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m@rtin 13.01.2006 16:00

Osmose
 
Hallo Zusammen!

Ich habe heute meine Osmose Anlage erhalten.
Diese will ich natürlich morgen in Betreib nehmen.
Meine aktuellen Wasserwerte: pH 8.0, KH 12, GH 14

Ich benötige für meine Welse sehr weiches Wasser.
Auch der pH Wert sollte zwischen 6.8 und 7.0 liegen.
Kann der pH Wert bei Osmosewasser über 7.0 steigen?

Wie muss ich vorgehen?
Ich nehme mal an das die Welse auch an weiches Wasser gewöhnt werden müssen.


Was ist sonst noch zu beachten?

Den Leitwert kann ich nicht messen da das Messgerät leider noch nicht eingetroffen ist.

Freue mich auf viele Antworten!
Gruss

m@rtin 14.01.2006 15:38

Osmose
 
Hallo Zusammen!

Noch ein kleines Update.
Das Osmosewasser wird in ein bereits laufendes Becken gegeben.

Würde mich über einige Tipps und Erfahrungen freuen!

Gruss

Walter 14.01.2006 15:45

Hallo,
ich wechsle mit reinem Osmosewasser (als die Anlage noch neuer war, 20 µS/cm, jetzt eher bei 50), hab dann aber im Becken trotzdem immer um die 100 µS/cm und der pH Wert ist in manchen Becken um den Neutralpunkt, in anderen bei min. 5,5 pH.
Ich würde mir also nicht allzu große Gedanken wegen zu tiefem pH Wert machen - einfach mal probieren.
Diese Rechner kannste jedenfalls vergessen - (pH/KH/CO2), da spielen zu viele andere Faktoren zusätzlich mit, die nicht so leicht steuerbar sind.

Meiner Erfahrung nach kann das Wasser nicht zu weich sein (wegen pH) - aber es gibt auch gegenteilige Erfahrungen.

m@rtin 14.01.2006 16:00

Osmose
 
Hallo Walter!

Danke für Deine Antwort!

Ich habe gelesen dass der Hersteller keine Garantie für einen tiefen pH Wert angibt.
Ist sehr weiches Wasser nicht auch wesentlich saurer als härteres?


Wenn ich eine stärkere Wasseroberflächenbewegung oder Sprudelstein habe, treibt das den pH Wert wieder in die Höhe?
Kann dieser dann auch über 7.0 steigen?


Gruss

Walter 14.01.2006 17:19

Hi,

also - das ist nicht ganz so einfach ;)

Was ist Osmosewasser?
Welches Wasser ist dann schlußendlich im Aquarium?

Im Aquarium liegt ja niemals "reines" Wasser (bezüglich des Karbonatgleichgewichtes) vor.

Diese ganze Theoretisiererei (und Formelrechnerei) beruht auf folgendem Verhältnis:


Das da oben beruht wiederum auf dem Massenwirkungsgesetz und besagt, dass die "Kohlensäure" (das ist das ins Wasser geleitete CO2, als Kohlensäure = H2CO3 nur ein theoretischer Faktor, nicht fassbar und deshalb mit * als H2CO3* bezeichnet) und die Karbonathärte (eigentlich nicht die wirkliche Karbonathärte, sondern eben die Hydrogencarbonate - HCO3- - und Karbonate CO3-- - im Wasser - also das Säurebindungsvermögen = die Alkalinität des Wassers - aber jedenfalls das, was wir mit den "KH"-Tropftests messen) und der pH Wert immer in einem fixen Verhältnis zueinander stehen und man deshalb anhand zweier dieser Größen die dritte Größe berechnen kann.

Praktisch funktioniert das aber nicht (das Berechnen), da dieses ganze Verhältnis, wie im Diagramm dargestellt, nur für ideale Lösungen gilt.
Im Aquarium kommen immer auch noch andere Faktoren dazu, im Wasser befindliche Huminstoffe, Änderungen durch Nitrifikation, etc...
Wenn dir also jemand erzählen will, dass du dir einen der drei Werte durch Kenntnis der anderen beiden Werte genau ausrechnen kannst - und das im laufenden Aquarium - dann erzählt er, mit Verlaub gesagt, Blödsinn und es zeugt nur davon, dass er nicht wirkliche Ahnung von der Sache da hat.

Weil - wirklich, also "real im Aquarium", "in echt", oder wie auch immer, wirklich kannst du keine fixen Vorhersagen machen.

Es kann dir also Keiner eine fixe Antwort geben - jedes Aquarium ist "anders", und ich selbst kenn mich z.B. in manchen meiner Becken bezüglich pH Wert gar nimmer aus, da sie sich ganz anders verhalten, als sie es laut Gesetzen müßten.

Was bringt dir das ganze Geschwafel von mir da jetzt?
Eigentlich gar nix - nur vielleicht, dass die Sache "wirklich kompliziert" ist und man keine fixen Vorhersagen machen kann.

Und: ja, der pH kann auch > 7 steigen (meiner Erfahrung nach nicht weit, aber doch).
Woran liegt das?
Einfach daran, dass wir im AQ kein "ideales Wasser" (für die chemischen Berechnungen haben).

Faktoren, die sicher eine Rolle spielen:
  • Wie viele Fische? (produzieren CO2)
  • Wie viele Pflanzen? (verbrauchen in Summe CO2)
  • Wieviel fütterst du? (Abbautätigkeit - Nitrifizierung - erzeugt auch Säuren - Säuren von diversen Abbautätigkeiten wären dann auch meist verantwortlich für den berüchtigten "Säuresturz" - weichem Wasser fehlt die Pufferwirkung)
  • Wie gut durchströmt ist das Becken? Hast du einen Sprudelstein? (würde bei höherem CO2 Gehalt im Wasser dieses austreiben)
  • Wie sieht´s mit Huminstoffen im Becken aus? Torf, Erlenzäpfchen, Seemandelbaumblätter, etc... geben einerseits Säuren ab, haben andererseits aber auch Pufferwirkung...
  • etc... etc...
Ich würde dir einfach empfehlen, es mit der Härteminderung gemächlich über mehrere Wochen anzugehen und den pH Wert dabei zu beobachten. Dann siehst du, was wie und wo stabil ist und kannst vielleicht später mit Torf, Erlenzäpfchen, ... regulierend eingreifen.


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