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Ernährung der Fische Wie füttere ich meine Welse und Beifische richtig? |
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#1 | |
Ich glotz TV!
Registriert seit: 29.01.2004
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 885
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Zitat:
Ich kram den Uralt-Thread nochmal aus, weil's manchen vielleicht interessiert, zumal gerade gestern auch wieder über Fütterungsfragen, Nährwert und Zipp und Zapp diskutiert wurde, und weil's hier im entsprechenden Unterforum auch einen gepinnten Thread über die Rohstoffe und Qualitätsanalysen von Trockenfuttermittel gibt. Vor ca. 4 Jahren hat also die Fa. Tetra ihre Premiummarken TetraPro vorgestellt, mit dem optimierten Protein-Fett Verhältnis etc pp. (siehe oben). Als Hintergrund nochmal dazu: In der Nutzfischzucht hatte man vor längerer Zeit schon Versuche mit industriuell hergestellten Futtermitteln gemacht und dabei festgestellt, dass die Tiere bei Fütterung mit proteinreichem Futter, das allerdings relativ wenig Fett enthält, vermehrt Ammoniak ausscheiden, was allerdings nicht erwünscht ist, weil dann die Futterverwertung nicht so gut ist und das Wasser unnötig belastet wird (Nitrifikation etc.). Ursache dafür: Wenn zu wenig Fett im Futter vorhanden ist, werden die Aminosäuren aus den Proteinen vermehrt zum Energiegewinn im Betriebsstoffwechsel herangezogen, und vermindert zum Aufbau körpereigener Substanz (Baustoffwechsel). Dies erfolgt unter Abspaltung der Aminogruppe (-NH2), daher stammt dann die verstärkte Ammoniakausscheidung. Der Rest der Aminosäuren (C-Körper) wird dann unter Energiegewinn oxidiert. Wird aber der Fett-Anteil im Futter erhöht, dann stehen diese Fette u.a. für die Energiegewinnung bereit, die Aminosäuren gehen in den Baustoffwechsel, körpereigene Substanz wird (schneller) aufgebaut, weniger Ammoniak ausgeschieden, das Wasser bleibt unbelasteter, und darauf kommt's in der Nutzfischaufzucht nunmal an - schnelles Wachstum bei möglichst hoher Besatzdichte, also hohe Produktivität. Und da hat man dann also herausgefunden, dass für diesen ganzen Zusammenhang das Protein:Fett Verhältnis ausschlaggebend ist, und das sollte optimalerweise in etwa 3:1 bis 4:1 betragen. Außerdem bewegen sich auch die Werte vieler natürlicher Fischnährtiere wie Insektenlarven, Kleinkrebse etc. in diesem Bereich. Was haben aber Nutzfische mit tropischen Zierfischen zu tun? - Nun, (ernährungs-)physiologisch isses einerlei. Zierfischtrockenfutter älterer Generation hatten durchgängig einen Proteinanteil von 40-50% und ca. 5-8% Fett, Protein:Fett Verhältnis also bis 10:1, im Hinblick auf oben erwähnte Zusammenhänge also eher weniger optimal. Was aber auffällt ist folgendes: Seit es die TetraPro Futter gibt, ziehen auf dem Markt neue Anbieter oder etablierte Hersteller mit sog. Premium-Marken offensichtlich nach. Beispiele: Zwei ganz neue Anbieter von (Süßwasser-)Zierfischfuttermitteln in den letzten Wochen/Monaten: Red Sea mit den Produkten "TropiGro-Süßwasser" (Protein:Fett 52,5:12,5) und "TropiGro-Cichlid" (50,9:15,2) und die Fa. Söll mit einer ganzen Produktpalette: "Colour flakes" (42:18), "Power flakes" (44:18), "Cichlid flakes" (40:17), "Ciclid pellets" (35:11) etc. etc. Auffällig: Fettanteil im Futter (im Gegensatz zu älteren Produkten anderer Hersteller) erheblich höher, Protein:Fett Verhältnis durchgängig im Optimalbereich. Und damit und den Konsequenzen daraus wird dann auch folgerichtig geworben, z.B. Red Sea: "[...] TropiGro Cichlid [...] reduziert Abfallstoffe und trägt dazu bei, eine exzellente Wasserqualität zu erhalten." Söll: "Das optimale Protein/Fettverhältnis sorgt für bessere Verdaulichkeit, besseres Wachstum bei weniger Ammonium/Ammoniak- und Nitritbelastung." Offensichtlich ein Beispiel dafür, dass sich auf dem Zierfischfuttermarkt noch was tut und Beleg dafür, dass Werbesprüche nicht immer nur Sprüche sein müssen, sondern dass auch was Fundiertes dahinter stecken kann. Erfrischend, dies festzustellen, IMHO, gerade in der Aquaristikbranche. --Michael P.S. Die Qualitätsanalyse des ganz normalen Tetra Min Flockenfutters, neueste Ausgabe, weist jetzt einen Fettgehalt von 10% (vormals 8%), bei gleich gebliebenem Proteingehalt, aus. |
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#2 | |
Beiträge: n/a
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Nahmd
Zitat:
Schade das es da keine Stiftung Warentest für gibt. Oder hast du die Werbesprüche überprüft? Dann kommt die andere Frage Preis/Leistungsverhältnis. |
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#3 |
Ich glotz TV!
