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Alt 04.11.2003, 12:38   #1
Indina
L-Wels Queen
 
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Registriert seit: 12.06.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.070
Hallo liebe Leut,

ich bin noch völlig erschüttert, versuche aber mal einigermassen nachvollziehbar zu berichten, was mir dieses Wochenende passiert ist...

Vor einer Woche bekam (bzw. holte) ich – nach monatelanger Wartezeit wegen eines Fischlausbefalls in einem meiner Welsbecken – 6 sehr junge (ca. 3 cm) L46 aus einer privaten Nachzucht. Mit ihnen und den mir verbliebenen 3 adulten Tieren wollte ich eine Zuchtgruppe aufbauen.

Die Hypancistren sind in recht hartem Wasser (Tanganjikabecken) gezüchtet worden, und verbrachten die ersten Monate ihres Lebens in einem Aufzuchtbecken.
Leider konnte ich die Werte dort nicht messen, und der Züchter konnte mir auch nicht sagen, wie hart etc. sein Wasser ist. Er misst schon lange nicht mehr.

Mir kamen die Jungfische noch SEHR klein vor, der Züchter sagte mir, dass sie so ‚ein halbes bis dreiviertel jahr’ alt seien, und er kein Problem im Umsetzen sähe.
Er züchtet schon viele Jahre diese und andere L-Welse.

Das Wasser in meinem Becken ist mit PH 7, KH 3 und GH 5 sicher um einiges weicher als die Jungfische es gewohnt waren.

Dennoch hat entgegen meiner Befürchtung ob der Lüttheit und der unterschiedlichen Wasserwerte das Umsetzen sehr gut geklappt - die 6 Krümel und 3 auch noch mitgebrachte genauso kleine L144 haben sich am gleichen Abend nach Erkundung des nun grösseren Reviers ans Futtern gemacht.

Der Besatz in dem (später gegen ein grösseres ausgetauscht werdenden) Aquarium ist folgender: 1 junger und 2 adulte L46, 2 semiadulte L260 (alle rekonvaleszente Fischlausopfer), ein paar Sternflecksalmler, 3 Corydoras, 2 Amanos, 1 Apfelschnecke und ein paar der sehr kleinen Badis Scarlet. Plus der obligatorischen Quellblasenschnecken. Bodengrund ist sehr feiner, angebl. qualitativ hochwertiger (Fachhandel) und unbedenklicher schwarzer Kies, diverse Wurzeln, Höhlen, Schieferbungalows und 1 Anubia, Cabomba und viel Hornkraut zum Abschatten und Nitratzehren, etwas Javamoos und eine rotblättrige lotusähnliche Pflanze, deren Namen mir entfallen ist und 1 Seemandelbaumblatt.

Gefüttert wird z.Zt. mit abgespültem Frostfutter diverser Art, lebenden Wasserflöhen und weissen Mülas, und ab und an Enchyträen oder etwas Tubifex, den ich ein paar Tage gewässert habe, um die Schadstoffbelastung gering zu halten. Letzteren, da die Welse mit den Wasserflöhen und Mülas ja nicht viel anfangen können (da unerreichbar).
Des weiteren täglich verschiedene Granulatsorten von Dupla, Tetrafresh Delica, Tetra Wafers, Hikari Algae Wafers und JBL-Welstabletten. Ich füttere 2-3x täglich kleinere Mengen, damit nichts liegenbleibt und gammeln kann. Alle paar Tage gibt es etwas blanchiertes Gemüse aus dem Bioladen.

Nun zum Eigentlichen.
Sonntagmitttag fiel mir auf, dass zwei der kleinen 46er unruhig an der Scheibe schwammen, und vor allem, dass bei einem rötliche Adern an der Seite durchschimmerten.
Aufgrund diverser threads hier und in anderen Foren zum Thema ‚red disease’ und anderen Krankheitsbildern mit ähnlichem Symptom war ich alarmiert, und schaute mir die Tiere genauer an. Bei zweien begann die Schwanzflosse sich quasi aufzulösen, und
die Körperseite war deutlich gerötet. Es sah aus wie geplatzte Äderchen.
Der Bauch war aber weiss.

Sofort wechselte ich 40% des Wassers, um eventuellen Keimdruck zu senken.
Ansonsten habe ich in der letzten Woche wegen der kleinen 3 mal 30% Wasser gewechselt, um die Versorgung mit sauberem Wasser zu gewährleisten. Und so waren sie es ja auch aus ihrem Aufzuchtbecken beim Züchter gewohnt.

