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Zucht Zucht von Welsen.
Beachtet auch die Zuchtberichte in der Datenbank.

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Alt 23.02.2017, 21:39   #1
Uwe74
Babywels
 
Registriert seit: 02.12.2016
Beiträge: 18
Zuchtbericht Leliella sp. rot - Roter Hexenwels

Hallo alle zusammen,
hier möchte ich vom ersten Ablaichen und dem Schlupf meiner roten Hexenwelse (Leliella sp. rot) berichten.
Zwei rote Hexenwelse pflegte ich seit 2011 in einem 180 Liter fassenden Südamerika-Gesellschaftsbecken, da mich die Tiere aufgrund ihres besonderen Aussehens faszinierten. Einer der beiden war dann vor zwei Jahren leider aus nicht erkennbarem Grund verstorben. Kurz danach hatte ich fünf weitere halbwüchsige Tiere gekauft und mir Tonröhren bestellt, da PVC-Röhren (abgesägte Kabelkanäle) zuvor nicht angenommen wurden. Vielleicht zu eng dachte ich. Aber auch mit den Tonröhren hatte ich keinen Erfolg, die waren deutlich größer im Durchmesser. Wahrscheinlich zu groß wie ich später feststellte. Der Durchmesser der Höhlen scheint, neben dem Futter, wirklich sehr kritisch für ein Ablaichen zu sein und wenn man sich anfangs nicht sicher ist sollte man unterschiedliche Dimensionen anbieten. Eher mehr als zu wenige. Gefüttert wurde bis dahin praktisch ausschließlich mit Trockenfutter (Flocken und Wels-Tabs). Die Tonröhren waren mit 2,5-3 cm Durchmesser wahrscheinlich zu groß. Anfang des Jahres wurde dann die gesamte Fütterung des Beckens auf Frostfutter umgestellt, da ich gelesen hatte, dass die meisten Fische für die Bildung von Laichansatz abwechslungsreiches Frost- oder noch besser Lebendfutter benötigen. Gefrostete weiße, rote und schwarze Mückenlarven, Mysis, Cyclops und Daphnien wurden abwechselnd verfüttert. Ich bemerkte wie zwei der Tiere die auch in der Datenbank beschriebenen weißen "Bärte" bekamen. Es handelt sich also offensichtlich um 2 Männchen und vier weibliche Tiere in der Gruppe. Obwohl zumindest zwei der Weibchen auch deutlich erkennbar runde Bäuche bekamen passierte immer noch nichts. Ich wechselte wöchentlich 50% Wasser gegen etwas kälteres zur Stimulation und installierte einen kräftigeren Außenfilter um für mehr Strömung zu sorgen. Ich bemerkte dann wie eines der Männchen immer mal wieder in einer der Tonröhren verschwand. Doch so richtig tat sich nichts, bis ich dann im Netz Tonröhren mit geringerem Durchmesser bestellt hatte. Keine zwei Tage nachdem die im Becken waren hatten beide Männchen eine besetzt. Eine der Röhren ist sehr schmal. Ich hätte kaum gedacht dass ein Fisch hineinpasst. Umso überraschter war ich als ich tags darauf zwei Fische darin erwischte. Das Weibchen verließ zwischenzeitlich die Röhre für eine kurze Zeit um dann wieder darin zu verschwinden. Das war am 07.02. Obwohl ich mir sicher war, dass die beiden gelaicht hatten konnte ich am nächsten Tag aber keinen Laich in der Röhre entdecken. Ich habe gelesen, dass gerade unerfahrene Tiere in sehr engen Röhren den Laich oftmals nach hinten herausschieben, wo er dann im Gesellschaftsbecken sicher schnell gefressen wird. Neben den Hexen ist ein Trupp C. sterbai im Becken sowie diverse Salmler. Umso überraschter war ich, dass dann in der zweiten, vom Durchmesser her etwas größeren Höhle (ca. 2 cm) das andere Männchen auf einem Gelege saß. Zum Fressen kam er mal kurz heraus, so dass man die gelblichen relativ großen Eier gut erkennen konnte. Zählen war freilich nicht möglich. Man liest, Hexenwelse schlüpfen nach 10-12 Tagen. Ach ja, die Wasserparameter: Die Wassertemperatur beträgt ca. 26°C, pH 6,5 und eine KH von ca. 5-6 (200-250 µS Leitfähigkeit). GH praktisch gleich KH.
