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Alenquer 23.11.2011 05:37

Mopsköpfigkeit, Entstehung gelöst?
 
Moin

Da wieder das Thema Mopsköpfigkeit aktuell ist, möchte ich eine Theorie zur Diskussion geben die auf den L Wels Tagen auf kam.

Das viele der Meinung sind das u.a. Mangelerscheinungen und Hygiene die Ursachen sind und wann die Mopsköpfigkeit entsteht wurde vielfach diskutiert.
Nur richtig bewiesen wurde es nicht, bzw. kam man bisher nie auch nur annähernd weiter.

Auf den L Wels Tagen in Hannover, sagte jemand(weiß nicht mehr wer), das die Ursache eher da liegen würde das die Eier und Larven in der Entwicklungsphase, sei es durch das Männchen bei der Brutpflege oder durch frühes Ausschütteln an die Höhlenwand gedrückt würden und somit die Deformation hervorruft.

Das würde dann auch erklären zum einem das es nur vereinzelt Tiere betrifft und die verschiedene Stärke der Deformation.
Auch das die Tiere die Mopsköpfigkeit nicht weiter vererben.

Für mich die sinnigste Erklärung.

Erinnert mich auch daran das ich bei meinen P. leopardus das erste Gelege sehr früh herausholte und dort vermehrt Mopsköpfe waren, bei den anderen Gelegen keine, da ich die Jungwelse sehr lange beim Männchen lies.
Ansonsten hatte ich noch nie bei meinem anderen Welsen auch nur einen Mopskopf.

TobiN 23.11.2011 06:09

Hallo!
Ha tolles Diskussionsthema, das interessiert mich auch schon lange... :klt:
Von der Theorie, dass die Eier zu wenig befächelt werden und die Ursache für Mopsköpfigkeit vll am Sauerstoffmangel in der Eientwicklung liegt, hab ich auch schon gehört. Ich persönlich halte diese Theorie auch für äußerst plausibel, leider fehlen halt noch Beweise.
Jedoch möchte ich zusätzlich noch eine weitere Frage in den Raum stellen: Warum trifft es zum eindeutig überwiegenden Großteil den Nachwuchs von L46??? In einem anderen Forum hab ich von ein, zwei vereinzelten (!) Fällen bei L 201 und L333 gelesen, daher vermutete ich bisher, dieses Phänomen beschränkt sich auf Hypancistrus-Arten. Doch nun berichtet Volker von einem Fall bei seinen P. leopardus...
:confused:

Naja, bin mal gespannt was eure Meinungen dazu sind :okd:

Gruß Tobi

Alenquer 23.11.2011 06:28

Moin

Zitat:

Zitat von TobiN (Beitrag 209630)
Jedoch möchte ich zusätzlich noch eine weitere Frage in den Raum stellen: Warum trifft es zum eindeutig überwiegenden Großteil den Nachwuchs von L46??? Tobi

Kann ich dir sagen, wenn die obengenannte Theorie sich bewahrheiten würde.

Weil jeder erstmal seinen "wertvollen" Nachwuchs retten will und natürlich besser pflegt als das Männchen, frühmöglichst die Tiere zählen möchte und täglich 34 mal mit der Lampe reinleuchten muss.

MarkusK 23.11.2011 08:51

Hi Tobi,
Zitat:

Zitat von TobiN (Beitrag 209630)
daher vermutete ich bisher, dieses Phänomen beschränkt sich auf Hypancistrus-Arten. Doch nun berichtet Volker von einem Fall bei seinen P. leopardus...
:confused:
Gruß Tobi

ich habe auf den L-Wels Tagen an der gleichen Gesprächsrunde teilgenommen und wir mussten feststellen, dass neben Hypancistrus und Pseudacanthicus auch die Gattungen Leporacanthicus und Ancistrus zur Mopsköpfigkeit neigen.

Line 23.11.2011 08:59

Hallo Volker

Das kann ich mich nicht anschliessen.

Ich halte es für ein Problem mit der Hygiene.
Ich habe sie seit 2003 gezüchtet. Eigentlich immer ohne Probleme. Das heisst 0 % Mopsköpfe.
Mehr als ein Jahr lang hatte ich mit Muschelkrebse zu kämpfen. Wasserqualität war mies.
Siehe da... 100 % Mopsköpfe. Das hat richtig weh getan.
Nachdem das Problem gelöst wurde, keine Mopsköpfe mehr.
Daher meine Schlussfolgerung.
Da war nix mit ausschütteln, leuchten oder so. Verfahren wie immer.

Zitat:

Jedoch möchte ich zusätzlich noch eine weitere Frage in den Raum stellen: Warum trifft es zum eindeutig überwiegenden Großteil den Nachwuchs von L46???
Ich habe den Eindruck, es beeinflusst die Arten unterschiedlich.
Einige Welsarten kriegen deformierten Flossen. Über "schiefe" Köpfe habe ich auch gelesen.

