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Alt 19.11.2012, 19:49   #1
Rohga
L-Wels
 
Benutzerbild von Rohga
 
Registriert seit: 03.05.2010
Beiträge: 315
PH Wert driftet ab

Hallo zusammen!

Vor einiger Zeit stellte ich in meinem einem meiner Becken ein Garnelensterben fest.
Anfangs habe ich mich deswegen nicht weiter beunruhigt.
Als es immer mehr wurden, habe ich dann doch die Wasserwerte mal geprüft. Ich stellte einen PH von 4,5 im Becken fest.
Erstmal hat es mich beunruhigt und ich führte einen WW durch. Jetzt habe ich diese Werte aber auch in anderen Becken festgestellt.
Das Ausgangswasser (Regenwasser) hat die Werte:
PH 7
KH 1-2
GH 2-3
LW 30

Das Wasser aus dem AQ hat die Werte:
PH 4,5
KH 1-2
LW 120
NO3: 40-50
GH habe ich nicht gemessen

Die Becken werden alle über HMF gefiltert und haben Sand als Bodengrund. Viele Wurzeln sind nicht in den AQs. Z. T. sind Ton- oder Schieferhöhlen oder Schieferplatten in den Becken.
Also, ich bin nicht der Wasserwerte-Experte. Das was ich mir bisher angelesen habe, sagt mir, dass bei einem niedrigen KH der PH abdriften kann. Und das wohl auch der Nitratwert dazu beitragen kann, dass der KH "geknackt" wird. Aber sind die Werte wirklich so grenzwertig?
Muss ich mir überhaupt Gedanken oder Sorgen wegen des PH-Wertes machen?
Kann ich dieser Entwicklung ohne viel Panscherei entgegenwirken?
Macht das überhaupt Sinn?
Hätten die Garnelen nicht schlapp gemacht, wäre es mir weiter gar nicht aufgefallen.
Wenn ich das bisher richtig verstanden habe, macht der niedrige PH-Wert den Fischen nicht unbedingt was, jedoch das rauf und runter der Wasserwerte beim WW.
Was sagt bzw. empfehlt ihr?

Freue mich auf eure Antworten.

Gruß,

Eric
Rohga ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2012, 21:11   #2
Suckermouth Jo
Welspapa
 
Benutzerbild von Suckermouth Jo
 
Registriert seit: 30.03.2010
Beiträge: 114
Hallo
Wenn KH und GH sehr tief sind hat das Wasser kaum Pufferwirkung. pH 4,5 ist nur für wenige Wasserorganismen ideal. Ein bisschen Panscheri muss sein, nämlich zumischen eines Wassers dass etwas mehr Ca und HCO3 IOnen enthält. Wie sieht es mit dem Leitungswwasser bei dir aus wegen Härte? Evt. das abstehen lassen und über Aktivkohle filtrieren

Gruss
Jo
Suckermouth Jo ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2012, 21:24   #3
hp924
Wels
 
Registriert seit: 20.10.2012
Beiträge: 54
Hallo Eric,

hast Du Fische, die solch extrem labile, saure und mineralarme Werte brauchen, bzw. gewöhnt sind ?

Bei mir würden da die Alarmglocken klingeln, wenn der pH unter 6 rutscht.
Ist ja auch kein Puffer mehr da, mit der niedrigen KH.

Ich würde das Regenwasser mit LW mischen und so die Werte langsam wieder in
m.M. günstigere Gegenden bringen.

Gruß Herbert
__________________
LDA16, L183, CW019, Hyphessobrycon amandae, Microdevario kubotai, Boraras urophthalmoides, Boraras brigittae, Neocaridina chocolate, Neocaridina Bloody Mary
hp924 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2012, 21:26   #4
hp924
Wels
 
Registriert seit: 20.10.2012
Beiträge: 54
Da war einer schneller
__________________
LDA16, L183, CW019, Hyphessobrycon amandae, Microdevario kubotai, Boraras urophthalmoides, Boraras brigittae, Neocaridina chocolate, Neocaridina Bloody Mary
hp924 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2012, 21:53   #5
Bensaeras
L-Wels Gott
 
Benutzerbild von Bensaeras
 
Registriert seit: 17.06.2006
Beiträge: 1.147
Hi,

haben die Herren das denn schon einmal ausprobiert, ein Becken mit PH 4,5 zu betreiben? Erfahrungsgemäß ist das für viele Salmler und Welse gar kein Problem - bei den Garnelen (und auch bei Schnecken) mag das anders aussehen. Ein PH unter 6 ist kein Grund zur Beunruhigung (und in den meisten Fällen auch nicht labil), es gibt sogar einige Aquarianer die soetwas anstreben. Ich gebe zu, die Vorteile (Idealismus: Paracheirodon simulans kommt z. B. bei PH Werten unter 4 vor) mögen zuweilen zweifelhaft sein.