Nach ca. 6-7 Tagen nahm ich die gesamte Tonröhre mitsamt dem brütenden Männchen aus dem Becken und überführte sie mitsamt dem darin sitzenden Männchen in einen Anhängekasten, der über einen Luftheber und einen Rücklauf in den Haupt-Wasserkreislauf eingebunden ist. Das klappte problemlos. Das Männchen fütterte ich abends mit wenigen roten Mückenlarven und alle zwei Tage saugte ich Kot und anere Partikel mit einem dünnen Luftschlauch ab. Zum Fressen kam es tatsächlich kurz heraus. Man liest hin und wieder, dass die Männchen nach dem Brüten ausgezehrt und ermattet waren. Meines erfreute sich bester Gesundheit und war bei Kräften nach dem Brüten. Wenn man die Möglichkeit hat sollte man also durchaus wenig Futter geben. Zusätzlich hatte ich 4-5 Posthorn- und Blasenschnecken in den Kasten gegeben, die für Sauberkeit sorgen sollten.
Am 15.02. (nach ca. 8-9 Tagen) entdeckte ich beim Mulm-Absaugen drei kleine Hexenwelse. Bis zum 19.02. wurden es nach und nach mehr, insgesamt waren es dann 11. Aber irgendwie machte ich mir langsam Sorgen dass der Rest nicht mehr schlüpft, da bereits min. 12 Tage rum waren und seit dem Schlupf der ersten waren bereits vier Tage vergangen. Am Sonntagnachmittag habe ich dann den Wasserwechsel (gut 1/3) mit kälterem Wasser gemacht, so dass die Wassertemperatur kurzzeitig um ca. 3-4 °C abgesenkt wurde. Montagmorgen zählte ich dann 58 (!) kleine Hexenwelse an den Gefäßwänden
Das deutet auf zweierlei hin: Möglicherweise war der Wasserwechsel ein auslösender Faktor für den Schlupf - das habe ich bereits an anderer Stelle gelesen - und vermutlich war das Gelege von mehr als einem Weibchen, da die Glegegröße typischerweise wohl kleiner ist. Auch das habe ich bereits an anderer Stelle gelesen. Der Vater mitsamt der Tonröhre ist dann gleich morgens wieder ins Hauptbecken gewandert. Das ging problemlos. Es gab nur eine kurze Rangelei mit dem zweiten Männchen um die Höhlen. Da der Vater der Kleinen aber zwischendurch gefressen hatte konnte er sich sogar trotz der Brutdauer erfolgreich behaupten und "seine" Höhle wieder besetzen. Wenn man während der Brut nicht füttert wäre es wohl angebracht das geschwächte Männchen zunächst in einem separaten Becken auf zu päppeln.
2-3 Tage nachdem ich die ersten kleinen entdeckt hatte füttere ich morgens und abends wenig Sera Micron, meist auf drei Portionen. Die kleinen suchen nicht aktiv und müssen "im Futter stehen". Ein Hauptbestandteil des sehr feinen Sera Micron Futters sind Algen. Die verschlechtern das Wasser nicht so schnell wenn sie übrig bleiben. 1-2 Mal täglich sauge ich dazu den Beckenboden ab. Seit zwei Tagen füttere ich zusätzlich frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien. Die ältesten Tiere sind jetzt 9 Tage alt, der Hauptteil erst knapp vier Tage. Heute habe ich zum erstenmal gesehen wie einer eine kleine Artemia-Nauplie verputzt hat, die ihm zu nahe kam. Überhaupt kommt langsam etwas mehr Bewegung in den Kasten wenn es Futter gibt. Ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass sie nicht richtig fressen und sterben, da sie praktisch nur mehr oder weniger regungslos an den Wänden hängen. Bis jetzt sieht aber alles gut aus. Sie sind bereits deutlich gewachsen (ich würde sagen mittlerweile über 1 cm) und ich habe noch kein totes Tier gefunden. Das Zählen ist etwas schwierig. Ich komme aber immer auf so ca. 55-60 Jungtiere und ich hoffe natürlich, dass ich sie auch alle groß bekomme. Derzeit sieht es gut aus

