Hi Christian
Es fehlen einige Angaben, die interessant wären.
Beim ersten Becken zum Beispiel: Wie lange läuft das Becken bereits?
Was für ein Filter ist in dem Becken in Betrieb?
Wie groß ist das Becken?
Ist es voller Pflanzen oder eher ein Welsbecken ohne größere Bepflanzung?
Da es nach dem Urlaub auftrat, kommt die Frage hoch: Was hat dein Vater gefüttert?
Ist das zweite "sep. Becken" neu aufgebaut worden?
Ich fange mal einfach an zu spekulieren.
"Becken Nr. 1" läuft schon längere Zeit.
Hat kaum Bepflanzung, aber sonst Wurzeln, Einrichtung und Bodengrund.
Wasserwechsel weniger als die Hälfte über längere Zeit.
Die folgende Auflistung zeigt, was mit den im Wasser gelösten
Ansammlungen so in einem längeren Zeitraum passiert.
Zitat:
Wir können ja mal eine vereinfachte Rechnung aufmachen.
Wir rechnen mal damit, dass wir über das Futter eine Wasserbelastung
von 100 Einheiten (E) am Tag ansammeln.
Das Leitungswasser hat einen Wert von 0 Einheiten.
Bei einem Wasserwechsel (WW) von 30% pro Woche kommen wir auf solche Zahlen:
Start bei 0 E
Woche 1 = 700 E
nach 30% WW = 490 E
Woche 2 = 490 E + 700 E = 1190 E
nach 30% WW = 833 E
Woche 3 = 833 E + 700 E = 1533 E
nach 30 % WW = 1073 E
Woche 4 = 1073 E + 700 E = 1773 E
nach 30 % WW = 1241 E
Woche 5 = 1241 E + 700 E = 1941 E
nach 30 % WW = 1359 E
Woche 6 = 1359 E + 700 E = 2059 E
nach 30 % WW = 1441 E
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Jetzt nehmen wir mal einen Mattenfilter dazu.
So ein HMF kann über Jahre recht gut laufen und das Becken bleibt stabil.
Nun geht es in den Urlaub und die Vertretung füttert nur Trockenfutter und,
wie es meist ist, etwas zu viel, weil man meint es ja gut.
Der Filter "kollabiert". HMF, die lange Standzeiten haben, neigen
dazu, irgendwann zu Dreckschleudern zu werden und
pumpen in das Becken eine hohe Keimbelastung.
Keimbelastung kann nach eigener Erfahrung zu Blähbäuchen (bei Alttieren) führen.
Frank hat ja schon erwähnt, was bei Jungtieren passieren kann,
wenn das Futter sich bei Jungtieren aufbläht.
Nun kommen noch Medikamente gegen Bakterien dazu, die einen Großteil
der noch guten Filterbakterien im Filter und im Kies abtöten.
Die toten Bakterien können dann zu einer Art Vergiftung führen.
Zitat:
Daraufhin habe ich die L46 (jung und alt) in ein sep. Becken gegeben.
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Setzt man die Tiere in ein neues Extra-Becken, geht es erst mal gut.
Zitat:
Mittlerweile sind ca. 4 Wochen vergangen ohne Probleme.
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Aber nach vier Wochen kam es wieder mal zu toten Fischen.
Es könnte nun zu einen Nitritpeak gekommen sein,
worauf angeschlagene Tiere schneller reagieren.
Wie gesagt, alles nur Vermutungen, was passier sein könnte.
Wenn jemand in lange laufenden Becken eine Urlaubsvertretung macht und
die Abläufe sich ändern, hat es schon bei sehr vielen Leuten einen
Beckenkollaps gegeben.
Alle paar Monate sollte man mal den Bodengrund gründlich von Ablagerungen
der festen Stoffe befreien und auch der Mattenfilter braucht eine regelmäßige
Grundreinigung.
Um die Anreicherung von gelösten Stoffen zu verhindern, würde ich auch immer
dazu raten, mehr aus die Hälfte des Wassers zu wechseln.
Da bei Medikamenten wie Baktopur die Filterbakterien zusammenbrechen,
würde ich immer erst mal gleichzeitig den Filter komplett säubern und
den Bodengrund sauber machen, um auch die anaeroben Bakterien im Kies zu minimieren,
da diese auch sterben und das Wasser belasten.
Während der Medikamentengabe sehr viel Wasserwechseln machen und nach der Behandlung
sollte der Filter angeimpft werden.
Gruß Ralf