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Alt 16.10.2006, 16:24   #24
Baron Ätzmolch
Ich glotz TV!
 
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Zitat von Depp
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Zitat von Baron Ätzmolch
Vielleicht lernt er auch daraus, dass du keine Ahnung hast...
tja, da ist der Nick wohl Programm ...
Mahlzeit!

Ach Quark, Nick is' Nick, sind 'n paar Pixel auf'm Bildschirm und 'n bisschen warme Luft, die vom Monitor aufsteigt. Von mir aus kannste dich auch Graf Ätzmolch nennen.

Mir geht's hier prinzipiell um eins:

Ich finde es falsch, einem Anfänger suggerieren zu wollen (noch dazu anhand des "schlechten Beispiels" der ersten Zebrawelsnachzuchten), die Wasserhärte sei für Haltung, Pflege und Zucht völlig irrelevant.

An der "Härte" hängt eben doch im Endeffekt mehr dran, als wieviel Erdalkaliionen im Wasser gelöst sind (im Prinzip lässt sich sogar schon einiges über das tatsächliche Wasser"milieu" abschätzen: Stichwort pH, Aufsalzung, Nahrstoffsituation, Keimdichte etc.)

Häufig hört der Anfänger, die Härte sei egal in seinen Becken, wenn er "Weichwasserfische" pflege.
So, und hat er dann hartes Wasser im Becken, geht's schon los mit den Fragen: Warum ist mein pH so hoch, den will ich runter haben? - Tja, Härte und pH beeinflussen/bedingen sich nunmal gegenseitig.

Oder seine Viecher werden krank, haben Flossenfäule oder ähnliche Symptome, hecheln ständig rum, haben geschwollene und verschleimte Kiemen, weil Einzeller, die sich in seinem nährstoffreichen (für die gewählten (Weichwasser-)Fische aber ungeeigneten) Wasser bis zu dem Maße gut vermehren, ab dem sie fischpathogen wirken, die Schleimhäute und das Kiemenepithel angreifen.
So, und jetzt kommen dann wieder dieselben Ratschlaggeber, die zuvor die Härte fur unbedeutend hielten, faseln was von "zu hoher Keimdichte", "andere Bakterienstämme, die die Fische nicht vertragen", und empfehlen dann den Einsatz von Mittelchen und UV-Klärern.

Und diesem ganzen Käse kann man ganz einfach dadurch entgegenwirken, dass man das Wasser (entsprechend der Herkunft seiner gepflegten Fische) ionenarm und sauer und nährstoffarm macht, und zwar mit entsprechender Wasserpflege, und somit die "Keimdichte" schon mal um Zehnerpotenzen verringert.

Es bleibt für mich immer noch ein absolutes Phänomen, warum z.B. bei Diskusfischen / in der "Diskusszene" allgemein akzeptiert ist und ein breiter Konsens besteht, diese Viecher in weichem, ionenarmem, saurem Wasser zu halten, bei anderen Fischen, die aus den gleichen Biotopen stammen, die Wasserwerte bei Haltung im Aquarium aber vernachlässigen zu wollen bzw. für unbedeutend zu erklären.

Ich bin ganz gewiss nicht der Fanatiker, der absolut gleiches Wasser im Aquarium wie im natürlichen Biotop fordert (geht sowieso nicht, is' auch gar nicht nötig), aber 'n bisschen über den Beckenrand des heimischen Aquariums, was Hintergründe und Zusammenhänge angeht, sollte man m.E. schon gucken.

--Michael
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