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Einrichtung von Welsbecken Tipps und Tricks zur Einrichtung von Welsbecken, von der Bepflanzung über den Bodengrund bis hin zur richtigen Technik.

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Alt 29.04.2009, 18:51   #1
L 134 Freak
Babywels
 
Registriert seit: 27.03.2009
Beiträge: 20
Hallo,

ich nehme nur noch Sand. Mit dem Kies hatte ich nur schlechte Erfahrung gemacht wird nicht richtig sauber und die Welse fühlten sich damit nicht so richtig wohl.

Seid ich auf Sand umgestellt habe sieht man sie häufig am buddeln oder einfach nur faul auf der Haut liegen.

Dazu kommt natürlich das die TDS auch ihren Teil des sauber haltens beitragen.

Letztendlich ist es ber deine Entscheidung. Die kann Dir niemand abnehmen.

VG
Becki
L 134 Freak ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 02.05.2009, 12:29   #2
McBuell
Welspapa
 
Benutzerbild von McBuell
 
Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Bern, Schweiz
Beiträge: 112
HiHo !

Ich bin etwas verwirrt von der schon mehrmals gelesenen Aussage "negativer Effekt bei zu geringer Wasser Zirkulation im Boden (=> Moder)".

Es ist doch so, dass zuviel Sauerstoff im Boden (eben infolge zu guter Wasser Zirkulation im Boden) die Nährstoffe oxidiert, sie damit wasserunlöslich macht, und somit den Pflanzen als Nährstoff vorenthaltet.
Gerade bei den Eisen-Verbindungen ist dieses Phänomen wohl dokumentiert, und führt zu starken (braun, dunkel roten) Eisen-Oxid Ablagerungen an den Pflanzenwurzeln. Die Pflanze ist zwar von Eisen umgeben, kann es aber nicht aufnehmen. Bei anderen mineralischen Nährstoffen kann von ähnlichem Verhalten ausgegangen werden...

Zudem siedeln sich im anaeroben (eben Moder-) Bereichen im Boden denitrifizierende Bakterien an, welche mithelfen Nitrat abzubauen.
Zusätzlich sind diese anaeroben Bakterien in der Lage, schon oxidierte Nährstoffe wieder zu reduzieren (aus Sauerstoff-Mangel entreissen die Bakterien diesen Verbindungen den Sauerstoff) und machen die Nährstoffe somit wieder für Pflanzen verfügbar.

Alles in allem sehe ich im Boden Moder eindeutig mehr positive Aspekte als "negative Effekte" !

Ich verwende zwar abgerundeten schwarzen Kies im Becken, habe aber darunter ne Nähr-Sand Schicht und habe bei den Schichttiefen darauf geachtet sie so grosszügig zu gestalten (zusammen ca. 10cm) dass da garantiert anaerobe Bereiche entstehen.


Ich bitte um Diskussion

Gruss Claude
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Geändert von McBuell (02.05.2009 um 12:34 Uhr).
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Alt 02.05.2009, 16:42   #3
firewriter46
L-Wels
 
Benutzerbild von firewriter46
 
Registriert seit: 17.12.2008
Beiträge: 347
Hallo,

Zitat:
Zitat von McBuell Beitrag anzeigen
HiHo !


Zudem siedeln sich im anaeroben (eben Moder-) Bereichen im Boden denitrifizierende Bakterien an, welche mithelfen Nitrat abzubauen.
Zusätzlich sind diese anaeroben Bakterien in der Lage, schon oxidierte Nährstoffe wieder zu reduzieren (aus Sauerstoff-Mangel entreissen die Bakterien diesen Verbindungen den Sauerstoff) und machen die Nährstoffe somit wieder für Pflanzen verfügbar.

Alles in allem sehe ich im Boden Moder eindeutig mehr positive Aspekte als "negative Effekte" !
dass anaerobe Bakterien Giftstoffe abbauen und ein modernter, schimmelnter Aquariumboden positive Aspekte haben soll, kann ich kaum glauben. Wenn etwas schimmelt und modert, dann bilden sich Abbaustoffe, die für die Wasserlebewesen wohl kaum gut sein können. Zuviel solcher Moderstellen im Boden, und das Wasser kippt dir um und alle deine Fische gehen dahin...

Mfg,
firewriter46
firewriter46 ist offline   Mit Zitat antworten
Alt 03.05.2009, 12:27   #4
McBuell
Welspapa
 
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Registriert seit: 19.04.2009
Ort: Bern, Schweiz
Beiträge: 112
Zitat:
Zitat von firewriter46 Beitrag anzeigen
dass anaerobe Bakterien Giftstoffe abbauen und ein modernter, schimmelnter Aquariumboden positive Aspekte haben soll, kann ich kaum glauben. Wenn etwas schimmelt und modert, dann bilden sich Abbaustoffe, die für die Wasserlebewesen wohl kaum gut sein können. Zuviel solcher Moderstellen im Boden, und das Wasser kippt dir um und alle deine Fische gehen dahin...
HiHo zusammen !

Wollte mich nochmals zu dieser Aussage äussern:
Schimmel hat nichts mit aneroben Bakterien zu tun.
Anaerobe Bakterien können unter anderem sehr giftige Suftanzen (z.B. Schwefelwasserstof) entwickeln, das ist korrekt.
Dies geschieht aber nur unter speziellen Umständen, nähmlich wenn die Bakterien keine Kohlenstoff-Quelle mehr finden (z.B. weil die aerobe Filterung massiv überdimensioniert ist). Sie beginnen dann, Sulfat zu reduzieren.

