Auch an Flossensaugern wäre ich interessiert. Doch welche Art könnte für 12-14° noch geeignet sein? Die Hälterungsempfehlungen geben nicht viel her. Da stehen meist unisono Temperaturen von 24-29°, auch wenn die Tiere aus Gebieten kommen, in denen diese hohen Temperaturen eher unwahrscheinlich sind. In einen Forum habe ich gelesen, dass Ancistren (aber welche ??) im Teich angeblich bei 6° Wassertemperatur noch lebhaft waren. Einige Arten aus höheren Gegenden und sehr südlicher Lage sollten ja auch in ihrer Heimat bei deutlich weniger als 12° noch vorkommen. Auch Flossensauger soll es aus Gebirgslagen geben, die weit weniger als 12° überleben würden. Aber welche Arten sind das? Hättet Ihr einen Tipp für mich? Vielleicht jemand, der seine Welse versehentlich zu lange im Teich gelassen hat und sich dann wunderte, dass die im November immer noch lebten unud sogar putzmunter waren. Welche Welse kommen z. B. aus Uruguay? Dort sind die Wassertemperaturen wesentlich niedriger, als im nördlicheren Südamerika. Axel |
Hallo Axel,
es gibt auf jeden Fall einige L-Welse (by the way: Otocinclus sind auch L-Welse) die du bei den angegebenen Tiefsttemperaturen halten könntest. Der Großteil wird jedoch nicht importiert. Aus den südlichen Ländern wie Uruguay, Bolivien, Argentinien und Paraguay kommen nur sehr wenige bzw. keine Importe. Lediglich aus Argentinien und Uruguay gibt es regelmässig Importe. Die Gattungen die mir jetzt aprupt einfallen sind: Ancistrus, Cochliodon, Hypostomus, Loricaria, Rineloricaria und Hemiloricaria, Glyptoperichthys, Sturisoma, Loricariichthys, Hypoptopoma, vielleicht noch Squaliforma. Allerdings sind 14 °C bei vielen Arten auch schon wieder sehr kalt. Es gibt noch einige andere Arten, aber die kommen eh nicht rein. Deswegen macht es auch nicht viel Sinn, hier jetzt Arten zu posten, denn die Meisten sind einfach nicht verfügbar. Schau mal bei tanganyika.de, dort gibt es viele Argentinier und gute Beratung. Aber 14 °C ist schon sehr kühl für die meisten.... Mal ein paar erhältliche Arten, die ich selbst schon bei ähnlichen Temperaturen gefangen habe: Loricariichthys platymetopon Hemiloricaria beni Loricaria similima Hypoptopoma thoracatum lg Daniel edit: Auf jeden Fall möglich ist der "Gemeine Antennenwels", sprich A. sp. "normal", der braune Ancistrus. |
Ancistrus
Hallo Daniel,
das ging aber flott. Danke für die superschnelle Antwort. Ich habe ja sogar breits 6 St. braune Antennenwelse im Teich. Zumindest habe ich die als braune Antennenwelse gekauft. Ich habe mich nur nicht getraut, das hier zu erwähnen. Im Gartenteichforum habe ich das erwähnt und da hat man mir böse Vorwürfe wegen Tierquälerei gemacht. Die Antennewelse wären reine tropische Fische, die bei 24-28° zu halten sind und würden niemals Temperaturen unter 20° aushalten usw. usw. Außerdem wäre das meiste, was heute im Handel als brauner Antennenwels verkauft wird, gar keine braune, sondern irgend eine andere Art. Damit ich hier nicht direkt Ärger bekomme, habe ich also meine Antennenwelse in der Bestandsliste unterschlagen. Von den 6 Stück sehe ich 1 regelmäßig, direkt am Eingang meiner 8000 ltr. Pumpe. Der ist immer nur im Umkreis diese Pumpe zu sehen. Ein 2. hat sein Domizil in 60 cm Tiefe unter einem Stein. Dort ist er aber sehr schwer zu sehen. Alle andern sind verschollen. Aber klar, in einem Teich mit unendlich vielen Steinhöhlen sieht man die Tiere so gut wie nie. Du hast mir erst mal sehr geholfen. Jetzt weiß ich, dass die Ancistrus wohl doch im Teich überleben können. Der Winter im Teich ist bestimmt nicht einfach für die Fische. Dafür ist der Sommer aber ein Paradies. Gegen einen 4500 ltr. Teich mit Flachwasserzone, Bachlauf und 8000 ltr. Pumpe ist auch das größte Aquarium nur eine Pfütze. Axel |
