Moin Moin,
Christian, völlig korrekt - die 30 Ausgangstiere sind nicht verwandt. Die Nachkommenschaft aus den Verpaarungen dieser Parentalgeneration ist die F1 (aus jeder Paarung entsteht eine eigene F1, die verschiedenen F1 haben nichts gemein und F1a x F1b = F1c), die Nachkommen einer F1 begründen die F2 etc pp. Kreuzt man ein anderes Tier ein, entsteht eine neue F1.
Über die Vor- und Nachteile der Linienzucht kann man vortrefflich diskutieren und nach 2.5 Jahren Linienzucht einer Spezies mit 2-3 Generationen pro Jahr habe ich da meine ganz eigene Meinung -> bei so erbfesten Tieren wie Harnischwelsen ist Linienzucht ohne ausreichendes Wissen (Gründereffekt, Inzuchtfaktor, genetische Variabilität,...) der grösste Unsinn, den man sich nur Vorstellen kann. Vor allem, wenn es sich um eine bedrohte Art handelt.
In anderen Kreisen gibt es organisierte Arterhaltungsprogramme mit einer ausgetüftelten Linienführung und entsprechenden Zuchtbüchern.
Ciao
Ramon
PS: Stefan: Korrekt, die Kreuzung verwandter Tiere, die nicht Geschwister sind, begründet eine neue F1. Wobei Nachkommen derselben Eltern natürlich Geschwister sind, auch wenn sie nicht demselben Wurf entspringen. Ist bei uns Menschen auch nicht anders
Ohne die o.g. Kenntnisse (Inzuchtfaktor...), langfristige Planung und akribische Zuchtbuchführung geht das Vorhaben in die Hose. Linienzucht ist salopp gepsrochen wie Doping - es kann helfen, es kann aber auch großen Schaden anrichten und meistens ists es ein Paket von Vorteilen und Nachteilen.
Ohne ein konkretes Zuchtziel ist Linienzucht bei der momenten hohen Verfügbarkeit an Tieren meiner Meinung nach blanker Unsinn.