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PH Wert driftet ab
Hallo zusammen!
Vor einiger Zeit stellte ich in meinem einem meiner Becken ein Garnelensterben fest. Anfangs habe ich mich deswegen nicht weiter beunruhigt. Als es immer mehr wurden, habe ich dann doch die Wasserwerte mal geprüft. Ich stellte einen PH von 4,5 im Becken fest. Erstmal hat es mich beunruhigt und ich führte einen WW durch. Jetzt habe ich diese Werte aber auch in anderen Becken festgestellt. Das Ausgangswasser (Regenwasser) hat die Werte: PH 7 KH 1-2 GH 2-3 LW 30 Das Wasser aus dem AQ hat die Werte: PH 4,5 KH 1-2 LW 120 NO3: 40-50 GH habe ich nicht gemessen Die Becken werden alle über HMF gefiltert und haben Sand als Bodengrund. Viele Wurzeln sind nicht in den AQs. Z. T. sind Ton- oder Schieferhöhlen oder Schieferplatten in den Becken. Also, ich bin nicht der Wasserwerte-Experte. Das was ich mir bisher angelesen habe, sagt mir, dass bei einem niedrigen KH der PH abdriften kann. Und das wohl auch der Nitratwert dazu beitragen kann, dass der KH "geknackt" wird. Aber sind die Werte wirklich so grenzwertig? Muss ich mir überhaupt Gedanken oder Sorgen wegen des PH-Wertes machen? Kann ich dieser Entwicklung ohne viel Panscherei entgegenwirken? Macht das überhaupt Sinn? Hätten die Garnelen nicht schlapp gemacht, wäre es mir weiter gar nicht aufgefallen. Wenn ich das bisher richtig verstanden habe, macht der niedrige PH-Wert den Fischen nicht unbedingt was, jedoch das rauf und runter der Wasserwerte beim WW. Was sagt bzw. empfehlt ihr? Freue mich auf eure Antworten. Gruß, Eric |
Hallo
Wenn KH und GH sehr tief sind hat das Wasser kaum Pufferwirkung. pH 4,5 ist nur für wenige Wasserorganismen ideal. Ein bisschen Panscheri muss sein, nämlich zumischen eines Wassers dass etwas mehr Ca und HCO3 IOnen enthält. Wie sieht es mit dem Leitungswwasser bei dir aus wegen Härte? Evt. das abstehen lassen und über Aktivkohle filtrieren Gruss Jo |
Hallo Eric,
hast Du Fische, die solch extrem labile, saure und mineralarme Werte brauchen, bzw. gewöhnt sind ? Bei mir würden da die Alarmglocken klingeln, wenn der pH unter 6 rutscht. Ist ja auch kein Puffer mehr da, mit der niedrigen KH. Ich würde das Regenwasser mit LW mischen und so die Werte langsam wieder in m.M. günstigere Gegenden bringen. Gruß Herbert |
Da war einer schneller ;)
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Hej Eric,
also mir wäre der pH-Wert auch für die meisten üblichen Arten zu niedrig. Ich arbeite selbst mit Regenwasser, verschneide aber schon immer mit Leitungswasser. Wenn man alle Becken etwas gleich fährt ist das auch überhaupt kein Problem, da kannst du ja z.B. in einer Regentonne im großen Maßstab mischen. Das mit der Pufferwirkung hat Jo ja bereits erwähnt, und besonders in Becken in denen viel gefüttert wird sinkt ohne ausreichende Pufferrung der pH-Wert richtig schnell. Jost hat dazu denke ich irgendwo hier im Forum mal was geschrieben. Ich verschneide meine Becken auf eine Kh von 3-4, da hat man noch genug Puffer, aber kann den pH-Wert meiner Erfahrung nach dennoch drücken. lg Felix |
Hi,
haben die Herren das denn schon einmal ausprobiert, ein Becken mit PH 4,5 zu betreiben? Erfahrungsgemäß ist das für viele Salmler und Welse gar kein Problem - bei den Garnelen (und auch bei Schnecken) mag das anders aussehen. Ein PH unter 6 ist kein Grund zur Beunruhigung (und in den meisten Fällen auch nicht labil), es gibt sogar einige Aquarianer die soetwas anstreben. Ich gebe zu, die Vorteile (Idealismus: Paracheirodon simulans kommt z. B. bei PH Werten unter 4 vor) mögen zuweilen zweifelhaft sein. Eric, der Puffer ist bei dir nicht mehr vorhanden, KH 1-2 ist eher schmeichelhaft. Die Tröpfchentests kann man bei KH <1 vergessen. Ist der Puffer erstmal weg, dann sinkt der PH Wert langsam, bis zu einem Wert bei dem er stabil ist und nicht weiter sinkt. Das ist meist so zwischen 3,8-4,5. Ich hatte lange Zeit ein Becken mit sehr, sehr ähnlichen Werten, die allerdings so gewünscht waren. