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James Dean 08.02.2006 12:28

Welchen Einfluss haben falsche Wasserwerte?
 
Hallo zusammen!

Ich bin jetzt dabei, mein Aquarium von relativ hart (KH11 / GH12) auf fast weich (KH5 / GH6) umzustellen, da ich günstig an eine UOA gekommen bin und weil meine Fische ja alle eigentlich weiches und leicht saures Wasser bevorzugen/brauchen? macht das auch Sinn.
Seit einer Woche besitze ich ein digitales PH-Messgerät und musste mit schrecken feststellen, dass der PH abends auf 8.1, morgens auf 7.9 steht.
Laut Tropftest hatte ich immer 7,5 ermittelt.
Also, Handlungsbedarf gibts da ja durchaus...

Meine Frage: Inwiefern wirken sich solche "schlechten" Wasserwerte eigentlich aus? Es ist ja wohl Fakt, dass 90% aller L-Welse (und auch andere Weichwasserfische) in unpassendem Wasser gehalten werden!

Anstoss für die Frage war, dass ich glaube bereits nach dem ersten verschnittenen Teilwasserwechsel (Mit KH5 und GH6) eine Veränderung des Verhaltens meiner Welse zu erkennen! Der L018 (oder L081) ist jetzt ständig unterwegs und präsentiert sich fast ununterbrochen, den L260 hab ich seit Monaten plötzlich wieder rumwuseln sehen und auch die L333er sind aktiver geworden seither.
Kann natürlich auch reiner Zufall sein...aber ist es das wirklich?

Vieleicht hat jemand von euch ähnliche Erfahrungen gemacht bei so einer Umstellung und kann mir dazu mehr sagen? Würde mich freuen!

Liebe Grüsse Thomas

darko 08.02.2006 12:48

Hallo


Die einzige, schlimmere Auswirkung die ich kenne ist die Laichverhärtung.

Sehr oft bei Ancis im zu harten Wasser


MfG
darko

Sven T 08.02.2006 13:35

Moin,

schonmal die aktuelle DATZ gelesen? Da steht ein Artikel zu genau diesem Thema drin, dessen Inhalt wiederzugeben ich leider nicht in der Lage bin.

Gruß,
Sven

James Dean 08.02.2006 14:07

Hallo Sven,

Ne, leider hab ich die DATZ nicht, wüsste auch nicht wo ich die in der Schweiz kaufen könnte.
Aber wenn du ihn gelesen hast, könntest du nicht kurz das wichtigste des Artikels posten?

Gruss Thomas

skh 10.02.2006 10:12

Zitat:

Zitat von Sven T
Da steht ein Artikel zu genau diesem Thema drin, dessen Inhalt wiederzugeben ich leider nicht in der Lage bin.

Da ist nicht viel dazu zu sagen. Ca spielt eine Rolle in der Regulation der Entwicklung und in der intrazellülären Kommunikation, aber das weiss man schon seit 30 Jahren. Ca-Wellen gibts auch bei Drosphila und Xenopus und auch bei Hühnerembryonen hat man das schon gemsessen.

Das sind aber nun ja keine echten Weichwasserfische.

so long

Stefan

Martin G. 10.02.2006 11:00

Hi,

es geht um den Einfluß des Calciums auf die Entwicklung der Eier. Dabei wird erläutert, daß die normale Calciumkonzentration im Ei/in der Zelle sehr niedrig ist. Geringgradige Konzentrationsänderungen führen zu verschiedenen Signalen, die die Entwicklung des Embryos beeinflussen.
Die These ist, daß durch erheblich höhere Calciumkonzentrationen im Wasser mehr Energie benötigt wird, um die Konzentration im Ei niedrig zu halten. Wenn dies nicht gelingt - durch nicht ausreichend ausgebildete Transporter, zu wenig Energie usw - kommt es zu Fehlentwicklung und Tod des Embryos.

Der Artikel ist IMO für die Allgemeinbevölkerung zu schwierig und für die Wissenschaft nichts Neues bringend.

Gruß, Martin.

James Dean 10.02.2006 12:35

Hallo zusammen,

Wie ich aus den Antworten entnehmen kann, gibt es ausser zum Züchten keinen wirklichen Grund die richtigen Wasserwerte zur Verfügung zu stellen, ja!?
Das erstaunt mich jetzt schon etwas :huh:
Es muss doch noch andere Auswirkungen dadurch geben!
Kann mir nicht vorstellen dass es dem Wels egal ist ob er jetzt PH 8 oder 6 hat, oder ob die KH/GH bei 3 oder auf 15 steht...
Wenn ja hätten die Wasserwerte (ausser für die Zucht) ja gar keine Bedeutung!?

