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29.10.2005, 10:36 | #1 |
Jungwels
Registriert seit: 22.10.2004
Beiträge: 30
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Warum sinkt der pH so rapide?
Hallo zusammen,
wir haben ein riesen Problem mit unserem 54 l Becken. Beim gestrigen Wassertest haben wir bestürzt festgestellt, dass der pH-Wert auf unter 5,0 abgesunken ist. Alle anderen von uns gemessen Werte lagen aber im grünen Bereich (24 °C nachts; 26 °C tags; KH 1,5-2 °dH; GH 7,5 °dH; NO2: nn. (<0,3 mg/l)). Gemessen würde das ganze mit Tetra-Tröpfchentest. Wir haben sogar extra eine neue Flasche pH-Indikator aufgemacht weil wir es nicht glauben konnten. Das Problem ist, dass wir momentan Nachwuchs von Parotocinclus maculicauda im Laichkasten sitzen haben und wir Schiss haben, dass dem was passiert. Im Laichkasten befindet sich ein Schlauch der durch die Blubberei für Wasserumwälzung sorgt. Die Futterreste werden 2-3 Mal pro Tag abgesaugt. Ansonsten sitzen im Becken noch Corydoras pygmaeus, eine senile Ramirezidame und ein, langsam zu groß werdender, L 128. Unser Verdacht ging schon in die Richtung, dass die vielen Turmdeckelschnecken durch ihr Wachstum evtl. jeden verbliebenen Rest Kalk im Wasser für ihre Häuser aus dem selben ziehen. Nach einem Wasserwechsel von nur 5 l war gestern der pH wieder auf 6-6,5 angestiegen. Heute morgen lag er jedoch ´schon wieder so niedrig wie gestern vor dem Wechsel. Nach nur 2l Frischwasser war er heute Morgen aber schon wieder bei pH 6. An was kann denn so etwas liegen. Bis vor kurzem hatten wir immer noch das Problem, dass sich der pH knapp unter 7 bewegte, wir ihn aber gerne etwas gedrückt hätten. Auch unseren pH-Wert-Senker (JBL Aquacid) haben wir schon seit über einem 3/4 Jahr nicht mehr eingesetzt. Vor allem die Corys machen uns bei einem solch niedrigen pH echt Sorgen. Momentan können wir ja ein paar Mal am Tag messen und Wasser Wechseln, aber auf die Dauer ist das auch nicht drin. Auch wollen wir durch den ständigen Wechsel wegen der Jungfische nicht die Werte dauernd verändern. Ach ja gefiltert wird das Becken von einem Jaqno Außenfilter mit geschätzten 350 l/h (kann ich leider mangels Information im Netz und falscher Gebrauchsanweisung nicht genau sagen). Er hat auf jeden Fall > 6l Filtervolumen und 8 W. Ich hoffe uns kann jemand helfen. Schon mal Danke. Grüße. rooman
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Punkrock h |
29.10.2005, 11:34 | #2 | |
Beiträge: n/a
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Hallo Ro(o)man
Zitat:
Um es simpel auszudrücken, arbeitet dein Filter hervorragend, wandelt Nitrit gut um, dadurch sinkt die Kh und somit ist dein Wasser schwach gepuffert. Das erklärt den niedrigen Ph-Wert. Es gibt ja noch einige hier , die können das fachspezifischer erklären. Wenn du deine Fütterung reduzierst, sollte sich das wieder geben. mfg |
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29.10.2005, 12:40 | #3 |
Jungwels
Registriert seit: 22.10.2004
Beiträge: 30
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Hmmm. Ich glaube du hast da was missverstanden. Die Futterreste werden natürlich nur im Laichkasten abgesaugt. Die sonstige Fütterung ist gleich geblieben. Seit einiger Zeit füttern wir jedoch alle paar Tage Grünfutter zu was dann auch 1-2 Tage liegen bleibt bis es weg ist. Also kurz gesagt bekommen alle Tiere im Becken (17 Corys, 4 Otos, Ramirezi & L128) pro Tag 2 Futtertabletten plus Grünzeug.