Viele Grüße

Uwe

Geändert von Uwe74 (23.02.2017 um 21:53 Uhr).
Uwe74 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.03.2017, 10:27   #2
JohannesDD
Jungwels
 
Registriert seit: 30.03.2015
Ort: Dresden
Beiträge: 47
Hallo Uwe,

danke für deinen hübschen Bericht. Mich interessiert speziell noch mal dass Thema Höhlendimensionen und Befestigung. Deinem Text entnehme ich, dass der Durchmesser um 2 cm liegen sollte. Wie sieht es denn mit der Länge aus? Ich hörte mal dass der Rote Hexenwels nur Höhlen annimmt, die absolut wackelfest sind, sich also in keinster Weise bewegen. Kannst Du dass bestätigen? Bei mir liegen die Höhlen auf Sand und wenn sich ein Tier in den Zwischenräumen zwischen den Höhlen bewegt, passiert es auch mal, dass es ein Höhle "wegdrückt". Ach ja, wie lang waren deine Hexen als die Geschlechtsreife los ging?

Viele Grüße,
Johannes
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L 129 (Hypancistrus debilittera)+, L 201 (Hypancistrus sp.)+, L 387 (Ancistomus sp.), L010a Leliella sp. "Rot"+, Sturisomatichthys sp. "Kolumbien I"+, Corydoras habrosus+, Otothyropsis piribebuy LG2
JohannesDD ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.03.2017, 13:49   #3
Karsten S.
Moderator
 
Benutzerbild von Karsten S.
 
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.325
Hi,

ich schreibe mal meine teilweise doch etwas abweichenden Erfahrungen auf; es zeigt sich immer wieder, dass zum einen viele Wege nach Rom führen und es keine Patentrezepte gibt.

Meine Hexenwelse (ich habe bislang gut zehn Arten inkl. roten Hexen gepflegt und fast alle auch vermehrt) sind durchweg nicht wirklich wählerisch, was die Röhren angeht. Aber dünne Röhren werden definitiv bevorzugt, wenn Auswahl da ist.
Eine Art hat sogar schonmal auf einem großen Echinoduros-Blatt unter der Wasseroberfläche abgelaicht. Dünne Röhren sind auf jeden Fall besser gegen Fressfeinde.

Ich bevorzuge Tonröhren, da die Eier dort besser kleben, Standardmaß bei mir: Außendurchmesser 2 cm, innen ~1,5 cm.
Leider raspeln sich darin manche Männchen mit der Zeit die Pektoralen weg, dann gibt's doch wieder Plastik oder eine Nummer größer...
Meine roten Hexen pflegen übrigens auch weiter, wenn man die Tonröhren durch's Becken rollt.

Die Männchen füttere ich im Falle einer Separierung nicht, ich habe auch noch nie feststellen können, dass diese nach dem Brüten ausgezehrt wären. Gerade Hexenwelse können sich in unglaublich schneller Zeit wieder einen Bauch anfressen.
Inzwischen warte ich mit dem Separieren aber auch bis kurz vor dem Schlupf, so dass das Männchen meist nur 2-3 Tage nicht im Hauptbecken ist. Der Schlupf zieht sich ja doch oft über einen langen Zeitraum und oft laichen auch mehrere Weibchen nacheinander in der gleichen Röhre.
Viele Arten lasse ich inzwischen auch im Becken (ohne Fressfeinde) schlüpfen und sauge nur ein paar Kleine ab, die ich dann gezielt aufziehe. Im Becken finden sie in aller Regel nicht ausreichend Futter.

Ich füttere inzwischen immer sobald der Dottersack weg ist mit frisch geschlüpften Artemia-Nauplien. Je nach Art haben sie das Fressen mehr oder weniger schnell raus und gehen dann auch zunehmend aktiv auf "Jagd". Vor allem in EHK mit Gazeauslass sammeln sich die Nauplien dort und sind leichte Beute. Teilweise füttere ich die Hexen auch zunächst in flachen Schalen bei geringer Besatzdichte und ohne Belüftung an, wechsele dort aber vor und nach einer großzügigen Fütterung mit Artemia-Nauplien sehr großzügig das Wasser. Die nicht gefressenen Nauplien kommen dann in irgendein besetzten EHK.

Bewährt hat sich in EHK auch ein Walnussblatt zuzugeben, an dem alle Hexen gerne nuckeln und zwischendurch immer etwas zu fressen haben. Seitdem ich dies so praktiziere, habe ich mit Ausfällen keine Probleme mehr und meist bringe ich 100% durch.
Tablettenfutter bekommen sie bei mir erst, wenn die ~2-3 cm erreicht haben.

