Verhinderung von Nachwuchs

[Blup]

Hallo zusammen,

nachdem ich hier vor zwei Tagen voller Stolz meine jungen L 38 präsentiert habe, nun die gegenteilige Frage: Wie kann ich die Vermehrung sinnvoll verhindern?
(Sicher keine häufige Frage hier beim Thema "Zucht", aber ich dachte, hier gehört es am ehesten hin.)

Also:
Wir haben immer auf den L-Wels-Nachwuchs gewartet und uns riesig über die Kleinen gefreut! Es ist ja auch alles super gelaufen mit der Aufzucht! Nie würde ich diesen einen Wurf missen wollen!
Trotzdem hat es natürlich eine ganze Menge Arbeit gemacht und das Abgeben von Fischen fällt mir auch immer recht schwer. Fest steht: Wir möchten auf keinen Fall alle paar Wochen neue Jungfische haben.
Die L 38 dagegen sind jetzt auf den Geschmack gekommen: Es gibt schon wieder ein neues Gelege...

Was können wir jetzt am besten machen?

Ich habe die Kleinen ja nach dem letzten Rausschwimmen gesehen: Die sind schon so groß, dass ihnen in dem Becken niemand mehr gefährlich werden kann. Rein theoretisch könnte man sie zwar verhungern lassen, aber das finde ich den jungen Fischen gegenüber nicht fair, weil es quälend ist. (Ganz abgesehen von der Tatsache, dass es nicht so einfach sein würde, sie auszuhungern, ohne die ganzen Erwachsenen auch leiden zu lassen.) Wir werden das nicht machen.
Auch auf keinen Fall möchte ich die generellen Bedingungen in dem Becken so schlecht machen, dass es den erwachsenen L 38 nicht mehr gut geht. Das würde zwar wahrscheinlich funktionieren (z.B. durch kältere Temperaturen oder wenig Futter), kommt aber nicht in Frage.

Grundsätzlich wäre natürlich ein Räuber, der den jungen Welsen nachstellt, eine Möglichkeit, aber eigentlich ist die Bodenregion mit sechs erwachsenen L 38 und 3 Jungtieren vom jetztigen Wurf, die wir behalten, schon voll genug (es ist ein Meterbecken).

Die einzige bisher halbwegs vernünftige Idee von mir wäre, dass ich den Welsen nur noch Höhlen mit zwei offenen Ausgängen zur Verfügung stelle. Meine Vermutung ist, dass das dann nichts wird mit der Paarung und wenn doch, kommen die Salmler wahrscheinlich irgendwann auf die Idee, den Laich einfach vorne herauszuklauben.
Hat da irgendjemand Erfahrung mit?
Und würdet ihr sagen, dass es für die erwachsenen L 38 eine Zumutung ist, keine geschlossenen Höhlen mehr vorzufinden?

Vielleicht habt ihr ja auch ganz andere Ideen...

Ich würde mich über Hilfe sehr freuen!

Liebe Grüße,
Kerstin

[Timo11]

Hi Kerstin,

die einfachste Möglichkeit wird wohl die mit den Höhlen sein.
Einfach komplett alle Höhlen raus und andere Versteckmöglichkeiten schaffen ( Schiefer, Wurzeln...).
Dann sollte dein eigentlich schönes Problem gelöst sein.

Habe das gleiche auch schonmal bei meinen L144 gemacht...

Gruß
Timo

Die Temperatur etwas runterdrehen sollte schon ausreichen.

[AsterixX]

Hi,

einfacher wäre es nur Männchen oder nur Weibchen im Becken zu pflegen oder was jedoch
nicht immer klappen wird das Gelege rausnehmen, wenn man es entdecken sollte.

LG Frank

[Timo11]

Hi,

ob sich dann die Tiere noch wohl fühlen wenn die Temperatur dauerhaft runtergedreht wird, glaub ich nicht...

Gruß
Timo

[Aragon76]

Hallo Kerstin,

Ich hab auch, nachdem ich von meinen beiden L181 aus 2 Gelegen 120 Nz hatte, ihnen einfach die Höhlen weg genommen.

Da ich recht viele Wurzeln und Schiefer im Becken hatte

Danach hatte ich keine neuen Gelege mehr oder aber sie haben sie so gelegt das ich sie nit sehen konnte bzw sie gefressen wurden.

Es ist auf jedenfall nie ein Jungtier zu sehen gewesen.

Also es sollte, wie schon Timo geschrieben hat, helfen.

Probier es doch einfach erst mal.

Grüße Christian

[Blup]

Hallo zusammen,

vielen Dank für die ganzen Antworten!

Dann werde ich das mit den Höhlen einfach mal ausprobieren. Es sind noch reichlich andere Verstecke in Form von Wurzeln im Becken, aber ich werde ihnen auch neue Höhlen zur Verfügung stellen, die an zwei Seiten offen sind. Da muss ich erstmal Shoppen gehen...

Ein bisschen Mitleid habe ich ja schon mit meinen Tieren, dass ich ihnen die schönen Verstecke einfach so wegnehme, aber wenn ich lese, dass einige von euch das auch so machen... Ich werde es einfach mal versuchen.

Liebe Grüße,
Kerstin

[Bener]

Hallo Kerstin,
In freier Wildbahn haben die Kleinen auch keine so perfekten Hölen. Da suchen die sich eben das beste raus. Aber dann ist der Verlust höher.
Wir versuchen natürlich durch die optimal gestalteten Bruthölen die Verluste möglichst zu minimieren und es den Welsen extra angenehm zu machen.
So lange die Kleinen sich verstecken können, wird es ihnen weiterhin gut gehen. Und wenn sie "Druck" bekommen, Eiern sie vielleicht wo anders. Ob und wie viele davon durchkommen wird man dann sehen.

Grüße,

Daniel

[firewriter46]

Hallo,

ich kann bei mir meistens eine Art Sättigung beobachten. Ich weiß nicht, ob es bei anderen auch der Fall ist. Aber bei meinen Hypancistrus bspw. fällt deutlich auf, dass sie die Vermehrung herunterfahren bzw. sogar einstellen, wenn die gleichen Individuen im Becken zunehmen. Ich konnte daher nie feststellen, dass das Becken von den Tieren überquillt.
Ich glaube das wurde hier auch schonmal vor einigen diskutiert.

[Blup]

Hallo Firewriter46,

das ist zwar ein interessanter Gedanke, aber ich weiß nicht, ob es hilfreich ist. Wir haben ja ein 180 l Becken mit einer Bodenfläche von 100x40cm. Darin halten wir als Bodenbewohner bisher 6 L 38. Wenn wir dann noch etliche Jungtiere behalten, so würde ich schon sagen, dass das Becken einfach zu voll ist, zumal es noch andere schwimmende Bewohner gibt, die von den Welsen bestimmt nicht einkalkuliert werden (Blaue Neons und Königssalmler). Es mag sein, dass sie dann aufhören, sich zu vermehren, aber ich fürchte, erst bei einer Besatzdichte, die für das Becken einfach nicht sinnvoll ist.

LG, Kerstin