Eric, der Puffer ist bei dir nicht mehr vorhanden, KH 1-2 ist eher schmeichelhaft. Die Tröpfchentests kann man bei KH <1 vergessen.
Ist der Puffer erstmal weg, dann sinkt der PH Wert langsam, bis zu einem Wert bei dem er stabil ist und nicht weiter sinkt. Das ist meist so zwischen 3,8-4,5. Ich hatte lange Zeit ein Becken mit sehr, sehr ähnlichen Werten, die allerdings so gewünscht waren.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass kleine Wasserwechsel nur kurzfristige Änderungen bringen (ich hatte an dem Becken permanente elektronische Überwachung des PH-Wertes). Hat das Becken erstmal einen PH von um die vier gehabt, dann tendiert es auch wieder in diese Richtung. Hier helfen große, mehrmalige Wasserwechsel. Um die Fische an die neuen Werte zu gewöhnen, machst du erst kleine, dann größere WW.
Bei mir ist noch kein Fisch wegen PH-Wert Schwankungen gestorben und ich habe mit dem PH-Wert schon recht viel experimentiert.
Mein Fazit: Der Säuresturz ist ein (theoretisches) Ammenmärchen (wo soll es bei einem PH von 4 eigentlich noch hingehen?) und der PH-Wert ist sowieso überbewertet.

VG
Ben
__________________


Bensaeras ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 19.11.2012, 22:38   #6
Gnatho
L-Wels
 
Benutzerbild von Gnatho
 
Registriert seit: 26.10.2006
Ort: Freiberg, Sachsen
Beiträge: 422
Hallo
Zitat:
Der Säuresturz ist ein (theoretisches) Ammenmärchen
Ganz so hart würde ich das nicht sagen...wenn der ph-Wert von 7 auf unter 4 sinkt, kann man das durchaus so nennen.
Zitat:
wo soll es bei einem PH von 4 eigentlich noch hingehen?
Auf 3....
Zitat:
und der PH-Wert ist sowieso überbewertet.
Das stimmt! Aber unterschätzen sollte man ihn deswegen auch nicht....
Auch wenn viele Fische damit nicht unbedingt Probleme haben (Garnelen haben es ja), so sollte man auch an die Filterbakterien denken. Erfahrungsgemäß arbeiten diese dann auch nicht mehr optimal oder können sogar teilweise absterben (wenn man das Becken nicht ausnahmsweise dauerhaft bei einem derart geringen ph-Wert betreibt)...


Das einfachste Mittel einen zu niedrigen ph-Wert zu vermeiden ist das einbringen eines permanent vorhandenen "Puffers". Praktischerweise nimmt man dazu in der Regel kalkhaltiges Gestein bzw. Korallensplitt.
Ein faustgroßes Säckchen Korallensplitt reicht meistens aus, wenn man es nicht los ins Becken geben möchte. Man sollte aber beachten, dass die Poren des Säckchens nicht zu fein, sonst kann sich das schnell zusetzen (Damenstrumpf ist bspw. ohnehin zu fein für einen dauerhaften Einsatz) und es kann sich nicht mehr genug lösen.


Grüße
Christopher
Gnatho ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2012, 07:30   #7
Jost
Händler/Züchter
 
Registriert seit: 06.08.2003
Ort: Kalkar
Beiträge: 724
Zitat:
Zitat von Bensaeras Beitrag anzeigen
Hi,

haben die Herren das denn schon einmal ausprobiert, ein Becken mit PH 4,5 zu betreiben? .....

Mein Fazit: Der Säuresturz ist ein (theoretisches) Ammenmärchen (wo soll es bei einem PH von 4 eigentlich noch hingehen?) und der PH-Wert ist sowieso überbewertet.

VG
Ben
Moin Ben
bei aller Zustimmung zu Deinen Darlegungen hinsichtlich pH Wert, aber Dein Fazit halte ich für falsch und hier zu schreiben sogar fahrlässig. Die Beurteilung ob ein Abrutschen des pH von 7 auf 4,5 etwas dramatisches ist, kannst nicht DU beurteilen sondern nur die Fische/Lebewesen die damit umgehen müssen. Und glaube mir, dies ist nichts was man über einen Kamm scheren kann, selbst bei Arten aus einer Gattung. Letztes Beispiel bei mir: Säuresturz von 7 auf 4,0 , 25 junge L174 nach ein paar Stunden dahin, 11 L2262 im gleichen Becken ohne Totesfälle. Und davon könnte ich einige Beispiele aus meinen Dateien raussuchen. Generelles Muster, die Adulten können gut mit solch niedrigen Werten umgehen, juvenile eher schlecht, aber von Art zu Art ganz unterschiedlich. Dies wäre jetzt mal meine Zusammenfassung für die Gattung Hypancistrus.