Ach ja: Ich verschneide abgestandenes Leitungswasser mit aufmineralisiertem Osmosewasser im Verhältnis 2 zu 1, um auf die erwünschten Wasserwerte zu kommen. Der Feinfilter der Osmoseanlage wurde kürzlich erneuert. Dürfte also okay sein.

Nun das furchtbare:
Innerhalb von 24 Stunden starben mir die L46 Jungwelse – einer nach dem anderen.
Ich war völlig fertig, zumal ich ihnen NULL helfen konnte!!
Bzw. ich wusste nicht, wie!!
Symptome: gerötete Adern, schnellere Atmung, zum Teil unruhiges Schwimmen an der Scheibe, Auflösung der Schwanzflosse, dann apathisch bis zum Ableben.

Die Tiere waren bis dato weder abgemagert noch sonstwie auffällig.

Ich hatte gerade erwogen, die betroffenen Tiere einzeln in Aqua-Furan (gegen bakterielle Infekte) zu baden, aber da starben schon die ersten.

Die anderen Welse und Fische zeigen – zum Glück!! – bis jetzt keine dieser Symptome, auch die sehr jungen L144 nicht. Alles frisst, wirkt topfit und verhält sich wie immer.
Dennoch habe ich gestern sicherheitshalber wieder 30% Wasser gewechselt.

WAS KANN DAS GEWESEN SEIN????

Ich vermute
a) die Welse waren noch zu jung, um sich an ein anderes Becken, Wasserwerte, Futter etc. zu gewöhnen.

b) sie haben sich am Frostfutter was eingefangen (aber warum die andern dann nicht?)

c) es gibt irgendeinen fiesen Erreger in dem Aquarium, der die Tiere extrem schnell dahinrafft, die eingewöhnten aber nicht (wieder die Frage: warum nicht auch die L144-kids?)

Das einzige, was ich letzte Woche anders gemacht habe als zuvor war die Zugabe von dem Wasseraufbereitungsmittel ‚Easy Life’, das ohne chem. Zusätze arbeitet.
Am Tag vor ihrem Tod gab es u.a. eine kleine Menge Tubifex. Und auch etwas Frostfutter. Kann es das gewesen sein? Ich vermute, dass die kleinen – eher algenfressenden L144 – davon nicht probiert haben.


Es ist ein verdammt beschissenes Gefühl, alles zu versuchen, den Tieren gute Bedingungen zu schaffen, und dann zusehen zu müssen, wie sie ‚irgendwas’ innerhalb ein paar Stunden killt!
Und noch schlimmer bei Tieren, deren Art eh' knapp vor der roten Liste steht!

Ich wäre dankbar, wenn mir jemand von Euch mit mehr Erfahrungen auch mit so jungen Welsen einen Tipp geben kann, was da so falsch gelaufen ist!!

Bitte drückt mir und vor allem den anderen Fischen im Aquarium die Daumen, dass der Gau vorbei ist!

Mit sehr traurigen Grüssen,

Indina

Ach ja, den Züchter habe ich angerufen, und ihn gefragt, was das sein könne. Er sagt, er hätte von solch einem Krankheitsbild noch nie gehört, und auch selbst noch nichts Ähnliches erlebt. Seine Tiere seien alle fit.
__________________
L18, L46 (+), L134 (+), L200, C. melanotaenia (+)

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Alt 04.11.2003, 12:52   #2
Guest
 
Beiträge: n/a
Hi Indina,

ich glaube die Kleinen konnten das Umsetzen von harten auf weiches (Osmose) Wasser ab. Die Anzeichen deuten darauf hin.
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Alt 04.11.2003, 12:53   #3
Guest
 
Beiträge: n/a
...konnten nicht ab. sorry
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Alt 04.11.2003, 13:03   #4
ThePapabear
kein Admin mehr
 
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Registriert seit: 08.02.2005
Ort: Wels, Oberoesterreich
Beiträge: 979
Hi!

Guest könnte nicht unrecht haben. Der zu hohe Unterschied im osmotischen Druck kann z.B. solche Anzeichen mit Todesfolge hervorrufen. Gewiss lässt sich das aber nicht mehr sagen...

lg
Herbert
__________________
"...so wie es ist, so bleibt es nicht. Und weil das so ist, wird es anders sein!" --> Zitat: Letzte Instanz

Die Suche ist dein Freund!

Ich bin hier nicht mehr der zuständige Admin. Bitte für Anfragen ans Team wenden!
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Alt 04.11.2003, 13:17   #5
Indina
L-Wels Queen
 
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Registriert seit: 12.06.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.070
Hallo Herbert und Guest,

...auch noch nach einer Woche des sich offenbar Wohlfühlens?

