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WIE füttere ich am besten? Schmutzansammlung.
Hallo ihr Lieben,
habe mal eine Frage bezüglich der Fütterung. Ich habe nur ein sehr kleines Becken (40 l) in dem sich eine Horde Sichelpanzerwelse, 4 Apfelschnecken und 2 Shuffelkrebse und TDS tummeln. Da meine Apfelschnecks mittlerweile ziemliche Außmaße angenommen haben und sich zu Fressmaschinen entwickelt haben, besteht ein Verschmutzungsproblem. Die Schnecken verdauen auf Teufel komm raus und versauen damit natürlich stark den Sand. Ich habe um Die Bodenverschmutzung zu reduzieren schon einen Trog für das Futter bereitgestellt. Aber die Welse wühlen natürlich und vieles verteilt sich im Becken. Um die Futterstelle ist der Sand mittlerweile ziemlich dunkel geworden, zumal die Schnecken immer dort gerne auf Futter warten. Beim wöchentlichen Wasserwechsel mulme ich zwar auch was ab, aber der Sand scheint besonders an der Futterecke immer dunkler zu werden. Ich habe Angst, dass mir da irgendwann mal die Nitratwerte kippen. Soll ich vielleicht lieber das Futter so im Becken verteilen? Kurz vorm Wasserwechsel habe ich schon die Werte gemessen. Nitrat war etwas erhöht (25-50) Nitrit auch etwas grenzwertig. Die Welse scheinen etwas häufiger nach Luft aufzutauchen. Ich glaube nicht, dass ich zuviel füttere, denn nach kurzer Zeit ist alles weg (Dafür sorgen schon die dicken Schnecken). Ich habe keine Lust, den Sand zu wechseln, zumal ich ihn erst seit 1 1/2 Monaten drin hab. Oder ist die Sandverfärbung normal? Gruß Bettina |
Hi Bettina,
ich würde sagen, dass Du Dich evtl. von 2-3 der Apfelschnecken trennen solltest. Wenn die NO2-Werte wie Du sagst 'grenzwertig' sind, ist das für sämtliche Bewohner nicht okay. Wie filterst Du? Die Dunkelfärbung des Sandes ist normal - aber das Becken ist imo überbesetzt. Wie schauts mit der Sauerstoffversorgung aus? Wenn die Welse öfter nach Luft schnappen, ist das auch kein gutes Zeichen. Krebse und Apfelschnecken gehören imo auch nicht zusammen in ein Becken. Wenn Du den Besatz etwas reduzierst und weniger fütterst, sollte das Becken besser laufen. Gruß, Indina |
hallo.
erstmal: die apfelschnecken brauchen doch härteres wasser, oder? die panzerwelse eher weiches. da deine apfelschnecken stark wachsen nehme ich mal an das du hartes wasser hast, nicht unbedingt günstig für die corys. der mulm im becken verstärkt eher die nitrat-reduzierung. ein vermulmter hmf beispielsweise sorgt normalerweise dafür dass man überhaupt kein nitrat im becken hat. ein erhöhrter nitrat gehalt müsste andere gründe haben. wäschst du deinen filter aus? was für einen benutzt du überhaupt? mach dir keine sorgen um mulm auf/im bodengrund. gruß, manuel |
Zitat:
Verwechselst du Nitrat und Nitrit ? mfg |
Hallo,
Danke schon einmal für die Antworten. :) Ich verwende einen einfachen Aqua-flow-Innenfilter mit grobem Filtermaterial. Den Filter reinige ich so wenig wie möglich (Meist nur leichtes Ausdrücken im alten Aquawasser, das Gehäuse nur leicht abgewischt - wegen der Bakterien), das ist doch ok so, oder? Mittlerweile ist er aber ziemlich dicht. Muss wohl mal etwas intensiver ran. Gruß Bettina PS. Wegen meines harten Wassers: Ich weiß wohl, dass Corys eher weiches Wasser haben sollten. Habe aber zu meinen Corys (hastatus) im Internet gelesen, dass diese Welse GH- Werte bis 20 abkönnen. Außerdem ziehen die Schnecken den Wert auch ein Stück wieder runter. |
Zitat:
ich habe nie nitrat in meinen becken mit hmf gehabt.. nitrit erst recht nicht. |
@Manuel
Soweit ich weiss ist Nitrat das Endprodukt der Nitrifikation, und somit überhaupt nicht mit Filterung abbaubar so wie du das beschreibst. Gut bepflanzte Becken mindern Nitrat da oder ein Wasserwechsel ist vorteilhaft. Ein Filter, egal ob Hmf oder ähnliches baut kein Nitrat ab. Spezielle Nitratfilter schon. Am besten liest du das hier nochmal nach. https://www.deters-ing.de/Filtertech...#Nitrifikation Du bist da schwer im Irrtum, erst dachte ich das du was verwechselst. mfg |
hallo motoro,
ich bleib dabei. ;) nitrat kann in anaeroben bereicht umgewandelt werden. anscheinend existieren diese in gut eingelaufenen hmf, bzw auch im tieferen bodengrund. im meerwasser verwendet man beispielsweise auch das jaubert system. da diffundiert das wasser in den anaeroben bereich und dem bodensubstrat. gruß, manuel. |
Zitat:
Das funktioniert aber nur dann, wenn genug gelöste organische Kohlenstoffverbindungen vorliegen, die den Denitrifikanten beim Abbau von Nitrat als Elektronenspender dienen (werden bei "echten" Nitratfiltern zugesetzt). Zitat:
Deters selbst weist darauf auf seiner Webseite hin, nachzulesen hier: https://www.deters-ing.de/Filtertechnik/nitratabbau.htm "[...] Zur gezielten Denitrifikation ist der Mattenfilter deshalb nicht geeignet. Ich würde davon abraten, ihn durch Reduzierung der Strömungsgeschwindigkeit zum Nitratfilter zu erklären, da die Denitrifikation u.U. unvollständig abläuft. Eine Lösung liegt eventuell in der gezielten Zugabe von Kohlenstoffträgern. Diese besondere Fragestellung bedarf aber gezielter Untersuchungen. [...]" --Michael |
Zitat:
Mensch da musste ich doch googlen.;) Ein 2tes Becken als Filtersystem mit Pflanzen und Algen. Nitrat ist da heissbegehrt. mfg |
tag,
also das jaubert-filtersystem muss nicht zwangsweise in einem technikbecken untergebracht werden. das geht genau so gut im becken selber, würde sicherlich auch in der süßwasser-aquaristik funktionieren, nur dort gibt es ja nicht so große probleme mit nitrat wie in der meerwasser-aquaristik. das system ist einfach. das wasser diffundiert in tiefe bodengrund schichten in denen kein sauerstoff mehr vorhanden ist, hier wird das nitrat umgewandelt. also grob gesehen, unabhängig von der technischen realisierung. @baron hm. die praxis zeigt aber trotzdem öfters dass viele hmf becken mit praktisch nicht vorhandenem nitrit und nitrat gehalt laufen, auch ohne extreme, häufige wasserwechsel. ansonsten.. der wasserwechsel gehört natürlich dazu, ich denke so kriegt man das ohnehin gut in den griff. gruß, manuel |
Zitat:
da hab ich aber ein Problem. In meinen Leitungswasser sind schon Werte von 30-40. Da ich einmal die Woche WW mache, werde ich das wohl nie rausbekommen. Aber ich möchte gerne mal wissen, wenn Nitrat ein Endprodukt ist, wohin das deiner Meinung nach verschwindet oder abgebaut wird. Ich weiss nur von Pflanzen oder Algen die das als Düngung nehmen. Was auch bei deinem Jaubertsystem verdeutlicht wird. Langsame Filterung auch deswegen damit die Pflanzen/ Algen das gut aufnehmen denke ich. Zitat:
mfg |
Mahlzeit!
Nitrat ist das Endprodukt der Nitrifikation, d.h. des mikrobiellen Abbaus von Ammoniak/Ammonium (die wiederum aus dem Abbau von stickstoffhaltigen organischen Verbindungen hervorgehen) über die Zwischenstufe Nitrit unter aeroben Bedingungen, d.h. unter Anwesenheit von Sauerstoff. Wenn der Vorgang der DEnitrifikation vollständig abläuft (über die Zwischenstufen Nitrit, Stickstoffmonoxid, Distickstoffmonoxid), entsteht durch mikrobielle Tätigkeiten aus Nitrat durch Reduktion elementarer, d.h. gasförmiger Stickstoff (und als Nebenprodukte natürlich noch Kohlendioxid und Wasser). Das aber alles nur unter anoxischen=anaeroben=sauerstoffarmen bzw. -freien Bedingungen, und nur unter der Voraussetzung, dass stets genug gelöste organische Kohlenstoffverbindungen vorliegen. Diese Kohlenstoffverbindungen werden bei Verwendung von speziellen Nitratfiltern zugesetzt (Alkohole, Wachskügelchen, Kohlepresslinge etc.). Bei unkontrollierten Verhältnissen, d.h. wenn man die ganze Sache mehr oder weniger dem Zufall überlässt (anaerobe Bereiche im Filter oder Bodengrund), kann die ganze Sache aber erhebliche Probleme bereiten, da, wie bereits schon in einem früheren Beitrag erwähnt, die Denitrifikation dann u.U. nicht vollständig abläuft und giftige Zwischenprodukte (s.o.) entstehen können. Und ganz nitratfreie Becken können auch zur Zeitbombe werden, wenn nämlich im anaeroben Milieu (z.B. eben im schlecht gepflegten Bodengrund) Schwefelwasserstoff (hochgiftig für aquatische Lebewesen) entsteht, der bei Anwesenheit von Nitrat nicht entstehen würde. --Michael |
Hallo Michael
Nach 3maligen durchlesen hab ich dann auch mal das für mich übersetzen können.;) Eigentlich sollte mir Manuel das erklären :rolleyes: Zitat:
mfg |
Zitat:
Das Problem taucht generell dann auf, wenn nicht genug oder kein Nitrat im Filter/Bodengrund (oder prinzipiell in jeglichem sauerstoffarmen bzw. -freien Bereich) mehr vorhanden ist, und die Mikroorganismen auf Sulfatatmung umstellen, d.h. jetzt anstelle von Nitrationen Sulfationen mit kohlenstoffhaltigen Verbindungen umsetzen, dabei entsteht dann giftiger Schwefelwasserstoff. Dabei ist es egal, durch welche "Ursache" das Nitrat ursprünglich zur "Mangelware" wurde. Dem ganzen Zeug und Zauber kann man aber schlicht und einfach dadurch entgehen, indem man in seinen Becken halt erst gar keine anaeroben Bereiche (egal, ob nun im Bodengrund oder im Filter) entstehen lässt (durch regelmäßige "Reinigung"), mithin auf die Denitrifikation verzichtet, und dafür halt das durch Nitrifikation entstehende Nitrat und anderes Zipp und Zapp durch regelmäßige Wasserwechsel aus dem Becken entfernt. Und wenn dir der Nitratwert des Leitungswassers zu hoch ist, musste halt entsalzen oder umkehrosmosen. --Michael |
wieder was gelernt
danke Michael |
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