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Alt 15.03.2007, 19:01   #1
looser
L-Wels Gott
 
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Beiträge: 1.401
Die Karbonathärte

Die Karbonathärte setzt sich aus der Verbindung von Calcium und Magnesium mit Kohlensäure zusammen. Die KH ( Einheit ° dGH) wird als temporäre Härte bezeichnet, da die Kohlensäure durch kochen aus dem Calcium und Magnesium gelöst werden kann. Die KH ist der stabilisierende Part im CO2, pH und KH Zusammenhang. Wird die KH durch Zugabe von z.B. Salzsäure zerstört entsteht Kohlensäure und der PH Wert des Wassers sinkt.

Eine für viele unserer südamerikanischen Süßwasserfische optimale KH liegt im Bereich von 2-5. In diesem Bereich ist ein guter PH Wert mit nicht zu viel CO2 möglich. Natürlich sind auch viele Welse mit nicht so optimalen Werten zu halten. Auch da heißt es wieder über das Tier erkundigen und die Wasserwerte entsprechend anpassen.

Der pH-Wert ist ein wichtiger Faktor im Aquarium. Dieser wird wesentlich durch die KH beeinflusst. Die einfachste Möglichkeit Wasser für seine Fische tauglich zu machen ist, dem Wasser die KH zu entziehen. Dafür gibt es verschiedene Möglichkeiten.

1. Der Kati (Teilentsalzer) oder auch Kati und Ani (Vollentsalzer)

Der Kationenaustauscher besteht aus einem mit Harz gefüllten Behälter durch den das zu entsalzende Wasser strömt. Ein Kationenaustauscher entfernt die ungewünschte KH. Dabei werden die im Wasser enthaltenen Salze zunächst in ihre Säuren umgewandelt. Das Harz bindet alle Kationen. Es entsteht bei einem Kati eine relativ große Menge CO2. Der pH-Wert des mit dem Kati teilentsalzenen Wassers ist sehr niedrig (eigene Messung: 3,1). Weiterhin besteht die Gefahr einer CO2 Vergiftung. Daher ist es nicht zu empfehlen das Katiwasser direkt in das Aquarium zu geben.
Der Anionentauscher entfernt die „Resthärte“ aus dem Wasser ( da währen Chlorionen, Nitrationen, Sulfationen usw.). Der Ani besteht auch wie der Kati aus einen mit Harz gefüllten Behälter durch den das zu entsalzende Wasser strömt. Diese Harze binden alle negativ geladenen Ionen. Der Ani wird in der Regel immer mit einem vorgeschalteten Kati betrieben.

Der Vollentsalzer ist eine Kombination aus Kati und Ani. Es gibt die hintereinander geschalteten Säulen und die Mischbettentsalzer. Ein Mischbettentsalzer ist ein mit beiden Harzen gefüllter Behälter der aus den Ausgang vollkommen salzfreies Wasser liefert.

Ein Nachteil der Vollentsalzung ist das Regenerieren der Harze. Hier muss mit Säuren und Laugen gearbeitet werden. Der Kati wird mit Salzsäure und ein Ani mit Natronlauge regeneriert. Diese verdünnte Säure/Lauge lässt man über einen längeren Zeitraum langsam durch die Harze laufen und die Ionen werden wieder zurück getauscht bzw. entzogen. Danach müssen die beiden Entsalzer gut gespült bis das aufbereitete Wasser einen pH-Wert im neutralen Bereich hat.

Regenerieren Vollentsalzer
https://www.dj-splash.de/aq/ionen.html

https://www.bingo-ev.de/~kh3515/ve_reg.html

2. Wasserentsalzung durch Osmose

Die Osmoseanlage ist im einfachsten Sinne eine Membran auf die mit hohem Druck das Wasser gedrückt wird. Diese Membran ist so fein, dass sie nur das reine Wasser durchlässt. Das „schlechte“ Wasser wird separat abgeführt. Der Vorteil einer Osmoseanlage ist, dass sie nicht regeneriert werden muss. Die Nachteile sind, dass sie im Vergleich zu einem Vollentsalzer extrem langsam arbeiten und Abwasser, was nicht aquaristisch zu verwenden ist, erzeugen. Wegen der langsamen Wassererzeugung empfiehlt es sich das Osmosewasser für einen Wasserwechsel zu sammeln.


3. Regenwasser

Eine günstige und einfache Möglichkeit entsalztes Wasser zu erzeugen ist die Verwendung von Regenwasser. Dieses Wasser ist im optimalen Fall frei von Salzen und Schadstoffen wie z.B. Nitrat. Um Regenwasser aquaristisch zu verwenden, sollte es schadstofffrei sein. Leider ist das heutzutage nicht mehr überall der Fall und das gesammelte Wasser sollte durch einen mit Kohle gefiltert werden, dessen Filtermaterial in Abhängigkeit von der Verunreinigung von Zeit zu Zeit zu ersetzen..

4. Torf (natürlicher Kationenaustauscher)

Eine der vielen positiven Wirkungen von Torf ist die Wirkung als biologischer Kati der dem Wasser positive Ionen entzieht. Leider wird für eine deutliche Wirkung eine große Menge ungedüngter Torf benötigt. Torfe, die in Aquaristikgeschäften angeboten werden sind für diese Art der Entsalzung zu teuer. Zu empfehlen ist Bio-Torf aus dem Bau- oder Gartenmarkt, der ohne Zusatzstoffe sein muss. Um den Torf als Entsalzer optimiert einzusetzen ist eine Torfkanone zu empfehlen.

5. Verwendung von Volentsalzten-, Osmose- und Regenwasser

Das mineralarme bzw. freie Wasser darf nicht unbehandelt im Aquarium verwendet werden (Teilwasserwechsel ausgeschlossen). Da dieses Wasser keine Puffereigenschaften besitzt ist es absolut instabil und kann durch die kleinsten Einflüsse einen für unsere Tiere tödlichen pH Wert erreichen. Der wichtigste Punkt dabei ist, den KH Anteil des Wassers anzuheben. Dafür wird das entsalzte Wasser meistens mit Leitungswasser gemischt, bis die gewünschten Wasserwerte erreicht werden. Eine weitere Möglichkeit das Wasser aquarientauglich zu machen, sind spezielle Aufhärtersalze. Ein alleiniges anheben der KH ist nicht wünschenswert da unsere Tiere auch eine gewisse Menge an Mineralien zum überleben benötigen. Da gibt es die verschiedensten Möglichkeiten. Wichtig ist das die KH durch das Salz auch mit angehoben wird, da das Wasser sonst instabil bleibt.


Links zu Bauanleitungen
https://www.aquariumboard.de/wbb2/thread.php?threadid=732
https://www.aquariumboard.de/wbb2/thread.php?threadid=203
https://www.remowiechert.de/torfkanone.html

Quellen:
[1] „Keine Wasserprobleme mehr durch KATI und ANI“ Aquatechnic Marbach


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Alt 16.11.2007, 03:14   #2
L-ko
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