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Alt 05.04.2004, 19:46   #17
Baron Ätzmolch
Ich glotz TV!
 
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Zitat:
Originally posted by welshp+5th April 2004 - 18:17 --></div><table border='0' align='center' width='95%' cellpadding='3' cellspacing='1'><tr><td>QUOTE (welshp @ 5th April 2004 - 18:17 )</td></tr><tr><td id='QUOTE'><!--QuoteBegin-Baron Ätzmolch@5th April 2004 - 16:35
Der beste Filter ist der, der am häufigsten gereinigt wird, IMHO.
--Michael
Das ist ja nun der größte Unsinn, den ich in den letzten Jahren auf dem Gebiet der Aquaristik gelesen habe!
Gruß Klaus[/b][/quote]
Tach!

Nun, zunächst einmal möchte ich dir zu deinem inhaltlich äusserst ergiebigem Kommentar gratulieren.
Ich schätze es sehr, wenn meine Diskussionspartner mit Sachargumenten ihren jeweiligen Standpunkt zu verdeutlichen wissen.

In Erwiderung deiner interessanten Erörterung möchte ich mir erlauben, meine Meinung zu diesem Thema kundzutun, auch auf die Gefahr hin, diese erneut ohne nähere Erläuterungen als "Unsinn" abqualifiziert zu bekommen.

Falls du zu der Mulmfetischisten-Fraktion gehörst, möchte ich folgendes anmerken:

Alles, was als "Abfallstoff" im Aquarium noch in festem Zustand vorhanden ist (Kot, Pflanzen- und Futterreste), kannst durch einfaches Auswaschen des Filtermaterials oder Absaugen beseitigt werden, *bevor* es in Lösung übergeht.
Wenn du aufgrund guter Wasser- und Filterpflege von Anfang an keine hohe organische Belastung des Wassers hast, hast du auch keine Probleme mit (für Fische UND Bakterien teilweise giftigen) Stoffwechselzwischen- und -endprodukten, die eben gerade durch Mineralisation der organischen Stoffe entstehen.

Stoffaustrag im Aquarium ist IMMER besser als Stoffumwandlung.

Falls du zu den Bakterienfetischisten gehörst, nimm bitte folgendes zur Kenntnis:

Ich stimme überein, dass ein Aquarium ohne funktionierende Bakterienpopulation auf Dauer eben *nicht* funktioniert.

Aber: Wenn die Hersteller von motorbetriebenen Innen- und Aussenfiltern (die den ganz überwiegenden Teil der Ausstattung des Otto-Normalverbraucher-Aquarianers darstellen), deren Pumpen locker einige hundert (bzw. tausende) Liter Wasser pro Stunde durch einen Filterkorb von wenigen Kubikdezimetern (wenn überhaupt) Volumen ziehen, mit der grossartigen "biologischen Filterung" werben, die ihre Produkte zu leisten im Stande sind, dann lach' ich da nachher mal 'n bisschen drüber.
Die Dinger sind allesamt mechanische Filter, mit marginaler biologischer Filterung als nettem Nebeneffekt, was solange gut geht, bis der Filter nicht vor lauter Dreck verschlammt.

Ein rein biologisch wirksamer Aquarienfilter, das wäre bei den üblichen Besatzdichten mit Fischen ein Teil, das ein Vielfaches des Aquarienvolumens benötigte, mit einem Durchlauf pro Stunde von einem Bruchteil des Aquarienvolumens, und somit absolut unpraktikabel.

Wer jetzt Angst hat, den Filter öfter zu reinigen, weil er/sie dadurch befürchtet, die mühsam aufgebaute "nützliche" Bakterienpopulation auszurotten, dem kann ich nur sagen: Reinige richtig!

Es geht doch nun wirklich nicht darum, das Filtermaterial klinisch rein waschen zu wollen. Mensch, wenn nur eine Bakterienzelle übrigbliebe, dann hätte man nach 24 Stunden wieder 4,7 x 10^21. Aber nach Filterreinigung bleibt eben nicht eine, sondern Millionen von Bakterien übrig.
Und das Wasser im Becken ist ja auch noch da (und wird eben nicht gleichzeitig gewechselt), und die Einrichtungsgegenstände im Aquarium, und evtl. der Bodengrund, das sind Abertrilliarden von Bakterien.

--Michael
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