Gruß,
Karsten
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Parotocinclus britskii, P. haroldoi, Corydoras bicolor, C. boesemani, C. coppenamensis, C. guianensis, C. nanus, C. punctatus, Harttiella crassicauda, Paralithoxus gr. bovalli, P. plallidimaculatus, P. planquetti, P. surinamensis, Pseudancistrus kwinti,...
Karsten S. ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 13.03.2017, 11:31   #4
Uwe74
Babywels
 
Registriert seit: 02.12.2016
Beiträge: 18
Hallo Johannes,
aktuell würde ich sagen, dass der optimale Höhlendurchmesser so zwischen 1,5-2 cm liegen sollte, je nach Größe. Ich würde in jedem Fall immer mehrere Durchmesser anbieten. Die Länge ist denke ich nicht ganz so entscheidend. Ich würde schätzen, mein Männchen hat nach vorne und hinten je 2-3 cm "Luft".
Wann meine Tiere genau geschlechtsreif waren kann ich nicht sagen. Zum einen kenne ich deren genaues Alter nicht, zum anderen hatte ich längere Zeit keine geeigneten Höhlen im Becken bzw. habe auch nur Trockenfutter gefüttert, so dass keinerlei Laichaktivitäten zu erkennen waren. Nach Futterumstellung (2x täglich gefrostete Mückenlarven Daphnien und Cyclops), dem Einbringen einer Auswahl an Tonröhren sowie min. 1 x wöchentlich ein großzügiger Waserwechsel (30-50%) mit leicht kühlerem Wasser gings dann ganz schnell und jetzt sind sie nicht mehr zu bremsen. Das zweite Gelege war noch größer als das erste. Aktuell habe ich nach wie vor 58 Welse aus dem ersten Gelege (keine Verluste nach knapp vier Wochen) und schon ca. 60 aus dem zweiten. 20-30 Eier sind bestimmt noch in der Höhle. Ich mache mir mittlerweile schon Sorgen, ob ich sie adäquat abgeben kann und werde die Röhren wohl aus dem Becken nehmen um die Fortpflanzung erst einmal wieder zu unterbinden. Oder ich belasse alles im Becken, dann werden die Kleinen aber wohl gefressen werden. Finde ich eigentlich nicht so schön...
Dass sie über einen teilweise langen Zeitraum (1 Woche und mehr) schlüpfen kann ich bestätigen.
Ich füttere die ersten Tage mehrmals mit sera Micron und habe damit hervorragende Erfahrungen gemacht. Im anhängekasten habe ich auch ein paar Schnecken, die sich um Überreste kümmern. Nach einigen Tagen habe ich angefangen min. einmal täglich frisch geschlüpfte Artemianauplien zu füttern, gelegentlich auch antkapsulierte Artemiaeier. Letztere scheinen sie aber nicht ganz so gerne zu mögen. Wie gesagt, derzeit sind sie fst vier Wochen alt und noch kein einziger Ausfall.

Ich muss allerdings sagen, dass ich aus verschiedenen Gründen derzeit nicht mehr sicher bin ob es wirklich "echte" Rote sind. Im kommerziellen Handel tauchen wohl häufig oder überwiegend Hybride mit Braunen auf, die etwas größer werden, deutlich größere Gelege haben (die echten Roten sollen nur bis ca. 30 Eier legen), laichwilliger sind (all das macht sie für auf Profit ausgerichtete Berufszüchter natürlich interessanter) und besonders im Alter nicht mehr so rot sind bzw. eine mehr oder weniger deutliche braune Musterung aufweisen. Bei meinem brütenden Männchen meine ich die vor Kurzem entdeckt zu haben. Vielleicht hängt es mit dem Brüten zusammen. 100% sicher bin ich mir zwar nicht, aber vieles deutet darauf hin, dass zumindest einige meiner sechs Tiere Hybride sind. Alleine aus diesem Grund werde ich nicht mehr mit ihnen weiterzüchten. Ich habe inzwischen einen Halter/Züchter aufgetan, der mir versichert hat, dass er "echte" reinerbige Rote besitzt, die er vor mehreren Jahren von Kurt Mack (Tierfischzucht Mack, mittlerweile nicht mehr züchterisch aktiv) gekauft hatte. Er wird mir Jungtiere reservieren und ich werde mir damit eine neue Zuchtgruppe aufbauen.
Wenn jemand sicher sagen kann wie man Hybride von reinerbigen Roten unterscheiden kann wäre ich für Hinweise dankbar. Bei allem, was ich bisher im Netz gefunden habe ist das aber zumindest bei jungen Tieren sehr schwierig. Wahrscheinlich muss man auch mal Tiere nebeneinander gesehen haben.

