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Alt 13.08.2005, 13:38   #9
Studzi
Babywels
 
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Registriert seit: 13.08.2005
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Moin Zusammen!
bin zwar Newbie hier aber lang genug Fischmann um einige Tipps gegen zu können. Zum Thema (oder eher Problem) Malawi und L-Welse:

Eigentlich findet man die Farbenpracht in Seewasserbecken toll, man möchte sich aber aus kostengründen lieber an Malawibarschen vergreifen. Zudem erklärt einem der Händler Malawis machen alles mit und sind pflegeleicht. Und nachdem im Meerwasser auch noch bunte Grundeln verfügbar sind werden im Malawibecken auch gerne L-Welse als Ersatz gepflegt. Soviel zur Theorie.

Ich möchte einige ERfahrungen schildern die nicht Theorie sind, sondern die aus einer zeit stammen, als ich auch diese Komplexe hatte:

0) Malawis und L-Welse können in handelsüblichen Leitungswasser gemeinsam gehalten werden- Solange es nicht butterweich oder knüppelhart ist- Es muss frei von Schadstoffen sein und für die meisten Arten mit Sauerstoff und Strömung versehen werden.

A B E R :

Problem 1) Mit diesem Kompromisswasser wirst Du jedoch weder Deine gewünschten farbenfrohe Malawis haben, geschweige denn L-Welse glücklich machen. (Von Züchten gar nicht zu reden.)

Problem 2) Höhere Temperaturen die die meisten L-Welse (ausser Chaetostoma) zum Wohlfühlen benötigen, lässt Malawis sehr schnell altern (wachsen und fressen wie Zuchtferkel)

Problem 3) überhöhte Temperaturen lässt Malawis noch agressiver werden als viele bereits von Hause aus sind. Es muss entweder sehr stark reduziert werden oder die Regel ist das Becken zu überfüllen um die Agression zu verteilen.

Problem 4) Mit diesem übersetzten Becken, das Zudem meist ein reines Felsbecken ist, ist man sehr beschäftigt um die Wasserwerte einigermasßen im Griff zu behalten.

Problem 5) L-Welse nur als Staubsauger mit Futterresten am Leben zu erhalten geht nicht lange gut- Sie hungern und gehen ein.

Problem 6) Die meisten L-Welse sind keine reinen "Algenputzer" als diese oft verkauft werden. d.h. Es muss zugefüttert werden.

Problem 7) Erhöht man die Futtermenge (vor allem Lebenfutter und Proteinreiches Futter) damit für die Welse mehr bleibt, platzen die Malawis aus allen Nähten und haben oft Darmprobleme (Flagelatten/Darmverschluss) , da Arten der Mbunas (z.B. Pseudotropheus/Melanochromis/Labidochromis usw.) eher "pflanzlich" versorgt werden sollten. Solltest du Hauptsächlich Malawis des Freiwassers pflegen wollen (Aulonocara, Copadichromis, Scienochromis, Protomelas usw.) dann nehem die dieses Mehrfutter ohnehin dankend an.

Problem 8) L-Welse und Malawis (Mbunas) beanspruchen die gleichen Höhlen. Malawis setzen sich im Normalfall durch. Stress für die Welse - Sie stellen das ohnehin schlechte Fressen unter diesen Bedingungen ein - und gehen ein.

Problem 9) Malawis sind bereits zigfach nachgezüchtet und relativ Medikamentenstabil. Die Großzahl der L-Welse sind nach wie vor Wildfänge und sind nicht sonderlich tolerant gegenüber starken Medikamenten ( die im Falle von Flagelatten usw. nötig sind)

Für einen Anfänger bzw. Malawineuling kann ich nur raten ---> F i n g e r w e g !

... L-Welse und Malawis gehören nicht zusammen. ...es gibt da zwar eine KOmbination mit speziellen Arten aber dazu vielleicht einmal mehr.

Grüsse und schönes WE. -Sascha-
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