Gruss
Line

roloffia 23.11.2011 09:40

Hallo,

seit einiger Zeit beschäftigt mich die Gedanke wieso bei mir vor z.Z. Mopsköpfe gibt (L45, 201, 333).
Nach Überlegung habe "Mangel am Hygiene" ausgeschlossen weil da hat sich nichts geändert und Mopse gibt oder auch nicht.

Das einzige was mich überzeugt (aus eigene Erfahrung!) ist:

- wenn ich die Larven noch vor „Pigmentierung“ aus der Höhle ausgeschüttelt habe und ins Aufzucht Kasten gegeben habe, dann passiert folgendes:

alle Larven versuchen mit "Gewalt" ins Eck sich reinpressen, das die noch Weichgewebe und weiches Knorpel haben ist die mechanische Deformation vorprogrammiert.

Genau das ist bei mit passiert, Gelege wo die Larven ca.10-14 Tagen in der Höhle waren und erst dann durch Männchen entlassen haben bei mir keine Deformation gezeigt, Larven (L46, 201) welche am 2-5 Tag nach den Schlüpf aus der Höhle ausgeschüttelt wurden haben z.B. bei L46 50% Mopskopf Einteil!

Ps. Das Problem habe bei mir nur bei paar Hypancistrus Arten (46, 201, 333), bei Hypancistrus: 262, 400, 270, Ancistrus, Ancistomus, Peckoltia, Panaqolus noch nicht.

bigbadbraun 23.11.2011 09:46

Hallo zusammen,

auch ich war teil der Diskussionsrunde bei den L-Wels-Tagen und die Theorie, dass bereits die Eier/Larven gequetscht würden, kam von Torsten und klingt auch plausibel. Zumindest ist so ein Ansatz gefunden, weshalb es nicht immer ganze Gelege betrifft. Dennoch bleibt dann die Frage warum gerade der Kopf nahezu immer Frontal deformiert wird und nichts anderes am Körper.

Daher sehe ich auch die These der mangelnden Hygiene als plausibel an. Mangelnde Hygiene entsteht ja auch oft durch viele Tiere (Larven) auf wenig Platz (EHK). Das wurde auch bei den L-Wels-Tagen ja als Ursache des Jungtiersterbens bei größeren Gelegen von Pseudacanthicus' genannt.

Ebenso plausibel ist sicher Lines-Erfahrungen bzgl. mangelhafter Wasserhygiene. Sicher sein kann man sich wohl aber erst, wenn sich mal wirklich mehrere Halter zusammen tun und Erfahrungen protokollieren und man das dann langfristig auswertet.

Letztlich denke ich, dass sich alle einig sind, dass es "äußere Bedingungen" sein müssen, sonst würde sich das Phänomen ja weitervererben.

FAZIT: IMHO können da mehrere Faktoren eine Rolle spielen. Sicher alle drei gerade genannten. Eine wirkliche Klärung ist wohl nur durch einen gezielten Versuch oder evtl. durch eine Faktensammlung möglich.

Grüße,

der brauni

bigbadbraun 23.11.2011 09:49

Hallo nochmals,

jetzt war Christoph schneller und ich muss sagen, dass mich diese These zur mechanischen Deformation deutlich mehr überzeugt als die "das Männchen quetscht die Eier/Larven noch in der Höhle"-Theorie.
Zum einen klingt das logisch, zum anderen wären nach der "Männchen"-Theorie auch mopsköpfige WF wahrscheinlich.

Grüße,

der brauni

roloffia 23.11.2011 10:04

Hi Volker,

ich freue mich das Du daß Thema angesprochen hast, auf das habe schon lange gewartet.
Die Frage in diesem Forum zu stellen habe mir selbst nicht zugetraut.

Alenquer 23.11.2011 10:18

Hi Line

Zitat:

Zitat von Line (Beitrag 209638)
Ich halte es für ein Problem mit der Hygiene.
Ich habe sie seit 2003 gezüchtet. Eigentlich immer ohne Probleme. Das heisst 0 % Mopsköpfe.
Mehr als ein Jahr lang hatte ich mit Muschelkrebse zu kämpfen. Wasserqualität war mies.
Siehe da... 100 % Mopsköpfe. Das hat richtig weh getan.
Nachdem das Problem gelöst wurde, keine Mopsköpfe mehr.

Wenn ich weiter mutmaßen darf, was spricht dagegen das das Männchen bei der Brutpflege die Jungtiere/Eier mehr beansprucht als normal?
Heisst putzen und verteidigen vor den Muschelkrebsen?

