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#1 |
Moderator
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.401
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Die Zucht von "Chromobotia macracanthus" ist möglich...
Hallo zusammen,
mehr zufällig habe ich meine Prachtschmerlen in Laichstimmung gebracht. Durch bisher nicht abschließend geklärte Umstände ist leider vor dem Vollzug der halbe Aquarienbesatz gestorben, darunter auch die drei Prachtschmerlen. Hoffentlich kann mit den Infos der eine oder andere Halter endlich diese Art auf natürlichem Weg zur Fortpflanzung bringen. Ich bin inzwischen überzeugt, dass dies durchaus möglich ist. Erste Teilerfolge gab es ja bereits. Das Becken 450l Becken (130x60x60) mit Außenfilter und kräftiger Strömungspumpe, viele Holzwurzeln, gut bepflanzt mit Cryptocoryne, Echinoduros, viele Höhlen einseitig und zweiseitig offen Wasserwerte (Messung während der Balz) 25 °C, KH 2-3, pH 7,4 Sonstiger Besatz 1x Pseudacanthicus leopardus, 5x Ancistrus dolichopterus, 5x Ancistrus sp. Gelb-Schwarzauge, 3x Sturisoma festivum, 3x Pterophyllum scalare, 4x Pelviachromis pulcher, ca. 20 Salmler (Schmucksalmler, Zitronensalmler, Hyphessobrycon amapaensis) Fütterung Diverses Tablettenfutter, Flockenfutter und ab und an TK-Futter, TDS aus anderen Becken Die Prachtschmerlen Alter etwa 7-8 Jahre, 1 Weibchen (fast 18cm) und (vermutlich) 2 Männchen (13cm + 14cm) Chronologie In den Tagen und Wochen vorher ist mir nichts verdächtiges aufgefallen. Ev. waren die Prachtschmerlen bei der Fütterung etwas gieriger als sonst, das kann aber auch nachträgliche Einbildung sein. Ich habe in den zwei Wochen vorher nach und nach den alten Kies entfernt, da ich diesen durch Sand ersetzen wollte. Samstag (21.02.09) habe ich Wasserwechsel (ca. 30%) mit kaltem Wasser gemacht und den restlichen Kies (gut 20l) mit einem groben Kescher entfernt, so dass der Mulm weitgehend im Becken verblieb. Dadurch war das Wasser extrem trüb, die Welse und Schmerlen haben immer wieder den Mulm aufgewirbelt. Die Sicht betrug daher nur ca. 10cm !!! Sonntag habe ich den Sand in das Becken eingebracht, die Sicht ist weiterhin sehr schlecht. Die Fische zeigen jedoch keinerlei Zeichen von Unwohlsein. Die Prachtschmerlen werden nachmittags zunehmend aktiv und schwimmen überwiegend in der Gruppe oder zu zweit fast ohne Pausen durchs Becken. Sie zeigen im Gegensatz zu sonst bis auf eine Ausnahme (die beiden Männchen) untereinander keine Aggressionen, sondern suchen die Nähe der Artgenossen. Andere Fische werden komplett ignoriert, die Skalare (15-16cm lang) müssen immer wieder flüchten, um den aufgedrehten Schmerlen Platz zu machen. Die Schmerlen schwimmen dabei auch die Scheiben hoch und runter und (langsam) durch die Durchgangshöhlen durch. Die Schmerlen suchen immer intensiver die Nähe der Artgenossen. Immer öfter schwimmt das Weibchen mit einem selten auch mit beiden Männchen völlig synchron und seitlich fest aneinandergedrückt durch das Becken. Das Treiben ist im trüben Wasser leider nicht optimal zu beobachten, aber die Erregung der Tiere nimmt sichtbar zu. Bis zum späten Abend kann keine Eiablage beobachtet werden, das Weibchen ist unverändert füllig. Am nächsten Morgen (Rosenmontag) ist das Wasser etwas weniger eingetrübt, die Sicht ist aber weiterhin lediglich ~20 cm. Die Fische zeigen weiterhin keine Anzeichen von Unwohlsein. Die Prachtschmerlen setzen die Balz fort, wenn auch (noch?) nicht so heftig wie am Vortag. Um ca. 8:00 Uhr muss ich arbeiten gehen. Um 19:00 Uhr komme ich zurück und der halbe