Hallo,
ich finde nicht, dass das Interesse an den Tieren nachlässt. Das Problem ist wohl eher finanzieller Natur oder ein zeitdefizit.
Wenn man als deutscher Druchschnittsbürger mit einem durchschnittlichen Gehalt eine Familie ernähren muss bleibt nicht mehr viel über. Da überlegt man es sich natürlich 3x, ob man eine Gruppe von 4-7 Tiere für 100€ oder mehr kauft. Zudem hat unsere Gesellschaft immer weniger Zeit. Alles wird stressiger, schneller, teuer, ... viele sind auf Montage oder haben unregelmäßige Arbeitszeiten.
Unser Hobby ist aber nun mal kostenintensiv und zeitaufwendig. Was so eine neue Aquariumaussattung kostet, brauche ich euch sicherlich nicht erzählen.
Dazu kommen noch laufende Energiekosten, die derzeit locker über 100€ bei einem handelüblichen 240l Becken mit 27°C Wassertemperatur im beheizten Raum von durchschnittlich 21 °C liegen. (ich betreibe alle becken mit Energiekostenmessgeräten)
Dann noch die Preise der Welse. "Für ein Fisch soviel Geld ausgeben - nie im Leben" waren und sind die Worte von Freunden und bekannten. Nur wer wirklich Fan ist, versteht das und wird sich solche Tiere zulegen. Das ist bei anderen Tieren nicht anders. Der Großteil hält eben die günstigen Schmuckschildkröten für 15€ das Stück im Becken, die "Verrückten" halten sich die 1000€ teure Zwergschildkröte.
Ich finde deshalb nicht, dass das Interesse nachlässt. Das ist genau so wie auch zuvor. Nur haben sich die Umstände geändert. Und natürlich die Auswahl. Wenn ich mich noch an Zeiten vor 5-10 Jahren erinnere, wo mein Händler 10 Becken hatte mit vielleicht 13 Arten und heute sehe, das er vielleicht 30 Becken hat mit 40 Arten, ist das eine ganze andere Auswahl. "Warum dann einen L-Wels kaufen für 20-60€, der sich sowieso nur versteckt, wenn ich doch auch andere hübsche bunte Fische haben kann, für 3,50€..." werden sich viele Hobby-Aquarianer sagen
MFG,firewriter
Geändert von firewriter46 (02.01.2009 um 18:05 Uhr).
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