Ich habe schon mal gesehen(bei Pseudacanthicus) wie "brutal" der Eiballen gegen die Wände der Höhle geschubst worden sind weil ein anderes Tier vor der Höhle war und auch hinein wollte.

Zitat:

, zum anderen wären nach der "Männchen"-Theorie auch mopsköpfige WF wahrscheinlich.
Die freie Wildbahn wird wohl nicht so beengt sein wie das Aquarium, oder?
Also mehr "Ruhe".

Zitat:

Die Frage in diesem Forum zu stellen habe mir selbst nicht zugetraut.
So schlimm ist es auch nicht wenn man sich länger kennt.

Line 23.11.2011 10:33

Hi Volker

Zitat:

Heisst putzen und verteidigen vor den Muschelkrebsen?


Das ist natürlich möglich und wahrscheinlich. Die Viecher sind gerne in die Höhlen gekrochen.

Da das Wasser eher eine Brühe war, hiel ich eher die mangelende Wasserqualität für verantwortlich.

Das Männchen muss ja immer und öfters sein Kram verteidigen - gegen Weibchen, andere Männchen usw usf. Zur alle Zeiten.
Dass das Problem so schlagartig aufgehört hat, war bemerkenswert.


Gruss
Line

bigbadbraun 23.11.2011 12:06

Hi Volker.
Zitat:

Zitat von Alenquer (Beitrag 209645)
Ich habe schon mal gesehen(bei Pseudacanthicus) wie "brutal" der Eiballen gegen die Wände der Höhle geschubst worden sind weil ein anderes Tier vor der Höhle war und auch hinein wollte.

Zitat:

Zitat von bigbadbraun (Beitrag 209642)
Dennoch bleibt dann die Frage warum gerade der Kopf nahezu immer Frontal deformiert wird und nichts anderes am Körper.

Zitat:

Zitat von Alenquer (Beitrag 209645)
Die freie Wildbahn wird wohl nicht so beengt sein wie das Aquarium, oder?
Also mehr "Ruhe".

Da hast Du 100%ig recht, dennoch wird es einen Grund haben warum die Welse in Höhlen brüten. Somit wären wirklich wilde Mopsköpfe sicher nicht die Regel, aber eben auch nicht auszuschließen. Und von einem wilden Mopskopf habe ich noch nie gehört...
Aber ich verstehe, dass das eine eher theoretische Möglichkeit ist. Ein Fänger bzw. Exporteur würde einen Mops wohl auch eher aussortieren. Somit vergessen wir zumindest mal die Argumentation über die wilden Möpse und konzentrieren uns wieder auf's eigentliche Thema ;)

Grüße,

der brauni

Alenquer 23.11.2011 12:23

Hi

Zitat:

Da hast Du 100%ig recht, dennoch wird es einen Grund haben warum die Welse in Höhlen brüten.
Ich weiss nur das sie in unseren Aquarien in Höhlen brüten, die Löcher der Wabenschilderwelse lasse ich mal aussen vor.

Wenn man sich in freier Natur tiefere höhlenähnliche Spalten/Steine vorstellt ist es mir logisch das es für das Männchen stressfreier ist, da auch die Größe des Habiats zu berücksichtigen wäre.

Zitat:

Dennoch bleibt dann die Frage warum gerade der Kopf nahezu immer Frontal deformiert wird und nichts anderes am Körper.
Weil der Kopf als erstes ausgebildet wird und oben aufliegt.
Flossenverstümmelungen gibt es auch.

Line 23.11.2011 12:28

Hi Volker

Wie erklärst du andere Deformationen, wie zB Flossendeformationen (bekannt bei L134), oder schiefe Köpfe (bekannt bei Sturisoma)?

Gruss
Line

Alenquer 23.11.2011 12:47

Line
da kann ich nur raten.
Schiefe Köpfe durch "harte" Eischalen.
Deformationen und auch Einschmelzungen der Flossen gibt es bei allen Welsen, u.a. durch bakteriellen Befall mangels Hygiene, vielleicht auch durch die enge Haltung in den Aufzuchtbehältern, weil die Tiere(wie hier schon beschrieben) sich sehr in die Ecken quetschen.

Line 23.11.2011 13:30

Hi Volker

Ich vermute, du möchtest die Ursache aufdecken, oder?

Wir könnten ja aber auch beim Ende der Diskussion anfangen, wie vermeidet man es?

1: Kein EHK, kein Biofilmprobleme, kein zusammenquetschen in die Ecke ?
2: Das Männchen betreibt die beste Brutpflege?
3: Nix einleuchten und stressen, gar nicht ausschütteln?
4: Wasserwechsel nicht verpennen? Und genügend, nicht bisschen jeden tag?
5: sauberes, gut durchströmtes Becken, ohne Futter, Kacke, Mulmansammlungen überall?
6: alter gut eingelaufener Filter? So gut dimensioniert, dass man es nie warten muss?
7: andere Einfälle?

