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Alt 08.02.2003, 13:23   #16
trewavasae
Jungwels
 
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Beiträge: 42
Hallo „Eierkohlen“ - Interessierte

Also, die Gattung Tropheus kommt mit mehreren Arten im Tanganjikasee in Ostafrika vor.

Ph-Wert: 7-9,5
Gesamthärte: 7-11
Karbonathärte16-18
Leitfähigkeit: ca. 600
Temperatur: ca. 25°C

Innerhalb dieser Arten kommen die Fische in den vielfältigsten Varianten vor. Dabei sind viele recht ansprechend gefärbt - es gibt aber auch Populationen in tristen uni Tönen.
Alle Tropheus sollten nicht als „Anfängerfische“ ausprobiert werden auch wenn sie als Jungtiere noch so niedlich aussehen. Sicher gibt es hier Parallelen mit einigen L-Welsen.
Entschließt man sich Tropheus zu halten sollte man sich einige Besonderheiten dieser Fische bewusst sein.

1. Tropheus hält man in den größtmöglichen Aquarien. 300 l sollten hier die unterste Grenze darstellen. Nach oben natürlich keine Grenzen gesetzt. Der Tanganjikasee z.B. ist ca. 34000 km² groß.

2. Tropheus sind Aufwuchsfresser. Sie fressen im See hauptsächlich Algen und die im Aufwuchs lebenden Organismen. Im AQ versuchen die Tiere möglichst vegetarisch zu ernähren. Auf keinen Fall Rote Mückenlarven, Pellets, Enchyträen, Tubifex oder Ähnliches füttern. Tropheus haben einen sehr langen Darmtrakt und auch ein „Hungertag“ pro Woche schadet ihnen nicht.

3. Tropheus sind gesellige Fische die im See teilweise in großen Gruppen auftreten. Ideal ist daher wie hier schon richtig gesagt mit einer großen Anzahl Jungtiere zu beginnen. Hier setzt aber meistens nicht die Vernunft sondern die Geldbörse eine zu geringe Obergrenze.

4. Mann sollte das AQ nicht mit zu vielen Steinen voll stopfen. Lieber einen großen Stein den dann das jeweils dominierende Männchen als Territorium beansprucht und von dort Weibchen aus dem Schwarm anbalzt.

5. Durch die hohe Individuenanzahl im Aquarium und den hohen Stoffwechsel braucht das Tropheusbecken eine großzügige Filteranlage die dann natürlich auch regelmäßig gereinigt werden muss.

6. Vergesellschaftet werden kann man Tropheus z.B. mit Petrochromis Arten und Aulonocara aus dem Malawisee. Auch mehrere Tropheus Varianten in einem AQ sind möglich. Dabei gilt je Ähnlicher im Äußeren umso höher die Gefahr der Bastardisierung.


Tropheus duboisi bringt noch ein paar Besonderheiten mit. Sie werden größer (ca.14 cm) als andere Tropheus und sollen im See sogar paarweise vorkommen dort aber von anderen Tropheus in tiefere Wasserschichten abgedrängt werden.
Bei mir leben zur Zeit u.A. in einem 640 l Becken ein ausgewachsenes Paar T. duboisi mit ca 30 P. trewavasae zusammen. Ohne Probleme!

Doch nun genug der Besserwisserei. Unten seht ihr noch das Weibchen meiner T. duboisi mit zwei T. moorii „Mpulungu“.

Gruß Mario :vsml:
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"Nur tote Fische schwimmen mit dem Strom"
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