VG

Uwe
Uwe74 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 20.03.2017, 15:45   #5
Uwe74
Babywels
 
Registriert seit: 02.12.2016
Beiträge: 18
Hallo Johannes,
sorry, war nicht auf das Thema "wackelfest" eingegangen. Also wirklich wackelfest sind meine Höhlen nicht. Ich habe den Stapel eingekeilt zwischen zwei Wurzeln liegen, wobei die eine eher leicht ist.
Gebrütet haben sie in zweiter bzw. dritter Reihe oben. Vom Aufbau her habe ich die größeren Höhlen unten und die kleineren oben hingelegt. Eine der beiden Röhren mit ganz kleinem Durchmesser war dabei morgens zweimal schräg nach vorne heruntergerutscht. Der Wels saß immer noch drin, allerdings nicht auf einem Gelege. Obwohl ich Männlein und Weiblein ja gemeinsam darin beobachtet hatte fand ich kein Gelege.
Aber wirklich wackelfest, wohl ziemlich sicher nein. Allerdings würde ich schon zusehen, dass sie einigermaßen stabil liegen.

Das zweite Gelege hat übrigens ca. 140 Babywelse hervorgebracht. Es waren also och deutlich mehr Eier in der Röhre als ursprünglich vermutet. Das Männchen ist wieder im Hauptbecken, sämtliche geeignete Röhren habe ich aber erst einmal entnommen. Zum einen, damit er sich etwas erholen kann, zum anderen muss ich die 200 Fische ja erst einmal vernünftig groß und dann vor allem unter bekommen.

Noch eine andere Sache: Mein Kontakt in Berlin war sich nun plötzlich doch nicht mehr so sicher ob die NAchkommen seiner Linie von Kurt Mack reinerbig ist. Im Becken schwimmt wohl ein Wels, der ebenfalls ein bräunliches Muster zeigt. Es gibt ja die Theorie, dass es sich um eine Zuchtform handeln könnte. Zum einen wäre z.B. denkbar, dass "verloren gegangene" Merkmale in den Genen nach wie vor vorhanden sind und in späteren Generationen immer mal wieder zum Vorschein kommen. Es könnte nach seiner Aussage aber auch sein, dass es sich um einen Fisch seiner Hybriden handelt, den er im Becken übersehen hatte. Wie dem auch sei: Wenn jemand reinerbige Rote abzugeben hat oder jemanden kennt, wäre ich für Hinweise dankbar.

VG

Uwe
Uwe74 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 06.04.2017, 08:59   #6
Uwe74
Babywels
 
Registriert seit: 02.12.2016
Beiträge: 18
Hallo zusammen,
aktuell gibt es unerwartet Probleme bei der Aufzucht. Von den älteren Welsen (ca. 2 cm groß) hatte ich gestern zwei Tote gefunden. Heute beim Nachzählen stellte ich mit Schrecken fest, dass von den Kleinen aus dem zweiten Gelege nur noch 80-90 übrig sind. Ehemals waren es ca. 140 (!). Das genaue Zählen ist schwierig. Ich habe aber heute Morgen fünf Tote gefunden und abgesaugt. Der Rest wurde wahrscheinlich unbemerkt von den im Becken befindlichen Schnecken und/oder den Geschwistern vertilgt.
Ich habe sie nach wie vor noch im großen Anhängekasten am 200L Hauptbecken (zwei Kästen getrennt nach erstem und zweiten Gelege), bereite aber gerade ein 60er AQ vor, da es ohnehin zu eng wird. Etwas Sorgen mache ich mir wegen dem Umsetzen. Das neue Becken läuft ja gerade ein. Aber exakt die selben Parameter hin zu bekommen ist sehr schwer und deshalb wollte ich es so spät wie möglich machen....
Nun gut, die fünf Toten heute Morgen habe ich abgesaugt. Kurze Zeit später schwamm einer der vermeintlich Toten wieder im Eimer. Als ich ihn allerdings mithilfe eines kleinen Luftschlauchs in einen leeren dritten Anhängekasten umsetze blieb er nach wenigen Sekunden wieder regungslos auf dem Boden liegen. Möglicherweise war der Stress zu groß und er ist nun doch gestorben.

Aber was sind die Ursachen für das plötzliche Verschwinden und Sterben der Babywelse, nachdem bisher alles so problemlos zu laufen schien?

