Noch was!
@Benjamin: Kannst du dir vorstellen, daß ich zwar sehr häufig die große Klappe habe, aber noch nie wirklich jemandes Kenntnisse in Frage gestellt habe (auch bei der Diskussion um den L316 (?) ging es mir nicht um die Kenntnisse, sondern um die Formulierung)? Ich werde das auch nie tun, solange das mit mir keiner macht. Aber wieso mußt du mich bitte fragen, was in meiner Vorstellung steht und was nicht? Ich habe mal deine Vorstellung gelesen. Du hast ja schon immerhin zwei Jahre Fische. Wenn ich auch zugeben muß, daß ich nach zwei Jahren noch nicht soviele Jungfische in einem Becken schwimmen hatte, bist du doch mal in erster Linie ein richtiger Grünschnabel. Jetzt will ich dir mal was sagen: Auch wenn die letzten zwei Jahre keine Fische hatte, kann ich doch ganz beruhigt sagen, daß ich schon auf acht bis zehn Jahre aktive Aquaristik zurückblicke. Nach zwei Jahren dachte ich auch, ich wüßte viel. Je mehr ich aber las und Leute (die wirklich Ahnung hatten) kennenlernte, umso mehr stellte ich fest, daß Aquarianer sein nicht bedeutet, die L-Nummernliste auswendig (ich konnte auch alle Details aller (nicht nur Welse) gängiger Arten in meiner Zoohandlung, schließlich wollte ich besser sein als die Verkäufer, was leider keine große Leistung war und nach wie vor ist; wie das bei dir ist weiß ich nicht) zu können und die verschiedensten Autoren exakt zu rezitieren. Auch ist es mehr, als Fische nachzuziehen, deren Nachzucht nach "Kochrezept" funktioniert. Deshalb muß ich mir auch nicht von dir anhören, daß ich noch keine Zebras nachgezogen habe - die werden bei uns relativ häufig nachgezogen. Viel reizvoller ist es doch, Fische zu züchten, die noch keiner "geknackt" hat, bzw. wo es noch erhebliche Schwierigkeiten gibt. Frag doch mal nach Arten, die wirkliche Probleme bereiten - Pterosturisoma, Lamontichthys, Hypoptopoma - da gehört mehr dazu, als sich mal der L-Welszucht zu widmen (ich weiß, daß das keine L-Welse sind, aber auch da könnte ich einige aufzählen.) Aber auch so etwas begreift man, wenn man länger Aquarianer ist. Genauso, daß eine gewisse Konstanz im Fischbestand auch seinen Reiz hat - wenn mir verschiedene Züchter erzählen, die "hätten sie auch schon mal gezogen", dann sprechen die meisten nicht von einer Brut, sondern mindestens zwei. In einem Bericht von Peter und Martin Hoffmann zur Nachzucht eines Salmlers stand einmal mehr oder weniger: einmal ist keinmal...
Ich weiß ja nicht, wie exzessiv du die Aquaristik betreibst (zehn Becken zu besitzen heißt gar nichts!), aber bei den Leuten, die ich kenne, kommen nach zwei Jahren mehr als 80% der Kenntnisse aus Büchern und sehr wenig aus eigener Erfahrung - was ich keinem zum Vorwurf mache, aber für mich bist und bleibst du Grünschnabel.
Auch wenn ich jetzt wieder die große Klappe hatte, mich Leute nicht mehr leiden können, ... - 'ne Entschuldigung gibt's von mir diesmal definitiv nicht. Das ist meine Meinung.
Grüße, Martin.
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