Gruss
Line

Fischray 23.11.2011 14:56

Hi

Ich denke nicht, dass es was mit einem mechanischen Einfluss zu tun hat.

Davon sind alle Fische betroffen, nicht nur Welse.
Bei Welsen fällt der Kopf nur schnell mal auf, da wir hier eher spezialisiert sind.
Aber so etwas gibt es auch bei Barschen u.s.w.

Ich hatte mal einen L. simillima WF mit Mopskopf.
Die Höhlen-Theorie ist ja bei L. simillima und auch bei
Sturis nicht einleuchtend.
Ich schüttel keine L 46-Höhlen aus und trotzdem bekomme ich auch mal
hin und wieder einen L 46-Mops.

Das hier ist übrigens ein Jungtier von Volkers P. leopardus damals.





Gruß Ralf

Jost 23.11.2011 16:13

Zitat:

Zitat von Line (Beitrag 209656)
Hi Volker

Ich vermute, du möchtest die Ursache aufdecken, oder?

Wir könnten ja aber auch beim Ende der Diskussion anfangen, wie vermeidet man es?

1: Kein EHK, kein Biofilmprobleme, kein zusammenquetschen in die Ecke ?

Gruss
Line

Moin Linie
zu dem Punkt möchte ich Stellung nehmen, weil davon verstehe ich was. Das wäre denkbar, wobei ich als Argument dazu nur meine Erfahrungen angeben kann (7 Jahre bis zu 10 Hypancistrus-Arten). Ich habe bei meinen EHK noch nie einen echten Mops gehabt (ich glaube zweimal einen L201 im Adultbecken) und bei meinen EHK gibt es konstruktionsbedingt keine Probleme mit (warum auch immer) "schädlichen" Biofilmen.

Alenquer 23.11.2011 16:19

Ja, Ralf

Die waren aus dem ersten Gelege, das 2te und 3te war gar nichts.
Denn da habe ich die bis fast zum Schluss in der Höhle und in Ruhe gelassen.

Vermeiden kann man Möpse wahrscheinlich nicht, aber reduzieren.

Wenn man die vorangegangen Theorien(z.B Omega 3, Ernährung oder Hygiene) aufgreift, stellt sich immer die Frage:
Warum nicht alle Tiere?

Zitat:

Ich vermute, du möchtest die Ursache aufdecken, oder?
Ich glaube nicht das uns das möglich ist, für mich aber nach langen Nachdenken die logischste Erklärung.

Line 23.11.2011 16:42

Hi Volker

Zitat:

Warum nicht alle Tiere?
Die grosse Frage.

Wohl aus gleiche Ursache, wie mit Krankheiten. Wieso werden nicht alle Krank, oder auf einmal?

Evolution ist der Weg Gottes zu upgraden :p

Gruss
Line

ChristianB 23.11.2011 19:49

Hallo,

ich kann mich da nicht mit anschließen, bei mein L46 lag es am Futter. Ein Gespräch mit Ingo und seine Überlegung, sagte er zu mir, das ich mal anderes Futter anbieten sollte.

Ich tat dies auch, habe aber nur eine Sorte Futter weggelassen woran ich selbst meine bedenken hatte. Wo ich aber nie dachte, das es der Auslöser dafür sei.

Seitdem habe ich nicht ein Tier mehr dabei, was deformiert ist.

Gruss Christian

Alenquer 23.11.2011 20:00

Hi Christian

Also waren über lange Zeit alle Tiere davon betroffen oder nur vereinzelt?
Oder hat das Futter(ich unterstelle mal minderwertig) das Wasser stark belastet?

Torsten Schwede 23.11.2011 20:35

Hallöchen,

da ich das Thema in Hannover in guter Bierlaune angerissen hatte, hier meine jüngste Erfahrung bei L 264.