Besatz inklusive der drei Prachtschmerlen ist tot (Ursache nicht klar). Anbei ein paar Fotos Chromobotia macracanthus, Weibchen Chromobotia macracanthus, Weibchen und die beiden Männchen Weibchen mit Laichansatz Von der Balz habe ich ein paar Videos gemacht allerdings mit eher schlechter Qualität, aber die sind meiner Meinung nach mehr als eindeutig. Da werde ich später mal einen Link hier rein setzen. Interpretation In den (ernstzunehmenden) Berichten zu der Zucht von Prachtschmerlen wird jeweils auf radikale Änderungen in den Aquarien hingewiesen, die die "Laichwanderung" zu Beginn der Regenzeit auslöst. Schlechtere Bedingungen, Wassertrübung und Temperaturstürze können den Beginn der Regenzeit zusätzlich simulieren. Eiweißreiche Nahrung vorher ist wohl auch zuträglich, damit sich Laichansatz ausbildet. Gruß, Karsten
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#2 |
Junger Hupfer
Registriert seit: 13.12.2003
Beiträge: 5.960
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Hi Karsten,
gut zu wissen, dass auch eine Art, die schon mehrfach als "unzüchtbar" angepriesen wurde, durchaus im Aquarium vermehrt werden kann. Umso trauriger ist es, dass sie gestorben sind. Was auffällt sind 2 Parallelen zu den Harnischwelsen: - starke Wasserparameteränderungen scheinen die Tiere zu stimulieren - nicht die Größe, sondern das Alter machts Ein Bericht über die geglückte Vermehrung auf Russisch mit Bildern (wers lesen kann): https://www.aqa.ru/forum/vt62961-1205386158 Und auf Englisch (stark gekürzt): https://forums.loaches.com/viewtopic...er=asc&start=0 lg Daniel |
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#3 |
Moderator
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.401
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Hi Daniel,
das sind meines Wissens alles hormonstimulierte "Erfolge" gewesen. Hier gibt es auch einen Bericht auf Englisch zur hormoninduzierten Nachzucht und hier einen Bericht eines natürlichen Teilerfolgs. Ansonsten kenne ich nur nicht nachprüfbare (angebliche) Zuchterfolge. Gruß, Karsten
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#4 |
Beiträge: n/a
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Hi,
ich will nicht missverstanden werden, aber bei dem "Zuchtversuch" sind die beteiligten Tiere gestorben. Das ist jetzt nicht etwas, was man nur entfernt nachmachen sollte. Das sich Schmerlen nachziehen lassen ist bekannt, auch wenn die Stimulation meistens über Hormone erfolgt. Den Laichansatz, den das eine Tier zeigte, hat meines Erachtens nichts mit einer bevorstehenden Paarung zu tun. Die Veränderung der Wasserwerte stimuliert alle Schmerlen, das ist nichts Neues und fast alle Fische koppeln ihre Brustzeit an günstige Umweltbedingungen. Es gibt da einige sehr gut informierte Halter von Schmerlen, die schon alles erdenkliche ausprobiert haben und keinen Erfolg hatten. Also mit verdrecktem Wasser und radikalem Wasserwechsel inclusive Nitritpeak (vielleicht sogar Aminiakvergiftung) ist da mit Sicherheit nicht viel zu erreichen. Die Aktivität der Tiere ist wahrscheinlich nur auf ihre beginnende Todesangst zurückzuführen. Schade um die Tiere, aber das ist in meinen Augen wirklich ein Irrweg. Grüsse |
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#5 |
L-Wels
Registriert seit: 26.10.2006
Ort: Freiberg, Sachsen
Beiträge: 422
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Hallo,