Ich habe drei mögliche Ursachen ausgemacht:

1. Zum einen bin ich vergangenes Wochenende nicht zum Wasserwechsel gekommen. Der letzte Wechsel liegt nun schon 2 oder gar 3 Wochen zurück. Da das große Hauptbecken einiges abpuffert - dachte ich - hatte ich mir keine allzu großen Sorgen gemacht. Erschwerend kam aber hinzu, dass vermutlich wegen einer defekten Heizung (Absenkung der Temperatur von ca. 26-27°C auf 20-21°C über fast eine Woche) beim Einschalten der neuen Heizung und wieder Aufheizen vor ca. 2 Wochen viele Pflanzen Probleme bekommen haben und sich die Blätter schlicht zersetzten. Zum einen führte das sicher zu einem verminderten Nitratverbrauch durch die geschädigten Pflanzen, zum anderen zu einer höheren Wasserbelastung durch den Abbau der Blätter. Als ich heute Morgen dann den Nitratwert gemessen habe lag er bei ca. 50 mg/L (Teststäbchen). Für die Alttiere ist das zumindest für eine gewisse Zeit tolerierbar, aber die empfindlicheren Jungfische könnten mit erhöhtem Stress auf diese Konzentration reagieren, was dann schlussendlich zu den großen Ausfällen führte.

2. Vor ca. 5 Tagen war mein Artemiaei-Vorrat aufgebraucht. Ich fütterte also weiter Sera Micro, begann normales Flockenfutter beizumischen, was ich zerbröselt hatte und fütterte entkapselte Artemia-Eier, die ja angeblich den gleichen Nährwert wie frisch geschlüpfte Nauplien haben sollen und laut einigen Anbietern das Erbrüten der Nauplien schlicht überflüssig macht. Nun gut, ich habe festgestellt, dass diese Eier offensichtlich weniger gerne oder gar nicht von den Jungwelsen gefressen werden. Beim Füttern wuseln zwar alle durch die Gegend, aber selbst nach Stunden liegen noch viele Eier auf dem Boden rum, die ich dann absaugen muss. Hat jemand Erfahrung in der Verfütterung dieser entkapselten Eier? Wie sind Eure Erfahrungen?
Jedenfalls dachte ich die Toten gestern Morgen könnten möglicherweise verhungert sein. Also habe ich die Gaben an Futter erhöht (alles was liegen geblieben ist habe ich selbstverständlich nach ca. 2 Stunden abgesaugt). Trotzdem kam es heute Morgen zu den neuerlichen massiven Ausfällen.

3. Vielleicht ist es beim Heranwachsen der Jungwelse schlicht zu eng in den Anhängekästen geworden, so dass dadurch der Stress und ggf. auch Keimdruck zu sehr zugenommen hat. Ich muss also schleunigst sehen, dass ich das 60er Becken zum Laufen bekomme. Bis dahin werde ich wohl einige der Jungwelse heute Abend in den dritten bisher leeren Kasten umsetzen.

Heute abend wird es erst einmal einen großzügigen Wasserwechsel geben. Dann wie gesagt werde ich einige Welse versuchen umzusetzen. Und schlussendlich habe ich mir neue Artemiaeier besorgt, die ich heute Abend ansetze, so dass morgen abend wieder frische Nauplien zur Verfügung stehen sollten. Was letztlich die Ursache für die Ausfälle ist kann ich wie gesagt nicht sicher sagen, hoffe aber, dass die beschriebenen Maßnahmen allzu viele weitere Ausfälle verhindern. Das tut einem in der Seele weh...

Viele Grüße

Uwe
Uwe74 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 14.07.2017, 16:06   #7
JohannesDD
Jungwels
 
Registriert seit: 30.03.2015
Ort: Dresden
Beiträge: 47
Hallo,

nachfolgend ein kurzer Bericht von mir:
-ich habe die Tiere gut mit Frostfutter angefüttert bis das Mädel schön rund war
-ein Männchen besetzte gut 2 Wochen vor dem Laichen eine Höhle (Ton ,1,9 cm Durchmesser 14 cm Länge, die kleinste im Becken)
- wöchentlich ein WW von 25% mit Osmosewasserverschnitt, sodass über ca. 4 Wochen der LW von 280 auf ca. 120 gesunken ist, Temperatur bei 26-29°C (schwank da im Sommer keine Heizung an ist, stört die Tiere aber offensichtlich)
- Laichvorgang in der Nacht bei 27°C
-Männchen kommt zum Fressen aus der Höhle
-Schlupf nach 12 Tagen (1. Larve, der Rest binnen 20 h)
-die Kleinen sammeln sich an der Scheibe und sind gut abzufangen
Die Aufzucht steht noch aus.

https://picload.org/image/rpilaorw/img_5100.jpg
https://picload.org/image/rpilogpw/img_5103.jpg

LG Johannes
__________________
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