Hi,
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lg der Daniel |
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achso, dann guck dir mal Roberts Wohnzimmer-Aquarium an: https://www.youtube.com/watch?v=sq_8tV3tbRk Und da fallen mir auf Anhieb gleich einige Leute ein, die teilweise mehrere Becken haben, die größer sind als dein kleiner Teich :p Nicht zu ernst nehmen ;) Mal zum Thema: Vielleicht solltest du dich mal bei den asiatischen Welsen umgucken, da gibt es auch 'ne große Auswahl und auch einige, die niedrigere Temperaturen vertragen. mfg Thimo |
Moin,
mir käme da spontan noch Proloricaria lentiginosa in den Sinn, von denen schwimmen noch ein paar kapitale Brummer bei einem bekannten Großhändler rum. Außerdem, leider viel zu oft übersehen, mein Favorit für solche "Becken": Hypostomus luteus. Soweit ich weiß, hat die Saison für die noch nicht angefangen, aber im Laufe des Jahres werden da sicher wieder größere Tiere reinkommen. Grüße, Sandor |
Hallo Leute,
danke für die Antworten. Die großen Zimmeraquarien sind schon beeindruckend. Aber der Teich hat immer noch einen entscheidenden Vorteil. Er ist draußen und Teil der Natur. Da fallen Insekten rein, Blütenpollen, die übrigends auch teilweise von den Fischen begierig gefressen werden und da gibt es auch 10 cm lange Libellenlarven. Die Fische müssen also auch aufpassen, was sie tun, sonst werden sie zur Mahlzeit. Es ist schon erstaunlich, wie sich gerade die kleinsten (Danio, H. formosa) in so einer Umgebung gegen Fressfeinde behaupten. Ich habe z. B. gesten einen extrem großen Rückenschwimmer beobachtet, der in einen Flachwasserbereich einen kleinen Danio attakiert hat. Der kleine ist nicht etwa abgehauen, nein, der hat dem Rückenschwimmer immer in die langen Fühler gebissen. Der ist dann nach 10-15 Sekunden Gerangel entnervt abgehauen und hat eine kleine Libelle gefangen, die auf der Wasseroberfläche laichte. Aber zurück u den Welsen. Auch diese sollten nicht so groß werden. Die Maximalgröße für meine Fische ist 10cm. Die Welse dürfen da ein bisschen drüber sein, aber 35 cm wäre dann doch entschieden zu groß. Axel |
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Hi,
kurze Anmerkung: Zitat:
Einziger Ancistrus der überlebt hat ist ein Ancistrus sp. Rio Paraguay, was ich aber als Zufall bzw. Glück einstufe. |
Hi Marcel,
dass deine Ancistrus gestorben sind liegt meiner Meinung eher daran, dass sie höhere Temperaturen gewöhnt waren. In einem Teich würde die Temperatur langsam sinken über Tage/Wochen. lg Daniel |
Hi,
in der aktuellen Amazonas ab Seite 58 Fischen im Rio Paraná. In der kalten Jahreszeit hat das Wasser da 18-20°C. . |
Hallo,
schaut euch bitte Post # 1 an. Hier wird klar geschrieben das der Teich im Winter wahrscheinlich über Monate 12 °C. hat. Darüber sollte man diskutieren und nicht über L - Welse die schon mal 18 ° für kurze Zeit wegstecken. Gruss, Jochen. |
@Jochen
