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Alt 28.10.2003, 15:00   #26
Claus Schaefer
L-Wels
 
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Kursiv oder nicht kursiv,

ist eigentlich keine so schwierige Frage.

Kursiv werden lediglich Gattungs-, Untergattungs-, Art- und Unterartnamen gedruckt, alles andere nicht. Also weder Familie, Ordnung und Klasse noch zwischengeschobene Abkürzungen oder angehängte Varianten kursiv. Gattungsnamen beginnen mit einem Großbuchstaben, Artnamen mit einem Kleinbuchstaben. Beispiele:
Clupea harengus
Corydoras sp. aff. julii
Hypoptopoma sp. „Amapá“

Dabei handelt es sich um Empfehlungen des ICZN = International Code for Zoological Nomenclature, nicht um Muss-Bestimmungen. Eine Veröffentlichung wird daher nicht ungültig, wenn sie diesen Empfehlungen nicht folgt. Anders ist es bei den nomenklatorischen Vorschriften; da kann ein grober Fehler (etwa kein Holotypus festgelegt) zur Ungültigkeit führen.
Die Empfehlungen haben vor allem den Sinn, die Veröffentlichungen eindeutig, einheitlich und damit leichter lesbar zu halten. Deshalb braucht man in Überschriften oder Buchtiteln Gattungs- und Artnamen nicht kursiv zu schreiben, da ist es ohnehin auffällig genug.

Auch für die Schreibweise der Autoren und des Datums der Veröffentlichung gibt es nur Empfehlungen: Autorennamen sollen nicht abgekürzt werden (also nicht L. für Linnaeus), der Autorenname soll ebenfalls durch eine andere Schrift- oder Druckart hervorgehoben werden (z. B. durch KAPITÄLCHEN [richtige Kapitälchen gibt’s hier nicht, deshalb die etwas größeren Großbuchstaben]) und nach einem Komma soll die Jahreszahl der entsprechenden Veröffentlichung folgen – das lassen manche auch weg. Klammern um die letzten beiden Angaben bedeuten, dass die Art ursprünglich in einer anderen Gattung geführt wurde.
Silurus glanis LINNAEUS, 1758
Silurus aristotelis (AGASSIZ, 1857)

Kursive Grüße
Claus
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