Ich weiß, dass das Becken überbesetzt ist, aber es scheinen sich ja alle wohl zu fühlen. Corys sinds auch nur so viele weil sie sich schon vermehrt haben. Wir suchen auch schon angestrengt nach nem größeren Becken. V.a. wenn die 9 jungen Otots ausgewachsen sind wirds einfach zu eng. Und unser L 128-Fehlkauf braucht auch mehr Platz und ein paar Kollegen. Ansonsten muss auch allein aus dem Grund alles i.O. sein, da die Otos keine Anstalten machen mit dem Laichen aufzuhören. Erst gestern haben wir Eier und eine frisch geschlüpfte Larve entdeckt. Trotzdem erst mal Danke für die Antwort. Wir werden weiter beobachten und ggfs. wasserwechselnd eingreifen.
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Punkrock h |
29.10.2005, 19:01 | #4 |
Welsfan
Registriert seit: 20.12.2004
Ort: 99427 Weimar
Beiträge: 3.673
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Hallo Rooman,
mit der Ursache für das Absinken des pH-Wertes hat Motoro schon recht. Das wird u.a. beschrieben in Krause "Handbuch Aquarienwasser" (5.Auflage 1998, S.55) : "Unter etwa pH 6,5 findet kaum noch Nitrifikation statt, weil hier nur Spuren von Ammoniak existieren ... Genau genommen ensteht das Nitrat ... als Salpetersäure. Salpetersäure senkt den pH-Wert ..." Eine wesentliche Rolle spielt hier die KH. Durch anheben dieser kann man den pH-Wert puffern. Möglichkeiten sind: - Wasserwechsel (wenn das zugegebene Wasser die entsprechende KH besitzt -> mal KH vom Leitungswasser(?) gemessen) - KH-plus/pH-plus - Natriumhydrogenkarbonat (dabei muss man jedoch beachten, dass danach immer noch KH<GH sein muss) Beste Grüße Elko Geändert von L-ko (29.10.2005 um 19:06 Uhr). |
29.10.2005, 21:21 | #5 |
Jungwels
Registriert seit: 22.10.2004
Beiträge: 30
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Auch dir Danke für die Antwort. Im Moment scheinen die Werte recht stabil zu sein. Es wurde alle 2 Stunden gemessen und 2 Mal ca. 4 l Wasser gewechselt.
Laut einem Test, den wir allerdings im Januar mal mit dem Leitungswasser gemacht haben, hat dieses eine GH von 16 ° dH und KH von 10° dH. Ich vermute allerdings, dass sich da was geändert hat. Morgen werden wir dann auch noch mal das Leitungswasser testen. Ich dachte eigentlich immer, dass das keinen Schwankungen unterliegt. Aber man lernt ja nie aus. Gruß rooman
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Punkrock h |
31.10.2005, 19:44 | #6 |
Jungwels
Registriert seit: 22.10.2004
Beiträge: 30
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Hier nochmal ein kurzes Update:
Leitungswasser: KH 11 ° dH, GH 17-18° dH, pH 7,5 (-8) Wir haben jetzt relativ oft Wasser gewechselt. Das Ende vom Lied ist jetzt ein KH von wieder nur 2-2,5 ° dH und ein pH von ca. < 7. Es sind uns heute im Laufe des Tages 2 Parotocinclus-Jungfische eingegangen. Wahrscheinlich haben sie hohen pH nicht verkraftet. Dafür haben wir noch eine Corydoras pygmaeus-Larve dazu bekommen. Das mit dem Buch war ein super Tipp. Wir haben uns das gleich bestellt. Nach Recherchen im I-net sind wir aber auch drauf gestoßen, dass übermäßig viele Schnecken auch an einer KH-Absenkung schuld sein können. Momentan ist noch nichts über dem Berg. Zum Glück ist meine Freundin grade zu Hause, so Dass sie oft testen kann und alles im Blick behält. Die Fütterung wurde auch zurückgefahren um den Schnecken Einhalt zu gebieten. KH + Mittel liegt jetzt auch schon parat. Die Frage ist nur ob es sinnvoll wäre den pH mit Eichenlaubextrakt (JBL Aqucid) abzusenken und anschließend den KH wieder nach oben ziehen (Sera KH-plus). Irgendwie schon ein bischen arg viel künstliche Chemie im Aquarium. Es wäre jetzt halt wichtig mal wieder stabile Verhältnisse zu bekommen, da wir wegen dem pH eigentlich nicht so schnell wieder einen Wasserwechsel machen wollen. Vielleicht hat ja noch jemand Tipps oder Erfahrungen zu dem Thema.