Da sich in den Becken ein Gleichgewicht zwischen Kohlenstoff-Quelle Eintrag in den Bodengrund und der Abbau-Rate im Boden entwickelt, ist dies nicht unbedingt ein Problem (Sulfat reduktion dient den Bakterien bloss als Notvorrat). Die Probleme entstehen erst, wenn das Gleichgewicht grob gestört wird, was jedoch auch bei aeroben Bakterien zu Toxin-Entwicklung führt !

Solche Störungen sind unter anderem:
1. Zu grosszügige Fütterung und nicht Entfernung der nicht gefressenen Reste
=> anaerobe Population im Boden wird massiv vermehrt
Anschliessende Phase von Futter-Mangel
=> zu grosse Population im Boden hungert, wechselt auf Sulfat reduktion, giftige Produkte entstehen.

2. Zu regelmässiges und zu intensives Reinigen des Untergrundes:
=> Massive Störung der Verteilung und des Gleichgewichts im Bodengrund

Folgende Seite finde ich zu diesem Thema als sehr informativ:
https://www.aquaristik-hilfe.de/system07.htm
Zudem nachzulesen in jedem guten Aquarium Buch, welches eingehend auf die Stoffwechsel-Chemie im Boden eingeht...

Versteht mich nicht falsch:
Ich behaupte hier nicht:
- dass Futter-Reste im Boden vergammeln sollen
- dass der ganze Boden anaerob sein soll (ist nicht möglich, oberste 3-5cm sind IMMER aerob)


Gruss, Claude
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Alt 03.05.2009, 13:12   #5
firewriter46
L-Wels
 
Benutzerbild von firewriter46
 
Registriert seit: 17.12.2008
Beiträge: 347
Hallo,

sobald Fäulnisprozesse oder andere zersetzende Prozesse organischen Materials von Bakterien stattfinden, werden Giftstoffe wie Ammoniak oder Nitrit entstehen. Deshalb muss der Bodengrund immer etwas luftig sein oder man muss eben darauf achten, dass keine organischen Reste sich irgendwo in den unteren Schichten anlagern.
Und deine Quelle im Netz sagt nichts anderes dazu:

"...anaeroben (sauerstofflos lebenden) Bakterien. Unter diesen Bakterien findet man solche, die vorwiegend reduktiv arbeiten können. Sie entziehen also anderen Stoffen den gebundenen Sauerstoff, um ihn in den eigenen Stoffwechsel zu integrieren. Dabei wird der beteiligte Stoff reduziert, z.B. Nitrat zu Nitrit (NO3 ---> NO2)"

Du hattest gemeint, Moder im Boden habe positive Aspekte! Das ist aber eindeutig nicht so!

mfg,
firewriter46
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Alt 03.05.2009, 14:03   #6
McBuell
Welspapa
 
Benutzerbild von McBuell
 
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Beiträge: 112
Hallo firewriter46 !

hehe ok...

hättest vielleicht bei Deinem Zitat noch die nachfolgenden zwei Sätze erwähnen sollen:

"...anaeroben (sauerstofflos lebenden) Bakterien. Unter diesen Bakterien findet man solche, die vorwiegend reduktiv arbeiten können. Sie entziehen also anderen Stoffen den gebundenen Sauerstoff, um ihn in den eigenen Stoffwechsel zu integrieren. Dabei wird der beteiligte Stoff reduziert, z.B. Nitrat zu Nitrit (NO3 ---> NO2). Dabei sinkt die Redoxspannung deutlich ab. In diesem Bereich findet eine Anreicherung mit leicht verwertbaren Nährstoffen und Spurenelementen aus dem Reduktionsprozess statt. Dieser Bereich spielt für die Pflanzen die wichtigste Rolle. Weiterhin finden sich auch in diesem Bereich die Bakterien, die Nitrat zu Nitrit und Ammonium reduzieren. Dieser Prozess kann bis zum molekularen Stickstoff führen, der als gasförmiger Stickstoff in die Umgebungsluft entweicht oder im Wasser gelöst wird. ..."

Zu dem entstehenden Nitrit/Ammonium:
da dieser Prozess tief im Boden abläuft (und bedingt durch die Diffusions-Geschwindigkeits recht langsam) und man darüber ja aeroben Bodengrund hat (welcher die hoch diffundierenden, reduzierten Stoffe wieder oxidiert), denke ich nicht dass diese Stoffe als solche überhaupt bis ins Beckenwasser gelangen.

Ganz klar ist aber der Zusammenhang mit der Verfügbarkeit der Pflanzen-Nährstoffe. In oxidierter Form nicht aufnehmbar, werden sie durch anaerobe Bakterien erst in eine lösliche und damit verfügbare Form gebracht.

Zusätzlich sei hier auf die Langsam-Filter Technik verwiesen,
welche mittels anaeroben Bakterien die Stickstoff-Verbindungen herunter bis zum Stickstoff reduziert, und somit Nitrat aus dem Kreislauf entfernt. Zudem sorgt sie dafür, dass die Pflanzen-Nährstoffe in gut aufnehmbarer Form vorliegen. Somit sorgt ein gut dimensionierter anaerober Filter für eine biologisch, wie chemisch bedeutend bessere Wasserqualität. Nachteil: sehr langsamer Filter, benötigt grosse Volumen.

Guckste mal hier:
2m hohe 30cm Sandsäule...
https://reefkeeping.com/issues/2006-...es/OHCRC46.jpg

https://reefkeeping.com/issues/2006-02/totm/index.php

Ist zwar Salzwass aber das Prinzip bleibt das gleiche...

Gruss, Claude
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