Da hast Du Recht. Nur weil ein FIsch auch mal 12 oder 15° kurzzeitig aushält, ist er noch lange kein Kandidat für meinen Teich. Maßgebend für die Ancistren im Teich war der Bericht in einem Forum über lebende und muntere (!!) Ancistren (schreibt man das so??) in einem Teich im November bei 6° Wassertemperatur. Allerdings ist für die Tiere schon ein erhebliches Risiko dabei. Die normalen Aquariennachzuchten sind, selbst wenn sie von Natus aus für diese Temperaturen geeignet wären, durch lange Haltung und Nachzucht in zu warmen Aquarien völlig kälteentwöhnt. Meine Hauptquelle war (bis vor Kurzem) ein hiesiger Baumarkt. Aber egal was ich dort gekauft habe und wie die Temperaturen in meinem Teich waren, die Ausfälle waren enorm. Grüne Schwertträgeer sind bei 20-24° Wassertemperatur innerhalb von 2 Wochen alle eingegangen. Die Temperatur kann es also nicht gewesen sein. Ich wurde von anderer Seite darauf hingewiesen, dass das zumeist asiatische Massenzuchten sind, die durch nahezu sterile und völlig keimfreie Umgebung und relativ salzigem und viel zu warmen Wasserr in kürzeseter Zeit "verkaufsreif" getrimmt werden. Diese Fische kommen im Teich und heimischen Aquarium erstmalig mit eine "echten" Umgebung in Berührung und überstehen das nur zu einem geringen %-Satz. Zu dieser Zeit war ich entsetzt darüber, wie wenig Fische überlebten und hatte schon irgendwie Angst, mein Teich wäre krank. Allerdings sprach dagegen, dass die vorhandenen Fische quietschvergnügt waren. Solche Massenfische entsprechen in keinster Weise mehr den ursprünglichen Eigenschaften und sind (leider) ziemliche Todeskandidaten. Dabei ist es aber egal, ob die in meinen Teich kommen oder in ein normales Aquarium. Inzwischen versuche ich meine Fische von privaten Züchtern zu kaufen. Seit dem ich das mache, habe ich fast 0% Ausfälle. Dabei bevorzuge ich Tier, diee auch vorher schon relativ kalt gehalten wurden. Einige meiner Lebendgebärenden komme aus einen ungeheizten Gewächshaus. 13-15° Wassertemperatur waren da im Winter keine Seltenheit. Ideal wäre es natürlich, wenn ich auch Welse aus solchen Bedingungen bekommen könnte. Zum Teich und dessen Temperaturen. Die Heizung steht zurzeit auf 16°. Wenn es also in den Herbst geht, verhindert die in kalten Nächten ein Unterschreiten von 16°. Ab November steht die dann auf 15°, ab Dezember auf 14°, im Januar und Februar auf 13° und ab März das ganze dann wieder rückwärts. Die Fische werden also im Monatsrythmus in um 1° kälteren Temperaturen gehalten. 2 Monate müssen sie bei 13° aushalten. Ich weiß, dass das grenzwertig ist und darüber hat es schon eine Menge Streit in anderen Foren gegeben. Da es echte und zuverlässige Mindesttemperaturen über die wenigsten Fische gibt, kann man das nur ausprobieren. Geht der Test schief, ist das Testobjekt aber nunmal leider tot. Teilweise kann man aus den Fangberichten und Biotopbeschreibungen interssante Daten entnehmen. Wenn z. B. von einem Zahnkärpling berichtet wird, dass in seinen natürlichen Fangteich im Sommer (!!) morgends eine Temperatur von 8° und nachmittags von 28° herrschte, dann fragt man sich aber auch, warum in den Beschreibungen des Fisches eine Haltungstemperatur von 18-25° steht. Vielleicht ist das auch der Grund, warum einige Fischarten, aus diversen Hochlandgebieten, nach 2 Jahren einfach die Vermehrung einstellen und im Aquarium aussterben. Denen sollten man mal richtig knackige Temperaturunterschiede und eine echte, kalte Winterruhe bieten. Aber ich schweife aus. Danke für die bisherigen Tipps. Axel |
Hi Axel!