Da hier auch Leute mitlesen, die nicht soviel Erfahrung haben wie Du Ben, fände ich es besser wenn Du Dich mit solchen Aussagen zurückhältst.
__________________
Beste Grüße
Jost

nature2aqua - der etwas andere Aquaristikshop
Jost ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2012, 09:36   #8
Rohga
L-Wels
 
Benutzerbild von Rohga
 
Registriert seit: 03.05.2010
Beiträge: 315
Hallo miteinander!

Vielen Dank für die zahlreichen Antworten!

Wenn ich das richtige sehe, sollte ich die AQs am sinnvollsten mit kalkhaltigem Gestein bzw. Korallensplitt ausstatten.
Klar ich könnte auch Leitungswasser untermischen. Aber das hat auch eine KH von 2
Nur Leitungswasser möchte ich aus Kostengründen eigentlich vermeiden.

Gruß,

Eric
Rohga ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2012, 12:55   #9
Bensaeras
L-Wels Gott
 
Benutzerbild von Bensaeras
 
Registriert seit: 17.06.2006
Beiträge: 1.147
Hallo Jost,

Zitat:
Zitat von Jost Beitrag anzeigen
Die Beurteilung ob ein Abrutschen des pH von 7 auf 4,5 etwas dramatisches ist, kannst nicht DU beurteilen sondern nur die Fische/Lebewesen die damit umgehen müssen.
ich persönlich habe so drastische Veränderungen des PH-Wertes nur auf "unnatürliche Weise" herbeiführen können, sprich wenn ich mit Säurezugabe arbeite und ein Puffer nicht mehr vorhanden ist. In einem eingefahrenen normalen Becken, bei dem die KH langsam sinkt (oder entfernt wird), sinkt auch der PH-Wert relativ langsam (über mehrere Wochen). Deswegen behaupte ich auch, dass der normale Aquarianer, der mit Leitungswasser und einem eingefahrenen Becken arbeitet, einen Säuresturz nie erleben wird - und schon mal gar nicht - wie so oft im Internet propagandiert wird - dieser schon bei bei KH (SBV) Werten <4 einsetzen kann (wir wissen alle, wie niedrig der Puffer sein muss, damit sich am PH-Wert überhaupt was tut).

(Viel eher sterben die meisten Fische in normalen Aquarien aufgrund schlechter Wasserqualität durch Überfütterung etc.)

Ich erwarte von mir persönlich, dass ich mich mit bestimmten Grundlagen beschäftige, bevor ich die Verantwortung für andere Lebewesen übernehme. Dazu gehört auch, dass ich lerne zu verstehen, wie das System Aquarium funktioniert und auch, dass dies einer Überwachung bedarf - in manchen Situationen mehr als in anderen. Ich gebe dir aber Recht Jost, es ist fahrlässig von mir zu denken, andere mögen dies genauso halten. Man sollte nicht immer das eigene Denken auf andere übertragen.

Was die Frage der Übernahme der Verantwortung angeht, so steht immer der Tierhalter in der Verantwortung über das Leben seiner Pfleglinge. Diese Verantwortung trage ich persönlich mit voller Gewissheit. Ich trage in einigen Situationen für den Tod von Tieren die Verantwortung - da mache ich mir nichts vor - der Leidtragende ist aber der Fisch. Für mein Handeln gibt es in vielen Situationen, hauptsächlich vorallem außerhalb der Aquaristik, andere Leidtragende - das ist immer so.
VG
Ben
__________________



Geändert von Bensaeras (20.11.2012 um 12:57 Uhr).
Bensaeras ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.11.2012, 15:36   #10
Jost
Händler/Züchter
 
Registriert seit: 06.08.2003
Ort: Kalkar
Beiträge: 724
Zitat:
Zitat von Bensaeras Beitrag anzeigen
ich persönlich habe so drastische Veränderungen des PH-Wertes nur auf "unnatürliche Weise" herbeiführen können, sprich wenn ich mit Säurezugabe arbeite und ein Puffer nicht mehr vorhanden ist. In einem eingefahrenen normalen Becken, bei dem die KH langsam sinkt (oder entfernt wird), sinkt auch der PH-Wert relativ langsam (über mehrere Wochen). Deswegen behaupte ich auch, dass der normale Aquarianer, der mit Leitungswasser und einem eingefahrenen Becken arbeitet, einen Säuresturz nie erleben wird - und schon mal gar nicht - wie so oft im Internet propagandiert wird - dieser schon bei bei KH (SBV) Werten <4 einsetzen kann (wir wissen alle, wie niedrig der Puffer sein muss, damit sich am PH-Wert überhaupt was tut).
Ben,
Du hast völlig recht, aber gerade bei uns Welsianern arbeiten viele mit Regenwasser oder Osmose, und ich kann Dir sagen, weil ich dies auch mache, ich muss jede Woche gegen einen Säuresturz mit Na-Bicarbonat anregeln, weil logischerweise bei Zugabe von Futter und den enstprechenden Ausscheidungen der Fische (CO2) und nicht vorhandenen KH der pH Wert sehr schnell sinken kann.
__________________
Beste Grüße
Jost

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