Hallo Stefan,
mit einigen dieser Schritte kannst Du den ein oder anderen neuen Bewohner schon in den Himmel schicken, ohne das dies hätte sein müssen. Zwei Wochen keinen Wasserwechsel bei heiklen Welsen, noch dazu in einem kleinen Becken, können tödlich sein.
Deine Umsetzaktion aus dem großen ins kleine Becken beweist auch nur, daß Deine "Altfische" entweder ein gutes Immunsystem haben - oder nicht. Die Tiere können auch an der neuen Umgebung erkranken. Ob sie auch sterben würden, wenn Du neue Fische in ihr Becken setzt, ist äußerst fraglich. Dann haben sie nämlich keinen so erheblichen Umsetzstreß...
Punkt vier bedeutet außerdem, daß ich Fische auswählen muß, die ich eventuell opfern kann. Um jetzt ethische Fragen komplett außer Acht zu lassen: Nimmst Du da die teuersten und heikelsten? Glaube ich nicht. Aber genau die müßtest Du eigentlich nehmen, um überhaupt zu sicheren Ergebnissen zu kommen...
Wenn ich heikle Fische habe, dann halte ich die allein. Alle anderen bekommen keine Quarantäne.
Liebe Grüße, Martin.
P.S. Fremdgehen vermeidet man am besten durch Meiden des anderen Geschlechts. Das ist ungefähr genauso gut möglich, wie nicht ab und an neue Fische zu kaufen. Mit einem gewissen Risiko muß man doch leben *fg*...
Zitat:
Zitat von Stefan
Hallo !
Zuerst muss man sich einmal fragen, lohnt sich "Quarantäne" d.h. kann ich den Verlust meiner lange Zeit gepflegten Aquarienfische verkraften bzw. riskiere ich einen Totalausfall.
Dann sollte man sich im Klaren sein, was unter "Quarantäne" im aquaristischen Sinne zu verstehen ist.
Es ist nicht damit getan, die neu erworbenen Fische in ein separates Becken zu setzen, vier Wochen darin zu halten und dann z.B. in ein großes Gesellschaftsbecken zu entlassen- Falsch, Falsch, Falsch.
Step by Step - Quarantäne-Aktion für ein großes Gesellschaftsbecken
1. Neue Fische in ein separates kleines eingefahrenes Becken setzen
2. Zwei Wochen in diesem Becken keinen Wasserwechsel machen bzw. nur sehr sehr wenig Wasser austauschen.
3. Nach der zweiten Woche (sollten die neuen Fische noch leben) Wasser vom großen Gesellschaftsbecken in das kleine Quarantänebecken wechseln. Ich machs täglich und steiger die Dosis.
4. (Wichtigster Punkt) Nach vier Wochen Testfische aus dem großen Gesellschaftsbecken in das kleine Quarantänebecken setzen. Sie sollen anzeigen, ob die scheinbar gesunden neuen Fische Krankheitsüberträger sind. Sicherer ist, mehrere Testfische unterschiedlicher Arten einzusetzen.
5. Wenn alles O.K., dann nach 6 - 8 Wochen täglich etwas Wasser aus dem Quarantänebecken ins große Gesellschaftsaquarium wechseln.
6. Ist alles O.K., dann können nach etwa 8 Wochen die neuen Fische ins Zielaquarium gesetzt werden.
Quarantäne im aquaristischen Sinne zielt auf den Schutz des bisherigen Fischbestandes ab. Allerdings gibts es keine 100%ige Sicherheit, sich bei neuen Fischen doch nichts einzuschleppen. Der Beste Schutz seines eigenen Fischbestandes ist, keine neuen Fische zu erwerben.
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