Vergangene Woche hatte ich ein Kurztrip vor mir und wieder einmal ein L264er Gelege im Becken. Da ich mir die Ablaichdaten meiner Tiere notiere wusste ich, dass der Bock seit 7 Tagen pflegte. Da ich während der Abwesenheit kein Risiko eingehen wollte und der Bock möglicherweise sein Gelege frisst, habe ich es aus der Höhle geschüttelt. Üblicherweise füttere ich meine pflegenden Böcke direkt am Höhleneingang, damit der Fressreiz durch die schlüpfenden Larven nicht ausgelöst wird. Ich habe damit hinsichtlich des Laichfraßes beste Erfahrungen gemacht und keine Gelege mehr verloren.
Ich wartete eine Moment ab, bis der Bock soweit vor der Höhle lag, dass ich die Höhle ohne den Bock darin entnehmen konnte. Nach dem Ausschütteln in ein geeignetes Behältnis und der Überführung in den "Gerdkasten" konnte ich 5 Larven ausmachen, die vermutlich durch das Aussschütteln in der Längsachse deformiert wurden. Gelege, die von mir nach 10 oder 12 Tagen vom Bock befreit werden, weisen diese Deformationen nicht auf. Es passiert in der Regel bei einer sehr frühen Entnahme oder wenn der Bock noch in der Höhle hängt und sein Gelege beschützt. Dann kommt es zu Körper und Kopfdeformationen. Auch habe ich das ständige funzel mit der Taschenlampe seit einiger Zeit unterlassen, weil der Bock durch die Störung natürlich sein Gelege zusammengefahren -und beschützt hat. Auch dann kam es zu Deformationen. (Mopsköpfe oder andere Körperdeformationen)
Wenn oft die hundertfache Masse an Fisch gegen frische Larven drängt, dessen Entwicklung noch nicht abgeschlossen ist, dann deformieren die weichen Teile der Tiere. Bei uns Menschen werden daher keine Kinder mehr mit der Saugglocke geholt, da viel Kinder Kopfdeformationen erlitten. Dass können wir auf unsere Pfleglinge übertragen, wo der Bock das Gelege zusammenpresst oder das kräftige Ausschütteln der Höhle die frischen Larven gegen die Wände ballern lässt und sie daher deformiert werden.
Das ist meine Erfahrung und von daher vermeide ich wenn möglich das Ausschütteln und das Stören mit der Taschenlampe.

LG
Torsten

Torsten Schwede 23.11.2011 20:38

Hab da êin paar Buchstaben und Zeichen unterschlagen...

Sorry...

Blues-Ank 23.11.2011 20:52

Hi!

Zuerst mal, Volkers und Lines Erklärungsversuch schließen sich natürlich nicht aus. Wäre doch denkbar, dass die Deformationen (egal ob Kopf, Flossen, Rückgrat) von physischen Beschädigungen stammen. Möglich wäre auch, dass das Männchen bei schlechter Wasserqualität einfach unruhiger ist, vielleicht reicht ja auch schon die beschleunigte Atmung in kombination mit einer unsauber gearbeiteten Höhlenwand um Eier oder Larven zu beschädigen.
Dass das Problem sehr häufig beim zebra auftritt liegt m. M. nach nicht daran, dass er besonders empfindlich ist, sondern eher daran, dass er einfach viel viel mehr vermehrt wird als viele andere Arten. Wenn es tatsächlich physische Beschädigungen sind, tut sicherlich die relativ winzige hinten geschlossene Röhre ihr übriges. Auch wäre denkbar, dass Mopsköpfe in der Natur sehr selten sind, weil die Tiere in der Natur ganz einfach nicht in Standard-Tonhöhlen laichen.
Dass Deformationen meist am Kopf auftreten könnte an einem bestimmten Verhalten der Larven oder Väter liegen (z.B. in die Ecke "bohren"). Allerdings sind Deformationen an den Flossen auch nicht seltener als Mopsköpfe, ich habe bisher viel viel mehr Knickflössler und Rückgradknickies gesehen als Mopsköpfe. Zumindest in der Realität, auf Fotos sieht das schon anders aus. Dass es nur an der Wasserqualität liegt halte ich für sehr unwahrscheinlich, denn ich habe auch schon Jungtiere in völlig vernachlässigten ungepflegten Becken mit Nitrat ohne Ende gefunden. Da war dann nicht ein Mopskopf oder Knickflössler dabei. In top gepflegten Becken dagegen kommen sie auch vor. Das passt irgendwie nicht zusammen. Aber in völlig vernachlässigten Becken herrscht naturgemäß auch mehr Ruhe als in top gepflegten Becken. Ergo drängt sich der Vater auch seltener ganz fest in die Ecke, um sein Gelege vor dem vermeintlichen Fressfeind zu schützen.

Ich seh das so: Mopskopf=Hufgetrappel im Garten, Wasserhygiene=Steppenantilopen, und physische Gewalteinwirkung= Pferd.

Aber wie will man die Ursache überprüfen? Niemand wird absichtlich sein Becken versiffen lassen, um dann dort fleissig Mopsköpfe zu machen, nur um zu zeigen dass es am Wasser liegt. Niemand wird frisch geschlüpfte Larven nehmen, und denen auf den Kopf drücken und die Flossen brechen um zu belegen, dass es an physischer Gewalteinwirkung liegt. Wie soll man also die Ursache eindeutig bestimmen?

