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Originally posted by Walter@1st December 2004 - 23:54
Die höhermolekularen Huminstoffe, die Huminsäuren, sind aber im sauren Bereich nicht mehr gut löslich, sie fallen schon bei einem pH < 7 sukzessive aus, wenn sie wieder deprotoniert werden, gehen sie wieder in Lösung (im basischen Bereich).
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Mahlzeit!
Würde schon mal dafür sprechen, dass Huminsäuren (im sauren Bereich) als Puffersubstanz wegfallen, weil sie gar nicht gelöst vorliegen.
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Andererseits stören Huminsäuren das Löslichkeitsgleichgewicht von Calcium, d.h., die Huminsäuren als starke Komplexbildner, entziehen das Ca++ dem System ("umschließen") (CaCO3 + Ca++ <=> Ca++ + CO3-- , Löslichkeitsprodukt 10 ^-8,42), da das Gleichgewicht bei der Reaktion des Komplexbildners mit dem Ca++ stark auf der rechten Seite liegt.
Das heißt, es wird immer weiter CaCO3 gelöst, und dadurch natürlich auch viele Karbonatgruppen frei (Puffer ).
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In unserem hier besprochenen Fall (geringer Leitwert, keine oder sehr geringe Härte) ist aber kein Calciumkarbonat vorhanden, folglich auch nicht viele (respektive keine) "freien" Karbonatgruppen (nix Puffer).
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Das heißt aber übrigens auch, dass die huminstoffreichsten Gewässer nicht saure Gewässer sind ("Rio Negro"), sondern basische Gewässer (z.B. Pflanzenbereiche im Neusiedlersee - "tief cola farben").
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Zu den huminstoffreichsten Gewässern, die es in unseren Breiten so gibt, zählen wohl ganz sicher die in Moorgebieten. Und die reagieren sauer wie die Sau. Und Calciumkarbonat enthalten die auch so gut wie keines (jedenfalls nicht die Gewässer aus Hochmooren (Stichwort "Schwarztorf")).
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Bin aber kein Chemiker, war nur "einer meiner kleiner" Versuch der Erklärung, bitte um keine "Nobelpreisträger-verlangenden Nachbohrungen"
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Hab' gar nich' nachgebohrt. Trotzdem gibt's zu dem Thema noch erheblichen Klärungsbedarf, oder?
--Michael