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Alt 27.08.2010, 08:55   #1
Indina
L-Wels Queen
 
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Registriert seit: 12.06.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.070
Der Belo-Monte-Staudamm am Rio Xingu – ein vorprogrammiertes Desaster

Aufgrund des kurz vor Baubeginn stehenden Riesen-Staudammprojekts Belo Monte in Brasilien gab die Chefredaktion der Zeitschrift Amazonas gestern folgende Pressemeldung heraus:
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„Sollte man sich als Special-Interest-Zeitschrift darauf beschränken, Spaß und Informationen zu verbreiten oder darf es auch gern einmal etwas kritischer sein? Im vorliegenden Falle geplanten ökologischen Wahnsinns in Brasilien und nach vorsichtiger Prüfung der Fakten, möchte ich letzteres eindeutig bejahen. Als Aquarianer sollten wir nicht so tun, als ginge uns das alles nichts an.“

Hans-Georg Evers, Chefredakteur der AMAZONAS




Rio Xingu darf nicht sterben!
Ökologischer Wahnsinn gegen jede Vernunft: Mega-Staudammbau am Belo Monte - hunderte Arten bedroht!


Fische haben keine Lobby - die Auslöschung hunderter Arten (zahlreiche noch unerforscht), die endemisch nur im fast 2.000 km langen Rio Xingu vorkommen, ist geplante Sache. Brasiliens Regierung beschließt den Bau des drittgrößten Staudammes der Welt - mitten im ökologisch bedrohten Amazonas. Und das ist nur der Beginn einer Katastrophe von gigantischer Dimension, denn weitere Dämme sollen folgen.

Höchste Zeit also für uns Aquarianer, jetzt aktiv zu werden! Diverse an das Leben in den Stromschnellen des Xingu angepasste L-Welse - darunter VIPs mit Kultstatus (L46, L260, L333 und viele mehr) - rheophile Salmler, Buntbarsche und sämtliche noch unerforschte Arten der Stromschnellenbereiche und anderer Lebensräume sind akut vom Aussterben bedroht.

Das Exportverbot zum Schutz der Arten wird zur Farce, Brasiliens Regierung vernichtet jetzt in Eigenregie: Ein ganzer Fluss wird zerstückelt, große Teile trockengelegt. Ein Gebiet von der Größe Frankreichs mit reichhaltiger Biodiversität wird unwiederbringlich zerstört!

Rund 500 km² Regenwald und landwirtschaftliche Nutzflächen werden allein beim Bau der ersten beiden Dämme überflutet, und damit wird die Lebensgrundlage vieler traditioneller und indigener Gemeinschaften zerstört. Die geplante Infrastruktur bedeutet ein Desaster für dort existierende Tier- und Pflanzenarten.

Präsident Lula verhöhnt Protestler als verträumte Spinner (Rede in Altamira am 22.06.2010) und besteht auf dem Bau des Damms zwecks Industrialisierung der Region "um jeden Preis". Das Projekt wurde hastig durchgedrückt. Die 'green stamps' der begutachtenden Institutionen verdächtig schnell aufs Papier gedrückt.

Besonders absurd: Die Effektivität des Staudamms ist auch ökonomisch problematisch, die Trockenzeit reduziert die Stromproduktion für mehrere Monate im Jahr auf ein Minimum. Zur Kompensation ist der Bau weiterer Dämme in Planung. Selbst Finanzinvestoren scheuten die hohen Risiken des Projekts - es gab kaum Interessenten.

Doch der Protest wird lauter - auch prominente Protagonisten wie Sting, David Cameron und Sigourney Weaver finden deutliche Worte gegen Biotopzerstörung solch gigantischen Umfangs. Und fordern die Nutzung durchaus vorhandener Alternativen. So könnte Brasilien durch Optimierung der Energieeffizienz seinen Strombedarf um 40% reduzieren.


Hoch die Flossen, Aquarianer!

Es ist eine Minute vor Zwölf - wenn wir jetzt nicht handeln, ist es für hunderte Arten und die dort lebende Bevölkerung zu spät! Unterstützt die protestierenden Gruppen vor Ort, unterzeichnet Petitionen, informiert Euch im Netz, erhebt die Stimme, spendet!

Die Fische des Xingu haben uns lange erfreut - jetzt brauchen sie unsere Hilfe!

Mehr über die Hintergründe des Staudammprojekts in einem Beitrag des vor Ort lebenden Autors Janne Ekstrøm. Amazonas Heft 31 und auf https://www.amazonas-magazin.de

Redaktion Süßwasseraquaristik-Fachmagazin Amazonas

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Den ausführlichen Artikel mit Links auch zu Spendenorganisationen findet Ihr hier:

https://www.amazonas-magazin.de/AMAZ...nt.1873.0.html
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Ich halte einen deutlich vernehmbaren Protest gegen dieses Bauprojekt für unabdingbar!
Aquaristische Grüsse,
Indina
__________________
L18, L46 (+), L134 (+), L200, C. melanotaenia (+)

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