Und zum Schluss: Gibt es Erkenntnisse darüber, ob Deformationen in bestimmten Höhlenarten (rechteckig, zylindrisch-rund, Ton, Schiefer, Lava, Holz etc.) häufiger auftreten als in anderen?

lg Ansgar

Torsten Schwede 23.11.2011 21:06

Jepp,

in zylindrischen Höhlen ist Gefahr von Deformationen um ein vielfaches höher, da der pflegende Bock quasi das ganze Gelege bei Gefahr oder bei Störungen in die Spitze der Höhle drücken kann und die Larven regelrecht gequetscht werden!!!!!!
Die Larven können nicht mehr ausweichen!!!!!

Hier ist das Material der Höhlen fast unerheblich.
Es spielt dann wieder eine Rolle, wenn die Larven über raue -oder unebene Höhlenwände gedrückt werden und es dabei zu Flossen -und sonstigen Deformationen kommt.

LG
Torsten

Alenquer 23.11.2011 21:12

Ach ja, der Torsten war es mit der These.
Man hat der Böcke, Herden davon, ist ja klar das die Tiere von den Hufen Matschköppe bekommen.

Zitat:

Und zum Schluss: Gibt es Erkenntnisse darüber, ob Deformationen in bestimmten Höhlenarten (rechteckig, zylindrisch-rund, Ton, Schiefer, Lava, Holz etc.) häufiger auftreten als in anderen?
Welche Erkenntnisse liegen vor, wenn man mit dem Auto vor eine Ecke, Wand oder gebogene Wand aus Beton oder Ziegel fährt?

Torsten Schwede 23.11.2011 21:33

Kann Dir gerne Bilder von den Matschköpfen zeigen, die ich von entsprechenden Wänden gekratzt habe!!!

Besonders gut kamen die mit der "Ecke"!!

Blues-Ank 23.11.2011 22:16

Hi!

@Volker:

Zitat:

Welche Erkenntnisse liegen vor, wenn man mit dem Auto vor eine Ecke, Wand oder gebogene Wand aus Beton oder Ziegel fährt?
Wenn man nur davor fährt passiert da nich viel :D

Auf die Welse übertragen würde das bedeuten, du fährst mit vielen Autos(Larven) irgendwo gegen(Höhlenwand), manche Autos sind danach Matsch(Mopskopf), manche aber ohne jeden Kratzer(Normalos). Da fragt man sich natürlich, gegen welches Hindernis(welche Höhle) man bevorzugt fahren(benutzen) sollte, um den Schaden zu minimieren.


@Torsten:

Zitat:

Jepp,
Ist das ne Schlussfolgerung oder ne Beobachtung?

Zitat:

Kann Dir gerne Bilder von den Matschköpfen zeigen, die ich von entsprechenden Wänden gekratzt habe!!!
Wie meinst du das? Sind die totgedrängelt und zerquetscht worden?

lg Ansgar

roloffia 23.11.2011 22:21

Hi,

ich bin weiter überzeugt das sich um Mechanische Deformationen handeln.
- Mopskäpfe (L46, 201, 333) aber keine Flossendeformationen!
- Flassendeformation nur L134, aber keine Mopskäpfe!

Für L46 benutze selbst gemachte "Rechteckige" Höhle: 9x3,5(4)x1,5 sie sind Breit genug, das Männchen kann die Larven definitiv nicht quetschen.
Alle zu früh ausgeschüttelte Larven haben sich in AHK mit dem Kopf in die Ecke gedrängt, stück zurück und wieder nach vorne, und das ohne Ende bis sie platt sind. Ich kann mir denken das sie ein Zuflucht gesucht haben. Auf diese weise haben sich die Mäuler deformiert. Gleich nach ausschütteln waren keine Larven mit diesen Deformation, es ist später entstanden. Bakterielle Infektion werde ausschließen.

ChristianB 23.11.2011 22:45

Hallo Volker,

die Tiere waren mehr als die Hälfte Mopsköpfig, bei jedem Gelege, egal was ich versucht habe. Das Futter hat die Wasserqualität stark belastet, bzw. den Phosphatwert steigen lassen.

Ein Teil der Jungtiere war von vornerein Fehlgebildet, ein anderer Teil kurz danach. So wie ich feststellen musste, kann dies auch noch weit nach dem Schlupf passieren.

Ich bin froh das ich dies Problem nicht mehr habe.

Gruss Christian

Fischray 23.11.2011 23:43

Hi

Ingo hat des öfteren darüber spekuliert, dass es in Richtung
Omega3 Fettsäuren geht, oder eher gesagt den Mangel daran.

Also, mechanische Einwirkung wird es nicht sein.
Sturi und Loricaria haben nichts mit Höhlen zu tun.
Daher werden sie dort auch nicht eingequetscht.