35 cm zu groß für 4500 L?? Naja, musst Du wissen... Alles, was aus Südbrasilien (Paraná, Santa Catarina, Rio Grande do Sul), Uruguay und Argentinien kommt, sollte Deine Temperaturen eigentlich abkönnen. Extrem viel wird halt von hier nicht exportiert, und von dem wenigen sind viele eben Hypostomus mit Endgrößen >30 cm. Grüße, Christian |
Zitat:
das kommt auf ddie Betrachtungsweise an. Wenn alles Fische im Teich maximal 10 cm groß sind, waäre ein 35 cm Wels schon ein ziemlicher Riese. Außerdem will ich von jeden Fischen, für die ich mich entscheide dann auch mindestens 5, besser noch 10 Exemplare halten. Und 10 x 35 cm wäre dann doch ein bisschen zu viel. Hintereineader wären das 3,5 m an Fischen. Übrigends: Ich habe mal ein bisschen nach dem momentanen Temperaturen in Südamerika gegoogelt. Dort ist zurzeit ein extremer Wintereinbruch. Da, wo viele unser Aquariumfische herkommen können im Moment auch mal nur 5° Nachttemperatur sein. Da dieser jetzige Wintereinbruch zwar ein besonders extremer ist, aber keineswegs einer, den es so nicht doch regelmäßig im Abstand von ein paar Jahrzehnten gibt, müssen die Fische viel kälteresistenter sein, als allgemein angenommen. Wenn also alle 30 Jahre in den Hochebenen, aus denen z. B. viele Lebendgebährende kommen, die Nachttemperatur auf 5° geht, wird auch das Wasser in den kleinen Tümpeln nicht mehr bei 16° liegen, sondern weit darunter. Würden daher z. B. diverse Schwertträger das nicht zumindest in ein paar Exemplaren alle 30 Jahre aushalten, gäbe es dort diese Arten nicht mehr. Es gibt sie aber noch und es wird sie wohl auch im nächsten Jahr noch geben, wenn dieser Extremwinter in Südamerika vorbei ist. Axel |
Hi Axel,
"Temperaturen in Südamerika" das ist "etwas" ungenau. Als ich in Bolivien war, gab es auch einen ungemein harten Winter, sowohl bei mir in Santa Cruz als auch in Porto Alegre. Die Wassertemperatur sank trotzdem nicht in den einstelligen Bereich. Natürlich kommt das aber auf die Größe und die Art des Gewässers an. Die Temperaturen in kleinen Tümpeln von ca. 10 bis 30 Quadratmeter Oberfläche und nur geringer Tiefe von weniger als einem Meter sind nie unter 12 °C gefallen (im Sommer 30 °C und mehr), auch wenn es konstant kalt war. Tagsüber scheint eigentlich immer die Sonne, wenn es nicht gerade regnet. In den Hochebenen ist es immer etwas kühler, weil es dort nachts im Vergleich zur Ebene stärker abkühlt. Schwertträger und Co. stammen ja hauptsächlich nicht aus Süd- sonden aus Mittelamerika. lg Daniel |
Hi Axel!
Ja, hier im Süden ist es so kalt, wie Du schreibst. Auch (viel) weiter im Norden (bis Acre) ist es im Moment sehr kalt, wobei in den Regionen (wo die meisten der Zierfische herkommen) sehr kalt heisst, dass es nachts zeitweise 15 Grad sind. Das wird sich bei den meisten Gewässern nicht wirklich auswirken, und wenn doch, dann eben 22 Grad statt der üblichen 24... Grüße, Christian |
Hi,
bei Harnischwelsen aus Hochebenen wirst Du es aber auch oft mit Fischen aus sehr sauerstoffreichen und mit schnell fließenden Gewässern zu tun haben. Das wäre in meinen Augen der nächste Punkt, an dem man sich die Frage stellen muss ob man das im Gartenteich nachbilden kann. Sauerstoff ist nicht so das Problem, aber die Strömung...? |
Hi Marcel,
Harnischwelse aus Hochebenen (das müsste man eh mal genauer definieren, weil das in jedem Land anders ist) werden eh nicht importiert. Wenn, dann müsste man bereits erwähnte Welse nehmen, die aus den großen Flüssen stammen. lg der Daniel |
Hi Daniel,
da hast du sicher recht. Ich dachte dabei in erster Linie an Arten aus den Gattungen Chaetostoma und Ancistrus. Die Verfügbarkeit spielt dabei sicher noch eine ganz eigene Rolle. |
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