hey Walter(chen),
erst mal muss ich was los werden: wir reden uns hier die Köpfe über ein recht komplizietes Thema heiss, und es hat immer noch keiner ausfällige Bemerkungen gemacht. kommt in den heutigen Foren nicht mehr oft vor. Mal am Rande bemerkt :spze:
Zitat:
Häng einen Sprudelstein ins Becken (einen ordentlich aufgedrehten), und die Fische werden fast schlagartig wieder ruhig atmen und in ihre normalen Beckenbereiche ziehen.
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Ei schau - genau das ist der Punkt, da sage ich, die Beobachtung ist richtig, die Ableitung aber nicht

Häng einen Luftschlauch OHNE Ausströmerstein ins Becken und die Fische flitzen wie die Sau von dannen.

Hat aber (ME=meines erachtens) null mit der Sauerstoffsättigung zu tun, sondern mit einem Fluchtreflex der einsetzt, wenn sich die -Achtung- Schallverhältnisse unter Wasser ändern. Kann man auch (habe ich früher gerne mal mit meinem Wohnzimmerbecken gemacht *lol) mit einer saftigen Bassbox simulieren, selber Effekt

Der gemessene Sauerstoffgehalt steigt nur langsam an, niemals sprunghaft.
Zitat:
Gut ist IMO auch, dass durch den Sprudelstein eine Strömung von den Bodenschichten Richtung Oberfläche erzeugt wird (und eine Vermischung der Schichten und natürlich eine Retourströmung).
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Da gebe ich Dir natürlich 100% Recht, keine Frage.
Die erzielte Umwälzleistung ist allerdings schwächer wie ein entsprechender Motorfilter. Was gegen die Luftumwälzung spricht ist zudem die kreisförmige Strömungsausbreitung, das ist etwas, was in der Natur nur sehr selten vorkommt, hier ist der "natürlichere" Effekt eine Fließrichtungserzeugung mit sanfter Gegenströmung in der Bodenregion. Aber da kommen wir denke ich mal schon viel zu weit vom Thema ab
Zitat:
Außerdem gibt der Sprudelstein etwas Sicherheit.
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Auch da muss ich dir natürlich Recht geben, keine Frage. Ich betreibe auch in einigen Becken zusätzliche Lufthebefilter die neben der erzeugten Strömung auch noch wunderbar das Wasser "sauber" halten sollte der Motor mal versagen *lol
Was leider nicht ausbleibt .... *seufzel
In der wirklich heissen Jahreszeit läuft ein zusätzliches Back-Up System mit Luftschläuchen, just for safety.
Zitat:
Alleine Strömungserhöhung ist auch nicht immer das Gelbe vom Ei, um die Sauerstoffsättigung des Wassers zu erhöhen. Bei zu starker Strömung sieht man die Welse dann oft fast gar nicht mehr, da sie sich irgendwo im Strömungsschatten verstecken (diese Erfahrung hab ich selbst in meinem L 134 Becken mit anfangs 4 Pumpen gemacht, inzwischen, bei nur noch 2 Pumpen und einem Blubberstein, sieht man die Fische auch mal ). Den meisten Fischen (Harnischwelsen) ist nicht die Strömung ansich wichtig, sondern ein hoher Sauerstoffgehalt des Wassers. Den kriegst Du, auch wenn Du´s nicht glaubst, auch mittels Sprudelstein.
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Äh - STOPP - nicht das wir Missverständnisse erzeugen:
Ich bin weder generell gegen Sprudelsteine im Becken (auch wenn ich der Meinung bin, der blanke Schlauch tut es auch...) noch sage ich, dass eine ausreichende Sauerstoffsättigung nicht auch mittels Luftpumpe erzeugt werden kann. Und das es gerade für Harnischwelse oftmals zu viel Strömung gibt, keine Frage.
Nur: eine optimale Sauerstoffsättigung gerade in hochtemperierten Becken lässt sich äusserst schonend auch mit einem richtig dimensionierten und vor allem richtig ausgerichteten Innenfilter erzeugen. Es ist hier nur darauf zu achten, dass der Filter nicht einfach sinnlos das Wasser durchs Becken bläst, sondern eben ein Maximum an Oberflächenbewegung erzeugt, was dann auch in einer recht schwachen restlichen Strömung resultiert.
Optimal ist (ME) die Verwendung dieser doof aussehenden Endstücke, die entfernt an eine Schaufel erinnern. Die lassen sich wunderbar so ausrichten, dass das Wasser vom Filterausfluss in einem ca. 45 Gradwinkel an die Oberfläche geleitet wird, wo es dann in leichten Wellenbewegungen dahinströmt. Richtig dimensioniert von der Filterleistung her hälst du damit auch bei Wassertemperaturen um die 30 Grad eine maximale Sauerstoffsättigung aufrecht, ohne eine besondere Strömung zu erzeugen.
Ich zeig Dir das dann aber mal Vor-Ort *lol
Zitat:
Und zwei (oder natürlich mehr) voneinander unabhängige Systeme, wie Motorpumpe und Membranpumpe, geben natürlich mehr Sicherheit als ein nur von einer "Maschine" abhängiges "Sauerstoffanreicherungssystem" im Becken
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hier bekommst du natürlich Standing-Owätschööns von mir, ganz klar! Denn gerade im heissen Sommer kann ein nicht wirklich unmittelbar bemerkter Ausfall der Pumpe / des Filters in kürzester Zeit zum Desaster werden. 2 Systeme sind da besser als eins und jedem ans Herz zu legen!