Da es bei Verbesserungen der Haltungs- und Futterbedingungen keine
Möpse gibt, spricht dies eindeutig gegen Quetschungen.
Denn die Tiere laichen ja immer noch in Höhlen und werden ausgeschüttelt,
nur gibt es keine Möpse.

Außerdem kann man bei Möpsen sehr häufig Deformationen der
Flossen und auch des Körpers gleichzeitig feststellen.
Hier sind die Verformungen der Schwanzflossen sehr auffällig.
Diese sind nicht gebrochen sondern wachstumsbedingte Deformationen.



Gruß Ralf

stefan1984 24.11.2011 02:20

Hallo Ralf,
ich habe auch einen etwa 12cm großen P. Leopardus. Eine Deformation der Flossen konnte ich nicht feststellen. Aber das Tier entspricht von der Kopfform deinem Tier haar genau.
Ist mir erst vor einigen Monaten aufgefallen.
Meinst du das Wachstum wird normal verlaufen?
Wie sieht es mit der Zucht aus? Muss ich mit Deformationen der Brut rechnen?

Alenquer 24.11.2011 06:38

Moin
Zitat:

Ingo hat des öfteren darüber spekuliert, dass es in Richtung
Omega3 Fettsäuren geht, oder eher gesagt den Mangel daran.
Warum habe ich bei gleichem Futter noch nie Mopsköpfe gehabt ausser bei den Leopardus und dann nur bei dem Gelege wo ich die Tiere aus der Höhle geschüttelt habe und danach nie wieder.

Also Wenn ein Mangel an irgend etwas bestehen sollte, sollten alle Tiere den Mangel haben und nicht nur vereinzelt.

Zitat:

Sturi und Loricaria haben nichts mit Höhlen zu tun.
Nö, aber wie Norman erzählt muss man manchmal den Tieren aus der Eihülle helfen.
Also könnte es naheliegen, wenn die Eihülle aus irgend einem Grund zu hart ist, das sich die Köpfe quetschen können.

Fischray 24.11.2011 07:27

Hi Volker

Zitat:

Warum habe ich bei gleichem Futter noch nie Mopsköpfe gehabt ausser bei den Leopardus und dann nur bei dem Gelege wo ich die Tiere aus der Höhle geschüttelt habe und danach nie wieder.

Da Offenbrüter und Maulbrüter und auch andere Fische das gleiche Phänomen aufweisen, hat das Ausschütteln nichts damit zu tun.
Durchs Ausschütteln hatte ich noch nie mehr Möpse oder überhaupt Möpse bekommen.

Vor vielen Jahhren war das Mops-Phänomen noch wesentlich häufiger.
Das Futter war nicht so hochwertig wie heute.
Das Thema Vitamine und Fettsäuren ist ja erst in den letzten zehn Jahren
in der Fischfutterindustrie angekommen.
Vor zwanzig Jahren konnte ich bei Sturi und co. noch häufig Möpse bestaunen.
Ich habe immer noch die selben Stämme an Sturi, aber keine Möpse mehr bei denen.
Sehr anfällig waren immer L. simillima.
Damals waren aber auch Ancistrusvarianten betroffen. Da kommt es heute kaum noch zu Möpsen.

Gruß Ralf

roloffia 24.11.2011 08:06

Hallo,

"schiefe Köpfe" bei Sturis - vielleicht entstehen sie so:
… die Larve im Ei entwickelt sich, wird immer großer, die Ei-Höhle ist nicht dehnbar aber die Larve wächst weiter. Irgendwann ist so wenig Platz das dass der Kopf hat "Schieflage", in Zeitverlauf werden alle Körperteile immer härter, dann kommt der Schlüpf - und man hat ein „Schiefkopfsturi“.
Möglich .... ?

Omega3 Fettseure - sie beeinfluss denn wachstumm?
Nein, aber das :
Zitat:

So zählen die mehrfach ungesättigten Fettsäuren zu den wenigen wissenschaftlich anerkannten Möglichkeiten, mit denen Sie Ihre Herz- und Gefäßgesundheit unterstützen können. Denn EPA und DHA unterstützen eine normale Konzentration der Triglyceride im Blut und sind wichtig für eine herzgesunde Ernährung. Zudem sorgt die Omega-3-Fettsäure DHA dafür, dass Gehirn und Augen funktionieren.
... bei Wiki steht aber was ganz anderes, nämlich das:
Zitat:

Klinische Studien
Bislang liegen die Ergebnisse von vier großen klinischen Interventionsstudien an insgesamt über 30.000 Personen vor.