Falls ja, muss dem Züchter - bzw. seinen Käufern - das ja schon öfter passiert sein. Als ich die Tiere holte, sassen sie in einem Aufzuchtkasten im Tanganjikabecken (1200 Liter), das mit reichlich Lochgestein dekoriert ist. Vorher waren sie in einem kleinen Extrabecken mit vermutlich weicherem Wasser. Geboren sind sie widerum in dem Betonbecken...

Das könnte auch erklären, warum die L144 keine Symptome zeigen. Die sassen nämlich in einem Aquarium mit weniger Lochgestein.

Na, erstmal danke für den Hinweis!!

Man sollte also wohl immer seinen Testkoffer mitnehmen...
Mit dem Züchter besprach ich die Problematik des Umsetzens von hart auf weich. Er sagte, er hätte damit noch nie Probleme gehabt (bzw. die Leute, die Jungfische von ihm hatten).

Aber warum löst sich dann - und innerhalb ein paar Stunden - 'nur' die Schwanzflosse auf?
Ich las mal irgendwo, dass das in Kombination mit den geplatzten Äderchen auf bakteriellen Befall hindeutet.

Indina
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Alt 04.11.2003, 13:31   #6
LameraRa
L-Wels
 
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Registriert seit: 03.01.2003
Ort: Etzersdorf
Beiträge: 495
Hi Indiana!

Du hast nicht geschrieben wie und wie schnell (oder langsam) du die Welse umgesetzt hast!

lese dir mal den Link durch!
Ist zwar für Garnelen, aber empfindliche Tiere sollten so umgesetzt werden!

https://www.garnelenzucht.de/datei_eingewoe.../infoblatt1.pdf

Gruß Ralph!
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Gruß Ralph!
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Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen!
LameraRa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2003, 13:52   #7
Norman
Wels-Punk
 
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Registriert seit: 25.02.2003
Beiträge: 1.757
Hi Ralph,

Na ob das so das wahre für Fische ist ???
Schon allein wenn ich Wasseraufbereiter sehe wird mir übel...
und auch die Aussage wie mindestens 1 Stunde... lieber mehr... :blink:
Das bedeutet für die Tiere Stress... nichts anderes... helfen tut es nicht...
Naja... aber das Thema hatten wir ja schonmal...

ciao
Norman
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www.loricariinae.com
Norman ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2003, 14:01   #8
LameraRa
L-Wels
 
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Registriert seit: 03.01.2003
Ort: Etzersdorf
Beiträge: 495
Hi Namron!

da scheiden sich wohl die Geister!

Im Prinzip hat jeder seine Lieblingsmethode!
Aber lieber zu vorsichtig, als ein paar :l46: zu verlieren!

Noch mehr Zeit ist aber auf alle fälle kein Fehler!

Gruß Ralph! :hi:
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Gruß Ralph!
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Nicht die Großen fressen die Kleinen, sondern die Schnellen die Langsamen!
LameraRa ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 04.11.2003, 14:09   #9
moonflower
Alte Motze
 
Benutzerbild von moonflower
 
Registriert seit: 03.03.2003
Beiträge: 1.407
sehe ich ähnlich wie norman

bei jedem anderen wels würde sicher nicht soviel tamtam gemacht und grad bei zebras die eher unproblematisch sind wird so rumgeziert und da gibt es sicher viel viel empfindlichere welse

noch mehr zeit bedeutet auch noch mehr stress und der kommt zu den veränderten lebensbedingungen auch noch dazu, das ist für winzige zebrajunge ganz einfach zuviel

ich habe leider keine ahnung warum die welse das nicht überlebt haben, klingt mir aber eher nach einem pilzbefall :hmm:
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Alt 04.11.2003, 14:11   #10
Indina
L-Wels Queen
 
Benutzerbild von Indina
 
Registriert seit: 12.06.2003
Ort: Hamburg
Beiträge: 1.070
...umgesetzt/angepasst habe ich sie (nach einem ca. 3-stündigen Transport) in 2 bis 2,5 Stunden.

Ich wollte die Prozedur nicht zu lang ausdehnen, eben um Stress zu vermeiden.
Und ich habe auch auf die Angaben des Züchters gebaut, der meinte, mit seinen Tieren hätte es
noch nie Probleme mit dem Umsetzen (zumindest nicht aufgrund der Wasserhärte) gegeben.

Aber letztendlich ist so eine Aussage wohl eher für die Katz.

Der Wasseraufbereiter, den ich benutzt habe wird hier beschrieben:
https://www.easylife.nl/deutsch/index.html?id=06

Gruss, Indina
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L18, L46 (+), L134 (+), L200, C. melanotaenia (+)

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