Hi Leute,
ich finde nicht, daß man in diesem Forum auch nur annähernd davon sprechen kann, daß Anfänger niedergebügelt werden oder unerwünscht sind.
Aber wenn ein solcher Beitrag kommt, der irgendwie so den "Ich habe der Weisheit letzter Schluß gefunden" Eindruck erweckt, dann aber völlig undifferenziert eine solche Aussage in den Raum stellt, die noch nichtmal so uneingeschränkt richtig ist, dann muß sich der Poster nicht zu sehr über solche Antworten wundern. Etwas komplizierter ist das mit der pH-Senkung nämlich dann doch schon. Man hätte es durchaus auch anders rüberbringen können als so.
Natürlich sollten sich die Leute, für die das ein "alter Hut" ist, auch etwas zusammenreißen in ihrem Ton. Denn als sie das erste Mal von diesem "alten Hut" gehört haben, waren sie sicher auch ganz begeistert davon und wollten jedem diese neue Erkenntnis mitteilen. Ich glaube keiner von denen wäre über ein solches Feedback begeistert gewesen.
So, nun noch was zum Thema:
Natürlich ist die Senkung des pH Wertes durch Torf ganz maßgeblich von der KH abhängig. Wer hartes Leitungswasser hat, wird von deinem Torf nicht viel merken oder er muß so viel Torf reinkippen, bis es schon wieder eher Schaden anrichtet als Nutzen, abgesehen davon, daß er in der tiefbraunen Suppe dann gar nicht mehr sehen kann, ob es den Fischen besser gefällt

. Die Torfmenge muß entsprechend den Bedingungen gewählt werden. Ein Strumpf voll als Standardmenge für jede Beckengröße und Wasserhärte ist sicher keine zulässige Empfehlung.
"Harter Tobak" ist Torf aber sicher nicht. Ich denke, Torf ist mit die schonendste und langsamste Art und Weise, das Wasser anzusäuern. Alternativen wie Eichenextrakt z.B. sind da wesentlich brutaler. Mit anderen Worten, man sollte jetzt hier den Einsatz von Torf nicht verteufeln, es ist schon eine gute Sache, aber man muß wissen, was man tut und ob es für die Fische überhaupt nötig ist. Manchmal ist einfach sauberes Wasser mit gleichbleibendem, aber etwas zu hohem pH die bessere Alternative zu ständigen Schwankungen nach einem Wasserwechsel und zu viel Zugabe von ansäuernden Mitteln.
Achja und auf CO2-pH Berechnungstools reagiere ich immer allergisch, besonders, wenn man gleichzeitig von Säürezugaben spricht

Also, wenn man mit Torf, Eichenextrakt etc. Huminsäuren zuführt, dann mann man damit nicht mehr den CO2-Gehalt berechnen. Das klappt nur, wenn CO2 die einzge Säure im Becken ist. Andernfalls müßten die meisten meiner Fische längst tot sein, weil ich gigantische CO2 Werte haben muß.
Gruß,
Rolo