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Punkrock h |
31.10.2005, 19:50 | #7 |
Jungwels
Registriert seit: 22.10.2004
Beiträge: 30
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Ich hab jetzt nur den absoluten Knackpunkt eigentlich vergessen zu fragen, ob sich der pH überhaupt kurzfristig mit dem Mittel senken lässt ohne Auswirkungen auf den KH zu haben.
Und 2.: Ob wir den KH anheben können ohne den pH zu beeinflussen. Schon mal Danke und Grüße (hab ich oben vergessen *schäm*) rooman
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Punkrock h |
01.11.2005, 19:16 | #8 |
Moderator
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.325
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Hallo zusammen,
ich habe da auch noch Fragebedarf, bei mir sind die Wasserwerte prinzipiell ok, aber halt nicht verstanden und ein KH von 2 ist mir etwas heikel auf die Dauer... Leitungswasser (laut Analyse Versorgungsbetrieb): pH 7,96, KH 7,02, GH 8,96 Aquarium: pH 6,5, KH 2, Nitrat ca. 20 ?! Dass bei niedrigem pH die Karbonathärte verschwindet, habe ich kapiert, aber bis dahin sollte ein KH-Wert von 7 doch einiges wegpuffern ?! Als potentielle Säurequelle kämen Erlenzäpfchen in Frage, aber Huminsäuren sind doch eher schwach, oder ? Schnecken als Karbonatkiller kämen bei mir auch in Frage, die waren mir bislang eigentlich willkommen als Restevernichter und hin und wieder als Leckerli für die Prachtschmerlen im anderen Becken (pH 7,2, KH 5). Mit der Salpetersäure das leuchtet mir ein, aber das hiesse, dass alle mit niedrigen pH extrem niedrige Nitratwerte haben sollten, da das Wasser nicht mehr puffert (Salpetersäure ist ja nicht von schlechten Eltern) ? Gruß, Karsten |
01.11.2005, 19:31 | #9 | |||
Welsfan
Registriert seit: 20.12.2004
Ort: 99427 Weimar
Beiträge: 3.673
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Hallo Karsten,
Zitat:
Zitat:
Zitat:
Beste Grüße Elko |
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06.11.2005, 12:43 | #10 | |||
Moderator
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.325
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Hallo Elko,
ich habe mir das mit den Schnecken und Nitrat/Salpetersäure nochmal genauer überlegt. Zitat:
Das entspricht ca. 1,8g CaCO3 (umgerechnet über Atomgewichte) und das entspricht wiederum ca. 0,66cm³ Kalk bzw. Schneckenhäuser Wenn man die leeren Schneckenhäuser zerstampft, müsste als ein Würfelchen von 8,7mm Kantenlänge rauskommen. Diese Menge von Schnecken würde auf 100l den KH aber nur um ein Grad senken ! Daher kann ich mich nur Deiner Meinung anschliessen, dass Schnecken nicht die Hauptursache für deutliche KH-Senkung sein können, da bei starker Fütterung z.B. im Aufzuchtbecken zwar relevante Mengen von Schnecken entstehen können, aber dann auch oft Wasserwechsel gemacht wird. Zitat:
Ein pH-Abhängigkeit der Nitrifikation wird da aber nicht erwähnt. Zitat:
Die Nitrifikation ist oxidative Abbau von organischen Stickstoffverbindungen, vereinfachend gehe ich mal von Ammoniak aus: 4 NH3 + 5 O2 -> 6 H2O + 4 NO2 -> 2 H2O + 4 HNO3 und bekomme als Ergebnis die erwähnte Salpetersäure (HNO3), die im Wasser dissoziiert in H+ (-> niedriger pH-Wert) und NO3- (Nitrat-Ion). D.h. ein hoher Nitratwert, der so im Aquarium entstanden ist, hat den pH-Wert gesenkt und ist ein Indikator dafür, dass die Ansäuerung des Wassers bereits stattgefunden hat. Ein hoher Nitratwert ist in diesem Zusammenhang an sich nicht weiter tragisch. Es wurde ja schon viel darüber geschrieben, ob und ab wann Nitrat schädlich für die Fischlis ist; laut Mergus ist es vor allem gefährlich, da ab Werten von 150mg/l die Gefahr besteht, dass sich über sogenannte De-Nitrifikation aus Nitrat wieder das eindeutig giftige Nitrit bzw. im alkalischen Wasser auch das noch giftigere Ammoniak bilden kann. Gruß, Karsten |
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