... Ebenso wurden aber auch zahlreiche behauptete Wirkungen zurückgewiesen:

keine positive Wirkung auf die Cholesterinspiegel im menschlichen Blut
keine positive Wirkung auf das Immunsystem bzw. gegen bestimmte Eikosanoide und andere entzündungsförderliche Zellgifte im Blut sowie generell keine immunmodulierende Wirkung
keine positive Regulierung des Blutzuckers
Kein Schutz der Haut vor UV-Schäden
Mit Mopskopf sehe trotzdem ich keine Verbindung!

- ist vielleicht für Knorpel Hörte zuständig und die Mängelerscheinung kann sich doch als Mopskopf manifestieren, musste aber auch mechanisch beeinflusst werden.

Die Wissenschaft beschäftigt sich seit Jahren mit der Frage:
Für was sind z.B. Vitaminen, Omega3, Q 10 gut?
Bis jetzt nur Vermutungen und/oder Widersprächung.


Aber ich bin kein Ernährungs Experte.

WelsFamilie 24.11.2011 08:10

Wirklich sehr Interessant zu lesen, ich kann nur berichten das einer meiner L134 eine geknickte Flosse hat.
Lg Carmen

Alenquer 24.11.2011 08:46

Zitat:

Vor zwanzig Jahren konnte ich bei Sturi und co. noch häufig Möpse bestaunen.
Zitat:

Das Futter war nicht so hochwertig wie heute.
Und was hat sich noch geändert?
Besonders bei dir?
Z.B. deine 10% automatischen WW täglich.

Sicherlich kann/wird das Futter eine Rolle spielen, in Verbindung mit der Wasserqualität.

Zitat:

Zitat von ChristianB
Das Futter hat die Wasserqualität stark belastet, bzw. den Phosphatwert steigen lassen.

Aha

Hat jemand schon mal gesehen wie ein Hypancistrus mit dem Eiballen umgeht?
Ich konnte das sehr gut bei L399 sehen.
Der Ballen wurde beim Putzen wie ein Basketball immer aufgetitscht.
Wenn man reinleuchtete wurde das Gelege bis nach hinten geschoben.

Es werden sicherlich mehrere Faktoren eine Rolle spielen die dazu führen das es zu einer mechanischen Deformation kommt, sei es durch zu harte Eihüllen oder durch ausschütteln, bzw. Brutpflege.

Ich bin der Meinung, wenn es durch eine Mangelerscheinung durch Futter kommt(Genveränderung?), das sich dann die Mopsköpfigkeit vererben müsste.
Und das tut sie bewiesenermaßen nicht.

nelix89 24.11.2011 08:51

Hi,

ich halte derzeit nur Ancistrus und Hemiloricaria, bei deren NZ ich bisher nie Mopsköpfe hatte und demnach habe ich auch keine Erfahrung damit.
Daher muss ich mich bei dem, was ich nun schreibe, auf die Erfahrungen derer beziehen, die hier bisher geschrieben haben.
Bisher habe ich den Eindruck, dass sich das Phänomen nicht auf eine Ursache zurückführen lässt, da ja wirklich absolut unterschiedliche Erfahrungen hierzu vorliegen.


Ich könnte mir nach dem, was ich bisher gelesen habe, vorstellen, dass es ein Zusammenwirken der unterschiedlichen (möglichen) Ursachen ist. Oder könnten die Ursachen gar art-/gattungsabhängig sein?

Könnte es zum Beispiel sein, dass die Ernährung der Elterntiere bei Sturisoma (oder auch Loricaria, etc) Auswirkungen auf die Festigkeit/Konsistenz der Eihüllen hat?
Meint: Bei Fehl- oder Mangelernährung (der Eltern) hat die Festigkeit/Konsistenz der Eihülle Auswirkungen auf die Entwicklung der Köpfe/Flossen/was-auch-immer bei den Embryonen, die ungeschickt im Ei liegen.

Bei Hypancistrus, Pseudacanthicus und anderen betroffenen Gattungen hingegen könnte die Verformung dann ja dennoch auf mechanische Einwirkung zurückzuführen sein.


Gruß
Felix

roloffia 24.11.2011 09:22

Hallo,
Zitat:

Zitat von Alenquer (Beitrag 209736)
Hat jemand schon mal gesehen wie ein Hypancistrus mit dem Eiballen umgeht?
Ich konnte das sehr gut bei L399 sehen.
Der Ballen wurde beim Putzen wie ein Basketball immer aufgetitscht.
Wenn man reinleuchtete wurde das Gelege bis nach hinten geschoben.

Ja, auch ich konnte das bei allen von mir gepflegten Hypancistrus beobachten, und noch mehr: z.B. die Auswirkung von "schlechten" Höhlen sehen: wenn das hintere Teil nicht glatt ist werden die Eier an denn harten und scharfen Stellen kaputt gemacht, trotz sehr harte Eischale.
Auch L46 ist keine Ausnahme, auch die behandeln die Eier sehr rabiat.


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