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kleine Wasserwechsel nur kurzfristige Änderungen bringen (ich hatte an dem Becken permanente elektronische Überwachung des PH-Wertes). Hat das Becken erstmal einen PH von um die vier gehabt, dann tendiert es auch wieder in diese Richtung. Hier helfen große, mehrmalige Wasserwechsel. Um die Fische an die neuen Werte zu gewöhnen, machst du erst kleine, dann größere WW. Bei mir ist noch kein Fisch wegen PH-Wert Schwankungen gestorben und ich habe mit dem PH-Wert schon recht viel experimentiert. Mein Fazit: Der Säuresturz ist ein (theoretisches) Ammenmärchen (wo soll es bei einem PH von 4 eigentlich noch hingehen?) und der PH-Wert ist sowieso überbewertet. VG Ben |
Hallo
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Auch wenn viele Fische damit nicht unbedingt Probleme haben (Garnelen haben es ja), so sollte man auch an die Filterbakterien denken. Erfahrungsgemäß arbeiten diese dann auch nicht mehr optimal oder können sogar teilweise absterben (wenn man das Becken nicht ausnahmsweise dauerhaft bei einem derart geringen ph-Wert betreibt)... Das einfachste Mittel einen zu niedrigen ph-Wert zu vermeiden ist das einbringen eines permanent vorhandenen "Puffers". Praktischerweise nimmt man dazu in der Regel kalkhaltiges Gestein bzw. Korallensplitt. Ein faustgroßes Säckchen Korallensplitt reicht meistens aus, wenn man es nicht los ins Becken geben möchte. Man sollte aber beachten, dass die Poren des Säckchens nicht zu fein, sonst kann sich das schnell zusetzen (Damenstrumpf ist bspw. ohnehin zu fein für einen dauerhaften Einsatz) und es kann sich nicht mehr genug lösen. Grüße Christopher |
Hallo,
vielleicht sollten wir festhalten, dass die asiatischen Garnelen mit solchen PH-Werten nicht zurecht kommen. Ich halte die Laubgarnele Euryrhynchus amazoniensis aus Südamerika und diese kommen primär aus Gewässern mit PH-Wert 4,5 bis 5,0 und Temperaturen um 28°C. Ich sehe die Thematik ähnlich wie Ben. Sofern die im Becken gehaltenen Tiere in der Natur bei ähnlichen Werten vorkommen, würde ich mir keine allzu großen Sorgen machen. Sollte dies nicht der Fall sein - mit Leitungswasser aufhärten. Ich persönlich finde den Nitratwert ziemlich hoch. Ich habe ähnlich hohe Werte und überlege gerade was die nächste Anschaffung zur Nitratsenkung sein wird. Gruß. Stephan |
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bei aller Zustimmung zu Deinen Darlegungen hinsichtlich pH Wert, aber Dein Fazit halte ich für falsch und hier zu schreiben sogar fahrlässig. Die Beurteilung ob ein Abrutschen des pH von 7 auf 4,5 etwas dramatisches ist, kannst nicht DU beurteilen sondern nur die Fische/Lebewesen die damit umgehen müssen. Und glaube mir, dies ist nichts was man über einen Kamm scheren kann, selbst bei Arten aus einer Gattung. Letztes Beispiel bei mir: Säuresturz von 7 auf 4,0 , 25 junge L174 nach ein paar Stunden dahin, 11 L2262 im gleichen Becken ohne Totesfälle. Und davon könnte ich einige Beispiele aus meinen Dateien raussuchen. Generelles Muster, die Adulten können gut mit solch niedrigen Werten umgehen, juvenile eher schlecht, aber von Art zu Art ganz unterschiedlich. Dies wäre jetzt mal meine Zusammenfassung für die Gattung Hypancistrus. Da hier auch Leute mitlesen, die nicht soviel Erfahrung haben wie Du Ben, fände ich es besser wenn Du Dich mit solchen Aussagen zurückhältst. |
Hallo miteinander!
