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Alt 29.10.2014, 13:58   #1
ebrau
Wels
 
Registriert seit: 22.11.2012
Beiträge: 65
Böse Welse bei Transport verstorben

Hallo,

zunächst einmal: Ich könnte mich in den Allerwertesten beißen, dass ich einem Transport von überhaupt zugestimmt habe.
Der Käufer war sich sicher, dass die Tiere das ohne Weiteres überstehen, da er sich wohl schon mehrfach aus allen Teilen Deutschlands Fische hat schicken lassen.
Er wollte zunächst, dass ich Sauerstofftabletten mit in die Tüten gebe. Da aber auf der Packung steht, dass diese für Welse ungeeignet seien und ich auch von anderen Seiten hörte, dass man Welse nicht mit Sauerstofftabletten transportieren soll, haben wir uns dann darauf geeinigt, dass er keine Tabletten zum Verpacken mitgibt.

Am Abend und nochmal am Morgen vor der Abholung habe ich einen Wasserwechsel gemacht. Die Tiere wurden am Tag vorher nicht mehr gefüttert.

Gestern gegen 13 Uhr hat das vom Käufer beauftragte Transportunternehmen 12 meiner L183 Nachzuchten ca. 3 cm/Tier abgeholt.
Ich habe die Tiere im Beisein und Hilfe des Fahrers, nach Vorgabe des Käufers jeweils zu viert in Fischtransporttüten verpackt und diese mit Zeitung umwickelt. Es waren ca 1/3 gut durchlüftetes Wasser und ca 2/3 Luft. Die 3 Tüten habe ich dann halb schräg in die Styroporkiste gepackt und diese dann noch mit genüllter Zeitung ausgestopft, sodass die Tüten 1. nicht hin und her rollen und 2. das sie halt nochmals kälteisoliert sind. Der Käufer hatte dem Transportunternehmen die Tüten, sowie das gesamte restliche Verpackungsmaterial (außer Zeitungen) mitgegeben. Vom Fahrer habe ich mir den guten Zustand der Tiere beim Eintüten nochmal extra quittieren lassen. Ich habe noch dem Fahrer gesagt, dass ich die Tüten etwas zu klein finde (Gesamtfassungsvermögen 3 Liter).
Ich erfuhr erst am Vortag, dass sie nicht am gleichen Tag, sondern erst am nächsten Morgen beim Käufer ankommen sollen. Sie kommen hier aus Schönefeld, sollten laut Fahrer zuerst zur Sammelstation nach Bad Hersfeld kutschiert werden und dann von Bad Hersfeld nach Halle (Saale). Irsinn – die sind doch an Halle vorbei gefahren, warum müssen sie mit den Tieren erst noch die doppelte und dreifache Strecke fahren!?
Darum hatte ich mit dem Käufer noch einmal telefoniert und er sagte das wäre ok so, obwohl ich mir da Sorgen gemacht habe.
Der Fahrer, der die Fische bei mir abholte, versicherte mir, dass die Tiere sorgfältig behandelt und über Nacht in einem beheizten Raum stehen werden.

Soweit so gut... oder schlecht, wie sich dann heute Morgen herausstellte.

Der Käufer rief mich heute früh um 8:25 Uhr an und berichtete mir, dass alle 12 Tiere tot angekommen seien.
Er hat sie wohl im Beisein des Fahrers ausgepackt und auch fotografiert. (Bilder habe ich nicht gesehen). Die Temperatur hat er mit 19°C gemessen - eingepackt habe ich sie mit 25/26°C. Eine der Tüten soll bei Ankunft nicht mehr ganz pralle mit Luft gefüllt gewesen sein.
Ich war absolut geschockt und hätte mich ohrfeigen können, dass ich dem Transport zugestimmt habe.
Ich vermute, trotz oder gerade wegen der 19°C bei Ankunft, dass eine Unterkühlung während des Transportes und/oder der Lagerung in der Halle, schuld am Sterben der Tiere ist. Sicher war das Wasser über Nacht noch mehr abgekühlt und hat sich bei der Fahrt von Bad Hersfeld nach Halle wieder ein wenig erwärmt. Gesamte Transportzeit war ca 18/19 Stunden.

Was meint ihr? Was kann der Grund des Sterbens sein?

Ich vermute nun, dass er das Geld zurück haben möchte, was ich jedoch nicht ganz einsehen würde, da ich ihm auch im Vorfeld schon geschrieben habe, dass der Transport auf sein Risiko geschieht. Ich hatte ursprünglich in der Kleinanzeige einen Transport ausgeschlossen, habe mich dann aber von dem netten älteren Herrn dazu überreden lassen.

Wir haben ausgemacht, dass wir heute Abend nochmal telefonieren, da ich los musste. Ich weiß überhaupt nicht, wie ich mich nun verhalten soll.
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Gruß
Elke

In memoriam Franzi +18.01.2013
https://www.tagesspiegel.de/berlin/n...t/8915032.html
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