ich muss mich da Felix mehr oder weniger anschließen. Ich glaube nicht, dass es sich dabei um einen Paarungversuch oder Ähnliches gehandelt hat. Ich wollte eigentlich erst noch deine Filmchen abwarten, da ich mich ja womöglich doch täusche, aber wenns nun einmal zur Sprache kommt.... Ich hatte auch mal fünf Prachtschmerlen, welche ich bereits selbst 6 oder 7 Jahre (evtl. noch länger) pflegte. Diese waren auch unterschiedlich groß (größe etwa 15cm+/-einige cm). Es gab Zeiten, wo sie einfach nur faul rumlagen oder auch wild durchs Becken flitzten und das auch gemeinsam oder wenigstens 3-4 Stück. (Scheiben hoch und runter, hin und her usw., auch mit sehr nahem Körperkontakt) - und das auch ohne irgendwelche Stimulationen. Oft hatten sie sich auch in eine Tonröhre mit nur 5-6cm Durchmesser zu dritt reingequetscht und verharrten dort lang. Es gab auch Zeiten, da habe ich eine bestimmte Prachtschmerle für mehrere Tage nicht gesehen und da dachte ich dann auch da passiert vielleicht etwas in Richtung Vermehrung oder so. Passiert ist natürlich nie was - irgendwann war sie dann immer wieder da. Vor paar Jahren musste ich sie dann allerdings leider abgeben. Jedenfalls möchte ich damit sagen, dass das meiner Meinung nach auch nichts mit einer Paarung zu tun haben muss. Aber möglicherweise sind deine Videos doch noch eindeutiger, als ich es mir denke...also bei Gelegenheit gern mal noch verlinken. Grüße Christopher |
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#6 | |
Moderator
Registriert seit: 14.08.2005
Ort: Ludwigsburg
Beiträge: 5.401
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Hi,
bei den geglückten künstlichen Nachzuchten wurde die Eientwicklung durch Hormoninjektionen erreicht und auch die Befruchtung erfolgte komplett künstlich. Wenn Du von einer erfolgreichen natürlichen Nachzucht von Prachtschmerlen weisst, dann immer her mit den Quellen ! Aber bitte nicht solche: "auf einmal waren zwei kleine Schmerlen mehr im Becken"... Ich habe die Schmerlen nun ca. 8 Jahre und dass es gesellige Tiere sind, die auch mal Körperkontakt suchen und gemeinsam in Höhlen liegen, ist mir bekannt. Es gab auch immer mal wieder Zeiten höherer Aktivität und "Lümmelphasen", wo ich von den Schmerlen fast nix zu sehen bekommen habe. Aber ich habe in den 8 Jahren nicht ansatzweise ein solches Verhalten gesehen. Todesangst sieht garantiert anders aus. Die Verhaltenbeschreibungen des Briten (s. 2. Link), dem die natürliche Nachzucht fast geglückt ist, deckt sich sehr gut mit dem, was ich beobachtet habe. Zitat:
Eine Ammoniakvergiftung kann man bei einem pH-Wert von 7,4 ausschließen, wenn man sich ein wenig mit Aquariumchemie auskennt. Ich möchte mich aber auch nich so verstanden wissen, dass man dies genau so nachmachen sollte. Irgendetwas habe ich falsch gemacht bzw. ging gründlich in die Hose. Ich bin mir dennoch recht sicher, dass dies Anzeichen einer bevorstehenden Paarung waren und die Chancen, dass es zu einer Eiablage gekommen wäre, sehr gut waren. Von einem "Zuchtversuch" kann dennoch keine Rede sein, da dies nicht so beabsichtigt war. Nachdem ich eine bevorstehende Paarung zu erkennen glaubte, habe ich lediglich das getan, was ich für richtig hielt. Ganz offensichtlich war es dies aber nicht. Gruß, Karsten P.S. Ja, die Videos werden kommen, aber erst werde ich die schneiden...
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#7 |
Babywels
Registriert seit: 11.07.2008
Beiträge: 0
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Hallo,
ist zwar kein aktuelles Thema, aber für alle die es interessiert hier ein Link zu einem echten Zuchtbericht mit Bildern. https://www.aquarium-dietzenbach.de/...link%3Dzucht_6 |
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