Vielen Dank für die zahlreichen Antworten! Wenn ich das richtige sehe, sollte ich die AQs am sinnvollsten mit kalkhaltigem Gestein bzw. Korallensplitt ausstatten. Klar ich könnte auch Leitungswasser untermischen. Aber das hat auch eine KH von 2 :) Nur Leitungswasser möchte ich aus Kostengründen eigentlich vermeiden. Gruß, Eric |
Hallo Jost,
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(Viel eher sterben die meisten Fische in normalen Aquarien aufgrund schlechter Wasserqualität durch Überfütterung etc.) Ich erwarte von mir persönlich, dass ich mich mit bestimmten Grundlagen beschäftige, bevor ich die Verantwortung für andere Lebewesen übernehme. Dazu gehört auch, dass ich lerne zu verstehen, wie das System Aquarium funktioniert und auch, dass dies einer Überwachung bedarf - in manchen Situationen mehr als in anderen. Ich gebe dir aber Recht Jost, es ist fahrlässig von mir zu denken, andere mögen dies genauso halten. Man sollte nicht immer das eigene Denken auf andere übertragen. Was die Frage der Übernahme der Verantwortung angeht, so steht immer der Tierhalter in der Verantwortung über das Leben seiner Pfleglinge. Diese Verantwortung trage ich persönlich mit voller Gewissheit. Ich trage in einigen Situationen für den Tod von Tieren die Verantwortung - da mache ich mir nichts vor - der Leidtragende ist aber der Fisch. Für mein Handeln gibt es in vielen Situationen, hauptsächlich vorallem außerhalb der Aquaristik, andere Leidtragende - das ist immer so. VG Ben |
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Du hast völlig recht, aber gerade bei uns Welsianern arbeiten viele mit Regenwasser oder Osmose, und ich kann Dir sagen, weil ich dies auch mache, ich muss jede Woche gegen einen Säuresturz mit Na-Bicarbonat anregeln, weil logischerweise bei Zugabe von Futter und den enstprechenden Ausscheidungen der Fische (CO2) und nicht vorhandenen KH der pH Wert sehr schnell sinken kann. |
Hallo Jost,
wie bereitest du das Wasser auf? Gibst du in jedes AQ separat Natron oder mischst du das Wechselwasser vorher an? Viele Grüße, Eric |
Hallo Eric,
dann solltest du deine KH mit Aufhärtesalzen etwas nach oben bringen. Gruß. Stephan |
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ich gebe Natron einfach per Löffel ins Becken, mit den Jahren bekommt man Erfahrung wie viel. |
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Ja, das find' ich allerdings auch. Wenn der "Puffer" weg ist, genau dann sinkt der pH-Wert nicht langsam, sondern rapide, das weiß jeder, der z.B. schon mal titriert hat. Ein Tropfen genügt am Äquivalenzpunkt. Das Rapide ist das, was als Säuresturz bezeichnet wird, und nicht, ob es unter pH 4 geht oder sonstwohin. Und der PH ist nicht überbewertet, sondern für z.B. physiologische Vorgänge eine herausragende Größe, man denke nur an die ganzen Enzymsysteme (z.B. Filterbakterien hier im Thread schon angesprochen). Bei mir isses wie bei Jost. Soda rein, sonst hab' ich nach einer Woche von knapp unter pH 7 plötzlich unter 5, im Aufzuchtbecken nach 2 Tagen. 1. Stufe: Viecher fressen nix mehr. Mag sein, dass sie anderswo im Aquarium dauerhaft bei pH 5 oder im Fluss prima zurecht kommen, da schwankt die Protonenkonzentration aber auch nicht um das 100- bis 1000-fache innerhalb weniger Stunden. --Michael |
Hi,
das war falsch ausgedrückt, wenn der Puffer weg ist (entweder es ist noch Puffer da - oder nicht), dann ist er weg. Ich hatte es sicherlich generell zu pauschal ausgedrückt (Säuresturz bei Verwendung von Leitungswasser sehr unwahrscheinlich - beim Wasserpanschen sieht das anders aus). Überbewertet sehe ich den PH-Wert dahingehend, dass es wohl den meisten Fischen piep egal ist, ob ich nun einen PH von 7,8 oder 6,5 habe. In diesen Bereichen werden sich wohl die meisten Aquarianer bewegen, die mit Leitungswasser arbeiten. In den Bereichen sehe ich keine Notwendigkeit der Korrektur (jedenfalls nicht um von 7,5 auf 7,0 zu kommen). Auch, ob es einen Vorteil bringt, Fische bei PH-Werten von 5 zu halten, sehe ich eher zweifelhaft. Jedenfalls schien es für meine Fische keinen großen Unterschied zu machen, daher Pansche ich im Moment kein Wasser. Benutze ich entsprechendes Wasser ohne große Reserven, dann obliegt es meiner Verantwortung, bestimmte Werte zu überwachen. Ich muss das Wasser ja nicht so benutzen. Wenn ich es benutze, dann habe ich mich vermutlich damit schon mehr beschäftigt und weiß ob der Gefahren. Einige Papiere/Studien zu den Filterbakterien/PH-Wert kenne ich (in den alten Aquarium heute Zeitschriften sind recht interessante Artikel). Diesbezüglich hatte ich aber noch keine Probleme und sehe diese Thematik in Relation zu anderen Faktoren (wie man es gewöhnlicherweise mit anderen Sachen in der Aquaristik auch hält). Defakto kann man Becken mit sehr niedrigen PH-Werten dauerhaft stabil betreiben. Die Fische sollte man entsprechend sorgfältig auswählen. Wenn etwas schief geht, dann liegt es nicht an diesem oder jenem bösen Parameter, nicht das Aquarium oder das stark entsalzte Wasser ist schuld - es obliegt meiner Verantwortung wenn Fische sterben. VG Ben |
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