Grüsse Thomas

Borbi 10.02.2006 13:06

Hallo Thomas!
Das kann man so nicht sagen... Ich habe in einem meiner Becken z. B. Xiphophorus Clemenciae rumschwimmen, denen sieht man sofort an, wenn der Nitrat-Wert über 20 mg/l klettert. Gut-Nitrat ist nicht SBV oder pH, aber es zeigt in meinen Augen schon, dass es einige Fische gibt, die ganz offensichtlich empfindlich auf bestimmte Konzentrationen irgendwelcher Stoffe reagieren. Nur-ich kann nicht sagen, ob - in meinem Beispiel - die X. Clemenciae jetzt auf Nitrat reagieren oder auf irgendeine andere Substanz, deren auftreten mit dem Nitratwert gekoppelt ist (Stichwort Abbauprodukte und Stoffwechselprodukte), die ich aber nicht messe.
Genauso gibt es - zumindest in alten Aquaristikbüchern - die These, dass Rote Neons bei zu hohem SBV an Kalksteinen in der Niere (oder so ähnlich, hab ich nicht auswendig gelernt) frühzeitig sterben.
Die exakte Zuweisung von Verursacher zu Wirkung ist nur in so einem komplexen System nicht ganz trivial.
Auch wenn der Vergleich zumindest in den Rollstuhl gehört: Stelle Dir vor, Du würdest von jetzt auf gleich auf einen anderen Planeten geschickt, auf dem der Luftdruck 2 bar beträgt, die Atmosphäre gerade noch so nicht-toxische Konzentrationen an H2S ("faule Eier") und vielleicht auch noch kräftig erhöhte Ozon- und Smogwerte aufweist.
Das bringt Dich nicht um (jedenfalls nicht sofort), aber so richtig toll fändest Du es da nicht oder..?
Ähnlich wird es für einen Fisch sein, wenn Du ihn aus quasidestilliertem, südamerikanischem Wasser in Flüssigbeton Marke GH 30 steckst.
Es geht-aber toll ist es nicht.

Grüße, Sandor

skh 10.02.2006 13:18

Zitat:

Zitat von Borbi
Hallo Thomas!
Das kann man so nicht sagen... Ich habe in einem meiner Becken z. B. Xiphophorus Clemenciae rumschwimmen, denen sieht man sofort an, wenn der Nitrat-Wert über 20 mg/l klettert. Gut-Nitrat ist nicht SBV oder pH, aber es zeigt in meinen Augen schon, dass es einige Fische gibt, die ganz offensichtlich empfindlich auf bestimmte Konzentrationen irgendwelcher Stoffe reagieren. Nur-ich kann nicht sagen, ob - in meinem Beispiel - die X. Clemenciae jetzt auf Nitrat reagieren oder auf irgendeine andere Substanz, deren auftreten mit dem Nitratwert gekoppelt ist (Stichwort Abbauprodukte und Stoffwechselprodukte), die ich aber nicht messe.
Genauso gibt es - zumindest in alten Aquaristikbüchern - die These, dass Rote Neons bei zu hohem SBV an Kalksteinen in der Niere (oder so ähnlich, hab ich nicht auswendig gelernt) frühzeitig sterben.
Die exakte Zuweisung von Verursacher zu Wirkung ist nur in so einem komplexen System nicht ganz trivial.
Auch wenn der Vergleich zumindest in den Rollstuhl gehört: Stelle Dir vor, Du würdest von jetzt auf gleich auf einen anderen Planeten geschickt, auf dem der Luftdruck 2 bar beträgt, die Atmosphäre gerade noch so nicht-toxische Konzentrationen an H2S ("faule Eier") und vielleicht auch noch kräftig erhöhte Ozon- und Smogwerte aufweist.
Das bringt Dich nicht um (jedenfalls nicht sofort), aber so richtig toll fändest Du es da nicht oder..?
Ähnlich wird es für einen Fisch sein, wenn Du ihn aus quasidestilliertem, südamerikanischem Wasser in Flüssigbeton Marke GH 30 steckst.
Es geht-aber toll ist es nicht.

Hi Sandor,

so schlecht ist Dein Vergleich nicht, wenn Du jetzt noch daraus schliesst, dass der interplanetarische Reisende an Nierensteinen stirbt, weil das Wasser aufm Mars zu hart ist, dann bist Du in etwa da, wo die Aquaristik heute ist - zumindest mit den ihr manchmal eigenen schnellen Urteilen!

so long

Stefan

Jost 10.02.2006 15:21

Moin,
ich muß gestehen, ich habe selten einen so treffenden Kommentar gelesen wie diesen

Zitat:

Hi Sandor,
so schlecht ist Dein Vergleich nicht, wenn Du jetzt noch daraus schliesst, dass der interplanetarische Reisende an Nierensteinen stirbt, weil das Wasser aufm Mars zu hart ist, dann bist Du in etwa da, wo die Aquaristik heute ist - zumindest mit den ihr manchmal eigenen schnellen Urteilen!
:y_smile_g :y_smile_g

Danke Stefan, Du sprichst mir aus der Seele! :okd: :klt:


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