Registriert seit: 29.01.2004
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 885
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Mahlzeit!
Entschuldige, aber hast Du überhaupt richtig gelesen, was ich geschrieben habe? Ich habe doch wirklich ausufernd erklärt, dass bei einem ungünstigen Protein/Fettverhältnis die Tiere die Nahrung schlecht verwerten (was Wachstum angeht) und zudem noch vermehrt Ammoniak ausscheiden. Was sie bei optimiertem Protein/Fettverhältnis nicht tun. Also wachsen sie besser, und das Wasser bleibt unbelasteter. Und genau das steht in den Werbesprüchen. Was brauchsten dafür Stiftung Warentest? --Michael |
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#4 |
Herr der grossen Klappe
Registriert seit: 06.04.2003
Ort: Leipzig
Beiträge: 1.981
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Hi,
eine Frage an die Biologen: Beim Menschen geht man von einer optimalen Energieverteilung von 50 bis 60 Prozent Kohlenhydraten, 30 Prozent Fetten und dem Rest Aminosäuren aus. Warum spielen Kohlenhydrate in der Fischernährung keine Rolle? Gruß, Martin.
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Du bist Herr deiner Worte. Aber einmal ausgesprochen beherrschen sie dich. Bilder aus Uganda... Redaktion VDA-Arbeitskreis BSSW. |
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#5 |
Ich glotz TV!
Registriert seit: 29.01.2004
Ort: Wiesbaden
Beiträge: 885
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Mahlzeit!
Bin zwar kein Biologe, aber versuch's trotzdem mal: Kohlenhydrate spielen in der Fischernährung so ziemlich dieselbe Rolle wie bei der Ernährung anderer Wirbeltiere auch, da die Um- und Abbaumechanismen sich im Wesentlichen nicht unterscheiden, und auch die Wirkungsweise im Organismus relativ gleich ist. Wenn allerdings von Qualitätsanalysen von Futtermitteln die Rede ist, fallen Kohlenhydrate scheinbar unter den Tisch, aber eben nur scheinbar, weil die auch bei der tatsächlichen Analyse nicht bestimmt werden, sondern, nachdem Rohfett, -protein, -asche, -faser und Wassergehalt bestimmt wurden, einfach errechnet werden (wobei Rohfaser ja eigentlich auch eine Untergruppe der Kohlenhydrate darstellt). Das langkettige Gedöns wie Stärke oder Cellulose kann allerdings von nur wenigen Fischarten aufgeschlossen werden (halt hauptsächlich von (spezialisierten) Pflanzenfressern), oder es wird halt mit produktionstechnischen Maßnahmen nachgeholfen, das fischverdaulich zu machen, und sonst haste halt noch kurzkettige Oligosaccharide, Disacharide und Einfachzucker im Fischfutter, die (nach Spaltung) hauptsächlich als Kurzzeitenergiequellen dienen oder bei Mangel der anderen Nährstoffe in Fette umgebaut werden können als auch dann für das Grundgerüst (C-Körper) der nicht essentiellen Aminosäuren herhalten müssen. --Michael |
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#6 |
Wels
Registriert seit: 13.02.2012
Ort: Aumühle
Beiträge: 96
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Moin,
ich hoffe das gehört hier mit rein. Ich habe mich schon seit längerem gefragt ob z.B.: JBL Novo Fil (rote Mückenlaven) eine echte Alternative zum Frostfutter für zB. L333 ist? Hat jemand hierzu Erfahrungen machen können?
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Gruß Jonas L 333 / L 181 / L 236 |
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